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Lesters Traum einer erfolgreichen Viehzucht hat sich zerschlagen, sogleich lockt ihn jedoch ein neues Abenteuer: Der Ruf des Goldes vom entfernten Klondike!

Allein die Angst um das ungeborene Leben unter Tarannas Herzen lässt ihn seine Pläne ändern, nur führt die neu eingeschlagene Richtung Lester, Taranna und ihren treuen Freund McBride unvermittelt in ein Scharmützel mit Fahnenflüchtigen des amerikanischen Bürgerkriegs. Doch es soll noch weitaus schlimmer kommen...

 

Lester_Cockney_09 

Originaltitel:  LESTER COCKNEY: MISE AU POING
Autor: Franz
Übersetzer: Dr. Marcus Schweizer
Illustration: Franz
Verlag: Finix Comics
Erschienen:  November 2010
ISBN: 978-3-941236-26-4
Seitenzahl: 48 Seiten
Altersgruppe: ab 12 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Es geht inhaltlich ziemlich direkt da weiter, wo "Der Weg nach Oregon" endete. Lester, gerade noch mal mit dem Leben davon gekommen, lockt der Ruf des Goldes. Doch die Verantwortung für sein ungeborenes Kind lässt ihn dennoch einen anderen Weg einschlagen. Der Winter ist nahe und im hohen Norden des Klondike soll es besonders kalt werden. Kein Ort für ein Kind... So beschließen sie sich in Richtung Süden aufzumachen, doch haben sie keine Ahnung, dass dort der amerikanische Bürgerkrieg wütet.

Die Handlung von "Auf eigene Faust" ist wieder einmal etwas holprig geraten. Sie schaffte es nicht so recht mich zu fesseln. Spannung kam überhaupt nicht auf. Vieles dreht sich um Lester und seine Probleme mit dem Vaterwerden. Er weis nicht so recht, ob er bereit ist, seine Freiheit aufzugeben und irgendwo sesshaft zu werden. Dann kommt alles ganz anderst, was seine Probleme aber nicht vereinfacht, sondern eher verkompliziert. Lesters Reaktionen sind nur schwer nachvollziehbar. Insgesamt eine der schwächsten Bände.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Die Arbeiten des Zeichners Franz Drappier zeichenen sich durch sehr ausgeprägte Tuschestrichte aus. Er überlies nichts der Kolorierung, sondern erarbeitete jedes Detail, jede Falte mit Tuschestrichen. Diese sitzen zwar perfekt an der richtigen Stelle, bei Darstellungen aus größeren Distanzen wirkt das Ergebnis jedoch sehr unschön. Die Figuren sind dann sehr plump, wobei ihre Silhoutte stets sehr klar erkennbar bleibt. Sehr vorteilhaft wirkt sich dieser Zeichenstil auf die Gesichtspartien aus. Die Gesichter sind furchig, faltig und sehr prägnant. Frisuren, Bärte und auch die Augenpartien sind sehr feingliedrig ausgearbeitet, sofern das Gesicht in einer Nahaufnahme gezeigt wird. Ist es weiter entfernt, so bleibt lediglich die Kontur sehr fein ergearbeitet, der Rest wird zu eher unansehnlichen Flächen. Auch Darstellungen der Landschaft sind sehr unterschiedlich. Die eher lieblos Gezeichneten scheinen hier aber zu überwiegen, während bei den Gesichtern die sauberen Illustrationen in der Überzahl sind.

Die Kolorierung ist in dezenten Pastelltönen gehalten. Es gibt zwar auch fein abestufte Farbverläufe, insgesamt sind die Farben aber sehr flächig angelegt.    

Der Text hat eine angenehme Schriftgröße und ist sehr gut lesbar. Die Sprechblasen nehmen zum Teil sehr viel Raum ein, als störend empfand ich dies jedoch nicht.


Aufmachung des Comics
Das Covermotiv ist die schönste Zeichnung des ganzen Comics. Bei großen Panels enfaltet der Zeichenstil von Franz erst seine ganze Wirkung. Was im Kleinen völlig überfrachtet wirkt, ist im Großen wunderbar detailreich und sehr schön ausgestaltet. Die verwentete Papierqualität ist wieder einmal hervorragend. Ein glattes, totmattes und reinweises Papier mit ausgezeichnten Abbildungseigenschaften. Der Druck ist randscharf und sehr klar.

Wie alle anderne Bände, wird auch der letzte als Softcover aufgelegt. Die für die Buchdeckel verwendete Pappe macht einen sehr stabilen Eindruck und neigt nicht zu angestoßenen Ecken.


Fazit
Der letzte Band von Lester Cockney bringt die Serie leider nicht zu einem befriedigendem Ende. Alles bleibt weiterhin offen. Inhaltlich ist die Geschichte sehr unmotivierdend, auch wenn sie mit vielen historischen Fakten verwoben wurde. Diese bringen zwar einen sehr realen Bezug in das Geschehen, spannender wird es dadurch aber auch nicht.


2 Sterne


Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Finix Comics Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars

Franz Drappier starb übrigens am 8 Januar 2003.

Rezensionen der anderen Bände:

Lester Cockney Band 7

Lester Cockney Band 8


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