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Washington, Berlin, London, Moskau, Paris und Peking sind ohne Gegenwehr gefallen - die Erde ist in der Hand der Union. Lordprotektor Kangan Shrump startet mit seinen Troopers die Deportation von Millionen und die Nilas verbreiten Angst und Schrecken. Jetzt hat die Union nur noch ein Ziel: Die Erde mit ihren Reichtümern muss ausgeblutet werden. Aber das Böse hat seine Pläne ohne die Ritter mit ihren Schmetterlingen gemacht. Denn Held Sebastian Feuerstiel, US-Soldatin Sarah O’Boile, Sir Virgil of Camboricum und Macho Johnny setzen alles in Bewegung, um die Pläne des abscheulichen Vorsitzenden der Union, Claudius Brutus Drachus, zu durchkreuzen. Aber wird es reichen? Werden es die Abenteurer schaffen? Und was haben William Wallace und Johanna von Orleans mit dem Widerstand zu tun? Warum nehmen die königlichen Geschwister Re und FeeFee der Lan-Dan jetzt auch noch Kurs auf den blauen Planeten? All das ist jetzt im dritten Teil der Schmetterlingsgeschichten zu erfahren. Niedergeschrieben von Stephanus, dem Chronisten der Erde, der auch diesmal auf seine plappernden Quellen bauen kann. Leider nicht mehr ganz so fröhlich – denn der Widerstand hat gerade begonnen …

 

  Autor: Alexander Ruth
Verlag: BP-Verlag
Erschienen: 10/2008
ISBN: 978-3-940754-43-1
Seitenzahl: 388 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Nachdem im zweiten Band der „Schmetterlingsgeschichten“ die Union eine Streitmacht zur Erde geschickt hat, geht alles drunter und drüber. Die Union strickt die Erde nach ihrem Gutdünken um und siedelt Menschen an Orten an, die bisher kaum oder nicht bewohnt sind, um die Ballungszentren zu entlasten. Zudem müssen die Menschen für die Union schuften. Um sich Respekt zu verschaffen, werden Hunderte Menschen vor den Augen der anderen niedergemetzelt, Frauen werden missbraucht. Trotzdem laufen einige Menschen sogar zur Union über, um sich dort ihre Lorbeeren zu verdienen. Und doch wagen es nach und nach immer mehr Menschen, sich der Union entgegenzustellen – noch im Geheimen, doch bald kann der Krieg beginnen…
Zeitgleich führen die Ritter bereits einen erbitterten Kampf gegen die Union auf dem Planeten Sadasch und bekommen in letzter Sekunde enorme Hilfe. Sebastian, der Erste Ritter, muss dafür jedoch einiges leisten...


Stil und Sprache
Gleich zu Anfang des Buches prasseln so viele – und zudem noch ungewöhnliche - Namen auf den Leser ein, dass einem regelrecht der Kopf schwirrt und man sich kaum merken kann, wer wer ist. Alexander Ruth hätte die Figuren lieber nach und nach einführen sollen, statt zusammenfassend von ihnen zu erzählen.
Zudem hat er einen Hang zu Wortwiederholungen, die durchaus vermeidbar gewesen wären (so kommt beispielsweise auf Seite 77 zwölfmal das Wort „Türe“ vor). Einige Wiederholungen scheinen zwar beabsichtigt zu sein, um das Geschriebene zu betonen, zu dramatisieren, doch verfehlt dieser „Kunstgriff“ seine Wirkung. Der Autor hätte viele Sätze lieber für sich stehen lassen sollen, denn die Doppelungen wirken nicht nur erzwungen, sondern schwächen das Geschriebene eher noch ab.

Auch ist auffällig, dass Alexander Ruth so schreibt, wie man spricht, was oft zu langen, verschachtelten Sätzen führt, die man teilweise zweimal lesen muss, um den Sinn endgültig zu begreifen. Manchmal wirkt der Text ungeordnet, als hätte der Autor einfach alles so niedergeschrieben, wie es ihm durch den Kopf ging, ohne es anschließend im Rahmen der Überarbeitung zu sortieren. Dies führt zu vielen Wiederholungen oder konfusen Aussagen.
Er übertreibt zudem bei der Verwendung von Ausrufe- und Fragezeichen, die meist im Trio auftauchen…

Der Autor hat sich für mehrere Handlungsstränge entschieden, die sich im Verlauf des Buches immer wieder abwechseln. Dadurch ist der Leser beim Geschehen an verschiedenen Orten dabei, zudem wird die Neugier geweckt, wenn ein Handlungsstrang an einer spannenden Stelle endet und der Autor zunächst mit dem nächsten Handlungsstrang fortfährt. Insgesamt wird das Geschehen aus der Sicht eines auktorialen Erzählers wiedergegeben, der mal in den Kopf der einen, dann der anderen Figur schaut und deren Gedanken und Gefühle wiedergibt. Meist fließen die Gedanken in den Text mit ein, sind als solche aber gut zu erkennen. Teilweise werden sie jedoch wie wörtliche Rede dargestellt, was zu Verwirrungen führen kann und man durchaus zweimal hinschauen muss, um sich zu überlegen, ob die Figur dies nun gesagt oder gedacht hat.

Die Idee als solche, auch den Hintergrund einzelner Völker – wie zum Beispiel der Lan-Dan und der Crox -, hat Alexander Ruth gut und nachvollziehbar herausgearbeitet. Schade ist jedoch, dass das Aussehen der Völker so gut wie gar nicht beschrieben wird. Dadurch fällt es schwer, sich diese vorzustellen und richtig in die Geschichte einzutauchen. Hier wären detailliertere Beschreibungen durchaus angebracht gewesen. Als der Autor den Planeten der Crox beschreibt, zeigt er, dass er es kann. Diesen kann man sich beim Lesen hervorragend vorstellen, der innere Film spielt sich ohne ruckeln ab.


Figuren
Die Figuren haben nun – da man sie ja bereits durch das dritte Buch begleitet - Farbe gewonnen. Man kann sich gut in sie hineinversetzen, ihre Handlungen und Gefühle, ihre Bedenken und Sorgen nachvollziehen. Besonders gut gefallen mir die frechen Schmetterlinge, die immer für eine Überraschung gut sind und Langeweile gar nicht ausstehen können. Für sie ist es wichtig, etwas möglichst aufregendes zu erleben, mit dem sie vor den anderen Schmetterlingen prahlen können. Wenn etwas nicht dramatisch genug ist, kann man es ja noch etwas aufbessern…
Die „menschlichen“ Hauptfiguren sind ebenso gut herausgearbeitet, auch wenn sie sich in diesem Teil nicht wirklich viel weiterentwickeln. Die Nebenfiguren sind teilweise ausreichend charakterisiert, teilweise aber auch sehr blass und unscheinbar


Aufmachung des Buches
Das Cover des Buches ist an die anderen beiden Bücher angelehnt. Allerdings wirkt es durch seine unauffällig graue Farbe sehr schlicht und unauffällig; ein Hingucker ist es nicht unbedingt. Auch ist die verschnörkelte Schrift auf der Buchrückseite gewöhnungsbedürftig und schlecht zu lesen – wobei durchaus die Schriftgröße eine Rolle spielt.

Das Buch selbst hat einen Prolog und einen Epilog. Die Geschichte als solche ist nicht direkt in Kapitel eingeteilt, vielmehr wird der Text durch die Abbildung kleiner Planeten unterbrochen, wenn der Handlungsstrang gewechselt wird. Nach dem Epilog folgt eine „Schmetterlingographie“. Dort sind wichtige Namen und Begriffe, Orte und Abkürzungen kurz erklärt.


Fazit
Alexander Ruth hat mit seinen „Schmetterlingsgeschichten“ eine gute Idee gehabt – auch innerhalb der Geschichten beweist er seine Kreativität. Doch an der Umsetzung hapert es noch enorm. Schade!


2 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Chronik I - Genug geschlafen
Band 2: Chronik II - Rock'n Roll

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