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Die Autorin des Weltbestsellers „Das Geisterhaus“ erzählt, anknüpfend an ihren Lebensroman „Paula“, die fast unglaubliche Geschichte dieser vielköpfigen Familie: das Zeugnis einer Frau, die mit beeindruckender Kraft jeden Tag von neuem mit den Ihren durchs Leben geht.

 

  Autor: Isabel Allende
Verlag: Suhrkamp
Erschienen: 08/2008
ISBN: 978-3518420102
Seitenzahl: 415 Seiten 


Stil und Sprache
Ebenso wie Isabel Allendes erster autobiographischer Roman „Paula“ ist auch „Das Siegel der Tage“ direkt an ihre 1992 verstorbene Tochter Paula gerichtet, die Autorin erzählt ihr, wie es mit der Familie weiterging. Sie geht dabei chronologisch vor, taucht jedoch dabei immer mal wieder ein in die Zeit, als Paula noch lebte und setzt sich intensiv mit ihren Gefühlen zu der Mitverantwortung der Ärzte an Paulas Tod auseinander, ohne dabei anklagend oder bitter zu wirken. Dennoch ist „Das Siegel der Tage“ keinesfalls ein trauriges Buch. An vielen Stellen musste ich herzlich lachen, so zum Beispiel, wenn die Autorin Anekdoten erzählt, die mit ihrer geringen Körpergröße von 1,50 m zusammenhängen. Und wer hat schon eine Schwiegertochter, die zunächst Homosexuelle als etwas Abartiges betrachtet, um schließlich zu entdecken, dass sie selber lesbisch ist und sich dann auch noch in die Freundin des Sohnes der Autorin verliebt und mit dieser zusammenzieht? Dann zaubert Isabel Allende wieder eine nachdenkliche Stimmung, wenn sie uns beispielsweise ihre Gedanken über das Älterwerden mitteilt. Natürlich erfahren wir auch etwas über das Entstehen ihrer Romane und die Art, wie sie als Schriftstellerin arbeitet. Besonders interessant fand ich hier, wie sie jeweils auf die Grundideen kommt und welche Inspiration ihr ihre Familie und ihre Reisen bei der Erarbeitung neuer Charaktere und geographischer Hintergründe sind.
Für „Das Siegel der Tage“ verwendet Isabel Allende eine schlichte Sprache, so wie es jeder von uns in einem Brief an die Tochter auch tun würde. Durch ihre Dialoge bringt sie Lebendigkeit in die Erzählungen und gibt dem Leser durch detaillierte und dennoch kurzweilige Beschreibungen das Gefühl, direkt am Geschehen beteiligt zu sein. Am Schluss des Buches hat man das Gefühl, über gut 400 Seiten hinweg Teil dieser außergewöhnlichen Familie gewesen zu sein und die Bemerkung „ENDE (fürs erste)“ lässt auf eine Fortsetzung hoffen.


Aufmachung des Buches
Mein Exemplar ist die gebundene Ausgabe. Der Umschlag zeigt ein Schwarzweißfoto Isabel Allendes mit ihren Enkelkindern von Mitte der 1990er Jahre. Das Buch ist in siebzig Kapitel mit zum Teil sehr bildhaften und amüsanten Überschriften unterteilt. Schade fand ich, dass es keinen Bildteil gibt, denn letztlich ist dieses Buch weniger ein Roman als vielmehr eine Autobiographie.


Fazit
Isabel Allende gibt einen ungewöhnlich offenen Einblick in ihr Leben und das ihrer Familie, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Leser, die mit der Autorin wenig vertraut sind, könnten allerdings an einigen Stellen Verständnisschwierigkeiten haben. Meine Empfehlung ist es daher, zunächst „Paula“ und dann „Das Siegel der Tage“ zu lesen.


5 Sterne


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