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Die Gargolz sind los!
Die kleinen Wasserspeier auf der benachbarten Kirche der Oldfield-Grundschule werden lebendig und haben es faustdick hinter den Ohren! Denn diese kleinen Monster haben Super-Kräfte, mit denen sie die coolsten Streiche aushecken können. Und da sind Max und Ben sofort zur Stelle, vor allem wenn es darum geht, den grauen Schulalltag mit Regenwasser-Duschen, stinkenden Pupswolken und verwandelten Hausaufgaben ein wenig aufzupeppen ...

 

 

Originaltitel: Gargoylz on the Loose
1
Autor: Burchett & Vogler
Übersetzer: Monika Hofko
Illustrationen: Leighton Noyes
Verlag: Arena-Verlag
Erschienen: 2010
ISBN: 978-3-401-09767-1
Seitenzahl: 149 Seiten


Die Grundidee der Handlung

Zwei freche Grundschüler, Max und Ben, schießen auf dem Schulweg einen Ball aufs Dach der Schule. Als sie dort oben herum klettern, um diesen zu herunter zu holen, entdecken sie plötzlich eine merkwürdige kleine Gestalt. Wie es sich herausstellt ist es ein Gargol – ein Wasserspeier. Dieser hält die zwei Jungen ebenfalls für Gargolz, denn warum sollten sie sonst auf einem Dach hocken – nur deshalb versteinert er nicht (was er sonst tut, wenn Menschen in der Nähe sind). So lernen sie sich kennen. Toby, so heißt der Gargol, hat noch ein paar Freunde, die Max und Ben nach und nach kennen lernen. Das tolle ist, das jedes dieser Steinwesen eine ganz besondere (nicht immer gesellschaftsfähige) Eigenschaft hat – und diese können Ben und Max wunderbar für ihre Streiche gebrauchen. So entsteht eine regelrechte Freundschaft zwischen den Wasserspeiern und den Jungen. Zusammen machen sie, vor allem in der Schule, ganz viel Unfug.


Stil und Sprache
Das Buch ist für Selbstleser geschrieben. Man kann es auch vorlesen, aber lustiger ist es sicherlich, wenn es selbst gelesen wird. Allein schon die Schreibweisen mancher Wörter lassen sich nicht erklären, nur lesen. In der Welt der Gargolz gibt es nämlich Mentschen, Schpinnen, Dizteln und Brombeertsweige. Die Unterhaltungen sind alle in Wörtlicher Rede geschrieben, wodurch man ständig die Sichtweisen wechselt. Außerdem ist der Sprachstil sehr locker. Die Lehrer z.B. werden allesamt mit nicht allzu netten Spitznamen belegt. So wird die Rektorin der Schule, Mrs. Hogsbottom, mit Mrs. Hogsbums tituliert und der Geschichtslehrer heißt bei den beiden Jungen Mr. Furz (eigentlich Kurz). Die Mitschüler kommen teilweise auch nicht besser weg. Mädchen werden pflichtgemäß geärgert und für doof befunden, wie sich das für anständige Jungs in dem Alter gehört. Max und Ben „arbeiten“ mit einer Art Steckbrief, in dem alle vorkommenden Personen stichpunktartig auf das wesentliche reduziert werden. „Klein und plump, strähnige braune Haare, halbmondförmige Brille, feindliche Agentin Miss Bleet, Code-Name – erbärmliche Lehrerin.“ Da kommen die frechen Gargolz gerade recht. Die finden die Ideen von Ben und Max wunderbar und absolut unterstützenswert. Die Streiche sind harmlos, aber für Elternohren bestimmt gewöhnungsbedürftig. Kinder, besonders Jungen im Grundschulalter lachen sich schlapp über Furzattacken, herumtreiben auf dem Mädchenklo, Spinnen rülpsen und in Schultaschen verstecken, und Hausaufgaben fälschen. Noch dazu helfen die frechen Wasserspeier auch beim Kampf gegen starke, noch frechere Jungen. Das ist der Stoff, aus dem Jungenträume sind ...

Zusätzlich bekommt der Leser auf den ersten Seiten eine kleine Einführung. Zum einen wird erklärt, was Gargolz (aus dem englischen „Gargoyles“), der Herkunft nach eigentlich sind. Zum anderen gibt eine doppelseitige Skizze die örtlichen Gegebenheiten wieder. Und die beiden Hauptakteure Max und Ben werden auf zwei Steckbriefen (verfasst von der Schulleiterin) vorgestellt. Auf den letzten Seiten gibt es noch mal zusammenfassend die Steckbriefe der vier Gargolz zu sehen. 


Figuren
Es geht im Wesentlichen um die zwei Hauptfiguren Max und Ben, ihren Alltag rund um die Schule, und natürlich die vier Gargolz Toby, Barney, Bart und Zack. Max und Ben sind so richtige Lausejungen zwischen 7 und 10 Jahren. Sie sind frech, aufsässig, mögen keine Hausaufgaben, ärgern Mädchen und mögen Fussball. Zu Hause tun sie lieb, aber wehe Mutti guckt nicht hin. Dann wird die kleine Schwester geärgert, den Mädchen an den Haaren gezogen und Blödsinn gemacht, was das Zeug hält. Ab und zu fliegen sie auf, dann müssen sie Strafarbeiten verrichten, aber das macht ihnen natürlich nichts aus. Sie haben vor nichts Angst – und wenn doch, würden sie das nie zugeben. Da kann sich, glaube ich, fast jeder Junge in dem Alter sehr gut mit identifizieren ...

Quasi in den Nebenrollen haben wir die vier Wasserspeier, von denen einer fliegen, einer Spinnen rülpsen, einer stinkend furzen und ein anderer sich unsichtbar machen kann. Und ansonsten machen sie auch nur Unfug. Zum Beispiel lassen sie dem Pfarrer Nacktschnecken auf den Kopf fallen und tun auch sonst nur was sie wollen. Solche Freunde hätte wohl jeder Junge in dem Alter gerne.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist im Hardcover im handlichen A5-Format gebunden. Es hat vorne im Titel ein kleines Fenster, dahinter klebt ein Tütchen mit einem herrlich glibberigen Mini-Gargol. Den soll man an Fenster und Türen werfen, dann glibbert er herunter (die Kinder finden das sensationell). Wenn man dieses kleine Highlight entfernt hat, kann man durch das dort entstandenen Fenster einen Gargol sehen. Das Titelbild ist entsprechend dem Inhalt frech gestaltet. Auf der Rückseite befindet sich eine ausreichend detaillierte Inhaltsangabe.
Das Buch ist abwechselungsreich mit lustigen, frechen, skizzenhaften Schwarzweiß-Zeichnungen bebildert.


Fazit
Ein richtig freches Jungs-Buch. Es ist herrlich unpädagogisch und macht Spaß. Kinder dürfen auch mal schönen (netten) Blödsinn lesen. Wenn man auch versucht, seinem Nachwuchs gutes Benehmen und Vernunft beizubringen, sollte man ihnen so ein Buch gönnen können. Mein Sohn (6 Jahre) fand es toll.


5 Sterne


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