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Als Kotas Traum, mit seinem Jugendfreund Akira auf die gleiche Uni zu gehen, platzt, setzt er alles daran, Akira zum Lernen zu bewegen. Doch Akira macht keinerlei Anstalten, sich konzentriert auf die nächste Aufnahmeprüfung vorzubereiten. Selbst Kotas Liebesgeständnis verpufft im luftleeren Raum und so muss er feststellen, dass im Leben meist alles anders kommt, als man denkt!

Boys Love vom Feinsten aus der Feder von Hinako Takanaga!

 

Bittersuesse_Erkenntnis 

Originaltitel: Benkyo Shinasai!
Autor:
Hinako Takanaga
Übersetzer:
Josef Shanel und Matthias Wissnet
Illustration:
Hinako Takanaga
Verlag:
Tokyopop
Erschienen:
Dezember 2010
ISBN:
978-3-8420-0048-3
Seitenzahl:
180 Seiten
Altersgruppe:
ab 15 Jahren

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Die Grundidee der Handlung
Kota könnte glücklich sein: Er schafft die Aufnahmeprüfung an einer Tokioter Universität – Akira, seinen Jugendfreund, für den er seit einiger Zeit schwärmt, allerdings nicht. Um zu verhindern, dass sich ihre Wege nun verlieren, treibt er Akira zum Lernen an, damit dieser ein Jahr später die Prüfung nochmal angehen kann. Doch der denkt gar nicht daran, die Tage mit Lerneinheiten zu füllen, sondern schnorrt sich dank Kota durch und genießt sein unbeschwertes Leben…

Und so bleibt es auch noch, nachdem Kota Akira seine Liebe gestanden hat. Seitens Akiras kann der Leser keine größeren Charakterentwicklungen feststellen und es ist einem unverständlich, wie Kota derart auf den Lebemann, der ihm nicht einmal die Treue hält, fixiert sein kann. Nicht nur durch die Protagonisten, die einem rätselhaft bleiben, sondern auch durch die nur aus Sex zu bestehen scheinende Beziehung der beiden kommt kaum Romantik auf, sodass am Ende eine seltsam anmutende Geschichte steht, bei deren Lektüre man nicht wirklich mitfiebern kann, die aber zumindest aufgrund der Gegensätzlichkeit der Akteure Spannungspotential bietet, das immerhin dazu führt, dass man Bittersüße Erkenntnis rasch durchliest.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Bittersüße Erkenntnis ist in japanischer Leserichtung angelegt und wird von hinten nach vorne und von rechts nach links gelesen. Zudem ist der Band mangatypisch in schwarz-weiß gedruckt. Takanagas Charaktere zeichnen sich durch große Augen, abgerundete Kinn- und Nasenpartien und eine normale Körperstatur aus. Außerdem nutzt die Zeichnerin eher dickere Lines, was die Gesichtszüge der Personen weich erscheinen lässt. Auch lässt sie die Figuren oft erröten und generell weiß sie Gefühle grafisch gut umzusetzen, so überzeugt unter anderen Akiras bockiger oder sturer Gesichtsausdruck. Zudem gestaltet sie die Kleidung der Akteure sehr abwechslungsreich. Allerdings bleiben die Charaktere insgesamt relativ schlicht.

Hintergründe sind rar gesät, so gibt es nur vereinzelt einen Apartmentkomplex, Interieur oder Stadtansichten zu sehen. Ansonsten kommen sehr oft Leerflächen oder Grauverläufe vor, die der Konzentration auf die Figuren dienen. Takanaga arbeitet aber auch viel mit Mustern, z.B. setzt sie oft Glitzerelemente, Blümchen oder Sternchen in den Hintergrund oder Strahlen um die Personen herum, die die Freude der Figuren verdeutlichen. Ab und an gibt es auch realistischer ausgearbeitete Arrangements von Blumen oder Blättern und Beeren zu bewundern.

Typisch für das Artwork der Manga-ka ist zudem der häufige SD-Einsatz (überzogenen Veränderungen der Figuren) und die damit verbundenen Comedyeinlagen finden sich bei den meisten ihrer Werke wieder. Die vorkommenden, erotischen Szenen nehmen nur einen geringen Teil des Mangas ein und sind recht ästhetisch umgesetzt. Die linear angelegte Panelaufteilung wird manchmal durch Sprechblasen und Personen durchbrochen.

Die Textformulierung ist umgangssprachlich und damit passend gewählt. Die in Groß- und Kleinbuchstaben gehaltene Schrift ist bis auf das Nachwort in ordentlicher, gut lesbarer Größe gedruckt und soll etwas besonders betont werden, wird es fett und/ oder in eine höhere Schriftgröße gesetzt. Auch gezackte Sprechblasen heben Textteile hervor, bei denen es sich zumeist um aufgeregt gesprochene Worte handelt. Die Zuordnung der Sprechblasen ist außerdem unproblematisch und die Soundwörter sind entweder übersetzt oder mit den originalen Schriftzeichen wiedergegeben.


Aufmachung des Manga
Der Einzelband ist im Kleinformat broschiert und die Umschlaggestaltung sowie Titel- und Autorenschriftzug sind in einem hellen Blau gehalten. Das Cover zeigt die Protagonisten, wobei der strebsame Kota mit Lernutensilien ausgestattet ist, während ihm der mit seinem Handy beschäftigte Akira umarmt. Ein wenig befremdlich wirkt der weiße Hintergrund, der durch die blaue Punktierung immerhin eine gewisse Frische vermittelt. Der weiß umrandete Titelaufdruck ist herausgestanzt und somit etwas erhoben.

Auf der Buchrückseite befindet sich in zentrierter Ausrichtung der blaugedruckte Klappentext und darunter ein weiteres, kleines Bild von Kota und Akira. Auf der ersten, farbig gedruckten Seite finden sich die beiden in vom Bildaufbau her ähnlichen Posen wie auf dem Cover wieder. Nicht zu jedem Kapitel gibt es Eingangsillustrationen, doch wenn, dann zeigen sie ebenfalls die zwei Protagonisten. Das Inhaltsverzeichnis am Anfang spielt mit dem ‚Lerninhalt‘ des Mangas, sind die einzelnen Kapitelnamen doch mit dicken, grauen Strichen unterlegt, als hätte sie jemand mit einem Textmarker hervorgehoben.

Fremdsprachliche Ausdrücke oder Unklares wird mit Sternchen markiert und auf der jeweiligen Seite erklärt, bevorzugt jedoch in der Nähe des betreffenden Panels. Das dreiseitige Nachwort am Ende von Bittersüße Erkenntnis beinhaltet einen kleinen 4-Panel-Manga über das weitere (Alltags-)Leben Kotas und Akiras und zwei schöne Illustrationen der beiden, sowie einen recht langen Textteil, in dem Takanaga über die Arbeit, das Werk und die Charaktere spricht und natürlich fehlt auch der obligatorische Dank an Redakteure und Leser nicht.


Fazit
Die gelungene Aufmachung und soliden Zeichnungen verhindern, dass Bittersüße Erkenntnis zu den schlechteren Mangaveröffentlichungen hierzulande avanciert. Geschichte und Charaktere wissen dagegen kaum zu überzeugen und hinterlassen keinen bleibenden Eindruck, sodass der Manga eher nur für Fans Takanagas empfehlenswert ist, die auch mit einem schlechteren Titel aus deren Feder Leben können.


3 Sterne


Hinweise
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