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Flavia hustete und rang nach Luft, während sie sank. Ihre Arme schlugen aufs Wasser, sie hörte das Rauschen des Ozeans über ihrem Kopf und spürte, wie der Druck in ihren Venen stieg und ihre Lunge brannte. Eine Sekunde lang hatte sie den Eindruck, all dies schon einmal erlebt zu haben, doch die konnte sich nicht daran erinnern, wie es ausgegangen war. Dann trug das Meer sie davon ...

"Die Prophezeiung" ist der spannende Auftakt einer Trilogie; in der sich fantastische Elemente mit aktuellen Umweltfragen zu einer mitreißenden Geschichte verbinden.

 

Oceania 

Originaltitel: OCEANIA. La Prophétie des Oiseaux
Autor: Hélène Montardre
Übersetzer: Anke Baumgartner
Verlag: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH
Erschienen: 10. Juni 2010
ISBN: 978-3-440-12232-7
Seitenzahl: 315 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Weltweit steigen die Meerespegel an. So auch in Frankreich unweit der Atlantikküste, wo Flavia Maurel mit ihrem Großvater Anatole Farge lebt. Es gibt eine Quizshow für junge Leute, bei der für den Gewinner eine Überfahrt nach Amerika winkt, wo es weitaus sicherer ist (dank Schutzdämmen). Doch die Quizshow ist eine Farce, die Hoffnung vorgaukeln soll. Gut, dass ihr Großvater einen Kapitän kennt, der Flavia mit nach New York nehmen will. Sie geht als Nichte des Kapitäns an Bord. Sie darf alles tun, was sie möchte, darf aber einen bestimmten ihr zugewiesenen Bereich nicht verlassen und die anderen 20 Passagiere nicht sehen. Kurz vor der Ankunft in New York gibt es einen starken Sturm und Flavia wird von Bord gespült. Sie hat Glück und wird von dem 18-jährigen Chris gefunden, der sich fortan um sie kümmert. Flavia glaubt zunächst, dass sie die einzige Überlebende ist, bis sie auch die anderen Passagiere durch Zufall trifft. Sie alle, und viele andere auch, sind hier in New York als illegale Einwanderer, die nicht gern gesehen sind. Es soll eine Demo geben. Und damit nicht genug - der Kapitän und die Passagiere verbergen Geheimnisse, die im Laufe des Buches gelüftet werden. Denn New York soll nicht das Ende der Reise gewesen sein. Wird Chris, der sich in Flavia verliebt hat, mitkommen?


Stil und Sprache
Es wird in dritter Person Singular aus Sicht der Protagonistin Flavia erzählt. Am Anfang wird der Grundstein für den Fortgang der Geschichte gelegt: Globale Erwärmung, das Eis schmilzt und die Meerespegel steigen. Durch diese Perspektive ist die Sichtweise auf das Geschehen verhältnismäßig beschränkt und es gibt, bis auf einige wenige Passagen, keine Nebenhandlungen. Es geht primär um Flavias Überfahrt und wie sie sich in New York zurechtfindet. In 56 relativ kurzen Kapiteln wird die Spannung am Anfang langsam aufgebaut und zieht sich fast nahtlos bis zum Ende hin durch. Nur an manchen Stellen scheint die Handlung ein wenig zu stagnieren; die Spannung geht aber trotzdem dadurch nicht verloren.

Der Schreibstil ist einerseits – für ein Jugendbuch typisch – recht flüssig gehalten und man hat die kurzen Kapitel im Nu weggelesen. Andererseits ist die Sprache keinesfalls flapsig oder im Jugendjargon verfasst, sondern relativ normal, wie man es auch für ein „Erwachsenenbuch" erwarten würde. Zudem ist die Grundidee der Handlung wirklich sehr spannend angelegt und bietet, gerade für junge Leser, ein mögliches Zukunftsszenario, das anhand eines Einzelschicksal von Flavia gut aufbereitet wurde. Fesselnde Lektüre mit einer Botschaft - was will man mehr?


Figuren
Flavia ist 16 Jahre jung und für ihr Alter ziemlich auf Zack. Sie ist intelligent und selbstbewusst und interessiert sich stark für die Umwelt und ihre Veränderungen. Sie lebt – nach dem Tod ihrer Eltern – mit ihrem Großvater zusammen. Er ist einer der letzten Späher, der Vögel beobachtet, ihr Verhalten und ihre Fluglinien studiert. Auch Flavia hat er einiges von deinem Wissen beigebracht. Überhaupt spielen Vögel in dem Buch durchaus eine zentrale Rolle (wenn man den französischen Originaltitel betrachtet, hätte man dies erahnen können, denn Oiseaux bedeutet Vögel).
Dann gibt es noch den 18-jährigen Studenten Chris, der Flavia angespült in New York findet. Es scheint für beide eine schicksalhafte Begegnung zu sein, denn sie verlieben sich ineinander. Chris kümmert sich wirklich rührend um Flavia und weicht ihr kaum mehr von der Seite. Außerdem gibt es zahlreiche Nebenfiguren wie den Kapitän, den Schiffsjungen Tommy, oder die Passagiere an Bord des Schiffes.
Die Figuren sind, sofern möglich, sehr gut ausgearbeitet, am besten gelungen ist Flavia, in die man sich wirklich gut hineinversetzten und ihr Denken und Handeln nachvollziehen kann.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich hierbei um ein gebundenes Buch, das, wenn man den Schutzumschlag abnimmt, komplett dunkelgrün ist. Das in grün/blau gehaltene Cover zeigt in der Mitte den Kopf eines lockigen Mädchens (vermutlich Flavia). Ferner sieht man in der linken unteren Ecke ein Schiff, das auf einem stürmischen Meer unterwegs ist, und einen Blitz, der ins Meer ragt. Vom vorderen Cover schlängeln sich kleine grüne Vögel in Spotlack bis auf das hintere Cover. Im Allgemeinen passt das Cover sehr gut zum Inhalt und ist sehr ansprechend.


Fazit
Im Prinzip lässt sich dem Fazit auf dem Klappentext nicht viel hinzufügen. Spannende hochbristante Lektüre über eine Thema, das in Zukunft Realität werden könnte und wunderbar aufbereitet ist, gerade für junge Leser(innen) als Zielpublikum!


4 5 Sterne


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