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Fast jedes Jahr bekommt Aika einen Wurf Welpen, doch eines Tages wird sie krank und bleibt in ihrem Korb liegen. Noch ehe der Tierarzt Aika behandeln kann, läuft sie fort. Für das kleine Mädchen beginnt die Suche nach der geliebten Freundin, doch schließlich heisst es Abschied nehmen für die beiden.

Eine einfühlsame Geschichte über Leben und Tod und die Freundschaft zwischen Mensch und Tier. 

 

Abschied_von_Aika 

Originaltitel: Baekgu
Autor: Min-ki Kim
Übersetzer: Jerome Lee
Illustration: Mun-hee Kwon
Verlag: aracari, Schweiz
Erschienen: August 2010
ISBN: 978-3-905945-05-8
Seitenzahl: 36 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Wie man der Verlagsinhaltsangabe entnehmen kann, geht es in dem Bilderbuch um heikle, schwierige Themen, so dass dies keine unbeschwerte Lektüre ist zum immer wieder Vorlesen. Diese Geschichte ist für den besonderen Anlass gedacht, wenn man Kinder zum Nachdenken, Diskutieren und letztendlich zum Verstehen bringen möchte über die zentralen Fragen des Lebens, weil z.B. jemand aus der Familie oder ein liebgewonnenes Haustier krank geworden und vielleicht sogar gestorben ist. Dieses Buch kann Kindern auch dazu verhelfen, Ängste vor dem Unbekannten abzubauen.
Trotz einer sehr behutsamen, leisen Erzählweise wird es nicht ausbleiben, dass bei den kleinen Zuhörern zuerst beunruhigende und traurige Gedanken aufkommen, doch dank des tröstlichen, ermutigenden Schlusses werden aufwühlende Gefühle letztendlich von anderen, positiveren überlagert. Hier wird aufgezeigt, dass ein bleibender, schmerzhafter Verlust gleichzeitig auch mit schönen Erinnerungen und Dankbarkeit verbunden ist, die Trost und Kraft für die Zukunft spenden. Das im Original in Korea publizierte Buch ist in seiner lebensechten Art sehr global und allgemein gültig gehalten, dennoch wird hier keine Phrasendrescherei betrieben; ebenso wenig greift man religiöse Thesen wie Unsterblichkeit oder Wiedergeburt auf. Auf ganz und gar wunderbare Weise wird uns Erwachsenen durch dieses Bilderbuch der schwere Schritt, mit seinem Kind über Krankheit, Tod und Trauer zu reden, ein wenig erleichtert.


Darstellung und Umsetzung der Bildgeschichte
Die äußerst zarten, fast schon durchscheinenden Bilder mit weich ineinanderfließenden hellen Farbverläufen erstrecken sich immer über die gesamte Doppelseite und sind so wunderschön und harmonisch anzusehen, dass man regelrecht in ihnen versinken möchte. Die dezente, zurückhaltende Optik passt sich vollkommen der subtilen Erzählweise an, indem sie im Dunstschleier zu verhüllen weiß, was nicht vollkommen offenbart werden muss und immer nur die zentrale(n) Gestalt(en) und Geschehnisse mit scharfen, klaren Linien umreißt und mit hellen Kontrapunkten heraushebt. Am besten gefallen mir in dem Buch jedoch die Perspektiven. So wird das Mädchen bei seiner Suche nach der weißen Hündin mehrmals als winzige Gestalt auf der Doppelseite mal mittendrin im riesigen Häusermeer der Stadt, ein anderes Mal unter vielen lärmenden Kindern auf einem Spielplatz oder sogar auf gänzlich leer gelassenen Seiten gezeigt, was ihre Verzweiflung umso greifbarer macht. Wo soll sie nur anfangen mit ihrer Suche in dieser riesigen, endlosen Weite? Wieso hat keiner dieser vielen Menschen ihre geliebte Aika gesehen? Als man dann erfährt, was mit Aika Schreckliches geschehen ist, bleiben die Zeichnungen auch hier wieder sehr vage und überlassen es der Fantasie des Betrachters, sich die näheren Umstände vorzustellen.

Der prägnante, leicht verständliche Erzähltext kommt mit wenigen Sätzen aus und ist immer in helle bzw. leere Stellen eingepasst, so dass er weder einen Teil der Zeichnungen verdeckt, noch wegen mangelndem Kontrast schlecht lesbar wäre.


Aufmachung des Buches
Die Aufmachung kann nur als hervorragend und hochwertig bezeichnet werden. Im Format weder zu groß noch zu klein, hat das Buch robuste, harte Buchdeckel, eine gute Bindung und ein etwas dickeres Seitenpapier mit zart schimmerndem Glanz. Auf den Vorsatzblättern sieht man das Mädchen mit Aika auf einer Wiese herumtollen, die Nachsatzblätter zeigen eine ganz ähnliche Szene, jedoch dreht sich das Mädchen suchend nach der Hündin um, die nirgendwo zu sehen ist …
Auf dem stimmungsvollen Coverbild sehen wir das Mädchen, wie es liebevoll seine Aika umarmt. Die anrührende Szene wird von herumtanzenden dicken Schneeflocken umrahmt. Der Buchtitel in Rot hebt sich gut vom hellen Untergrund ab. Die Buchrückseite ist farblich gleich gehalten, ebenso wirbeln wieder vereinzelte Schneeflocken darauf herum. Ein kleines Foto mit dem Mädchen und der Hündin ziert die Mitte, davon ober- und unterhalb verteilt sich die Inhaltsangabe in schwarzer Schrift.


Fazit
Warmherziger und tröstlicher kann eine so traurige Geschichte, wie die des kleinen Mädchens und seiner geliebten Hündin Aika, nicht erzählt und gezeichnet werden, als in diesem koreanischen Bilderbuch. Es greift die schwierigen Themen behutsam auf, setzt sich mit ihnen Schritt für Schritt auseinander und entlässt einen zum Schluss statt mit Tränen mit einem leisen Lächeln im Gesicht.


5 Sterne


Hinweise
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