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Er heißt Herr Schrecklich.
Und das aus gutem Grund. Der schwarze Wolf versetzt sogar seine Frau und seine Kinder in Furcht und Schrecken.
Aber er hat die Rechnung ohne eines seiner vier Kinder gemacht. Eines Tages, als Herr Schrecklich ein Mittagsschläfchen macht, nähern sie sich ihm auf Pfotenspitzen ...
Eine Geschichte, die zeigt, dass hinter Autorität manchmal auch Angst und Unsicherheit verborgen sind.  

 

 

Originaltitel: Terrible
Autor: Alain Serres
Übersetzer: Susanne Beyer
Illustration: Bruno Heitz
Verlag: aracari Verlag
Erschienen: 2010
ISBN: 978-3-905945-04-1
Seitenzahl: 36 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Herr Schrecklich, der große, schwarze Wolf, versetzt seine ganze Umgebung in Angst und Schrecken. Er ist immer völlig schwarz gekleidet und bringt dadurch auch seine Frau und seine Kinder dazu, sich vor ihm zu fürchten. Und das stört ihn überhaupt nicht, denn er genießt es, der fürchterlichste Wolf in der ganzen Umgebung zu sein. Da fassen die vier Wolfskinder einen folgenreichen Entschluss. Als Herr Schrecklich sein Mittagsschläfchen hält, stibitzen ihm die vier Wolfskinder seine Stiefel und Handschuhe und entdecken verblüfft dass ihr furchterregender Vater damit seine schrecklich bunten Pfoten versteckte. Die belustigten kleinen Wölfchen versteckten Schuhe und Handschuhe tief im Wald. Als Herr Schrecklich seine entblößten Pfoten entdeckt, schämt er sich fürchterlich für deren Buntheit und versucht, schnell wieder ganz schwarz zu werden. Doch es gelingt nicht alles so, wie er sich das vorstellt - und so wartet am Ende der Geschichte eine große Überraschung auf ihn.  


Darstellung und Umsetzung der Bildgeschichte
Die Geschichte von Herrn Schrecklich ist eine spannende, nachdenklich machende Erzählung, die in Inhalt und Erzählstil sehr gut auf junge LeserInnen abgestimmt ist. Die bunt illustrierten Seiten setzen die Erzählung gut um und machen sie gut vorstellbar. Obwohl die bildliche Gestaltung sehr einfach und in einem eigenwilligen, fast etwas groben Stil gehalten ist, wirken sie trotzdem sehr aussagekräftig, aber nicht allzu furchteinflößend für die angepeilte Altersgruppe. Trotz der Einfachheit der Illustrationen sieht man, dass auf die Mimik und Körpersprache der einzelnen Figuren großer Wert gelegt wurde. Allerdings könnten sich etwas ältere LeserInnen möglicherweise eine etwas feinere Ausführung wünschen.

Durch das doch sehr anspruchsvolle Thema, das durchaus zu Folgegesprächen und Diskussionen mit den Kindern einlädt, ist die Geschichte für etwas ältere Kinder ab ca. 5 Jahren besonders empfehlenswert. Der Text ist auf den einzelnen Seiten gut aufgeteilt und die Formatierung ist einfach zu lesen und auch vorzulesen. Die einfachen, bekannten Worte sind für diese Altersgruppe sehr gut gewählt und kindergerecht erzählt. Alle illustrierten Szenen stellen den Text bunt dar, sodass sich die Geschichte auch anhand der Bilder gut nachvollziehen lässt. Das Thema ist nicht nur für diese Altersgruppe interessant, sondern bestimmt auch für etwas ältere Kinder, da es in Alltagssituationen immer wieder vorkommt, dass sich Kinder vor sehr autoritären Personen fürchten. In dieser Geschichte wird gezeigt, dass eine furchteinflößende Person durchaus auch aus Angst davor sich lächerlich zu machen oder aus Unsicherheit "schrecklich böse" sein kann.

Herr Schrecklich ist ein sehr interessantes Buch für Eltern und Menschen, die mit Kindern leben oder arbeiten. In dem Buch erscheinen einige Situationen in einem überraschend neuen Licht, wenn man das "Warum?" entdeckt, und erleichtern einen guten Beginn für Gespräche über dieses Thema.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist fest gebunden und hebt sich, ebenso wie durch seine ungewöhnlichen Illustrationen, durch seine eigenwillige Größe von 29,0 x 29,0 cm von der Masse ab. Das Coverbild ist einprägend und zeigt Herrn Schrecklich mit seinen vier Kindern. Die 36 Seiten sind durchgehend vierfarbig illustriert und sowohl die Coverillustrationen wie auch der Rückseitentext machen neugierig auf die Geschichte im Inneren.


Fazit
Herr Schrecklich ist ein sehr gutes Buch, um Ängste vor anderen Menschen zu hinterfragen, "wegzulesen" und zu besprechen. Es hilft, hinter furchterregende Mitmenschen zu blicken und lädt auch die jungen LeserInnen ein, sich mit der Geschichte auseinander zu setzen. Das Bilderbuch ist sowohl spannend, als auch vom Thema sehr aktuell und interessant. Man sollte nicht versäumen hineinzublättern.


4 5 Sterne


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