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Gesichtslose, Totenbeschwörer und Vampire …

Seit der großen Schlacht ist Skulduggery in der Welt der Gesichtslosen verschwunden. Nur ein Wunder kann ihn jetzt noch retten – oder Walküre: Sie muss ganz schnell seinen Kopf finden, der ihm einst von drei Kobolden in Irland gestohlen wurde. Während Walküre um die halbe Welt reist, wird der Magier Skarabäus nach 200 Jahren Gefängnis entlassen. Zwar hat er seine Zauberkräfte verloren, doch seine Rachelust ist ungebrochen. Sofort schart er einen Kreis der schlimmsten Verbrecher um sich. Sie alle können Skulduggerys Rückkehr kaum erwarten – denn jeder Einzelne von ihnen hat noch eine Rechnung mit ihm offen …

 

Skulduggery_Pleasant_4_HB 

Originaltitel: Skulduggery Pleasant – Dark Days
Autor: Derek Landy
Übersetzer: Ursula Höfker
Sprecher: Rainer Strecker
Verlag: Hörcompany
Erschienen: 13.09.2010
ISBN: 978-3-939375-89-0
Spieldauer: ca. 480 Minuten, 6 CDs; autorisierte Hörbuch-fassung


Die Grundidee der Handlung
Im vorangegangenen Teil „Skulduggery Pleasant – Die Diablerie bittet zum Sterben“ wurde der knöcherne Detektiv in eine fremde Welt, die düstere Welt der Gesichtslosen, gezogen. Elf Monate liegt dies nun zurück und Walküre Unruh hat seither die Hoffnung nicht aufgegeben, Skulduggerys eigenen Schädel (der ihm abhanden gekommen ist, weshalb er seither mit dem Schädel eines Fremden herumläuft) wieder zu beschaffen und diesen als Isthmus-Anker zu gebrauchen, um das Portal in diese unwirtliche Welt erneut zu öffnen und ihren Partner zu retten. Das Sanktuarium wirft ihr dabei eine Menge Steine in den Weg und hat es ausdrücklich verboten, das Portal erneut zu öffnen – vorgeblich wegen der Gefahr, dass die Gesichtslosen erneut hindurch schlüpfen, in erster Linie wohl aber deshalb, weil der Großmagier froh ist, Skulduggery los zu sein. Doch als wären das nicht schon genug Probleme, wurde Skarabäus nach 200 Jahren aus dem Gefängnis entlassen und sammelt sogleich eine Gruppe Krimineller um sich, wovon die meisten sich nicht nur am Sanktuarium, sondern vor allem an Walküre Unruh rächen wollen – was in der Fantasie derjenigen mit ihrem Tod einhergeht. Und so gibt es wieder einiges zu tun und viele Abenteuer und Gefahren zu bestehen…


Darstellung des Hörbuchs
Eine gewohnt lebendige, souveräne Lesung, in der Rainer Strecker zeigt, was – und vor allem wie viele Stimmen – in ihm steckt. Ob es Skulduggery Pleasants tiefe, raue, ja schlichtweg skelettartige Stimme ist oder Finbars überdrehte Art – der Sprecher trifft genau den Ton. Besonders hervorzuheben ist Scapegrace, den Rainer Strecker mit seinem Stottern herrlich durchgeknallt-dümmlich darstellt – ganz so, wie es seinem Charakter entspricht. Eine erstaunliche Stimmfärbung verleiht er Kenspeckel Grouse, als dieser von dem Restanten besessen ist – ich hätte es kaum für möglich gehalten, dass Rainer Strecker dermaßen tief und bedrohlich sprechen kann. Das Sprechtempo passt stets zur Handlung und wird entsprechend angezogen, um die Dynamik der jeweiligen Szene gekonnt zu unterstreichen. Dabei übertreibt Strecker es nicht und bleibt stets klar und deutlich zu verstehen. Die Betonung ist immer passend, auch Gefühle werden über die Stimme transportiert.

Die geschickten Kürzungen der Romanvorlage dürften lediglich denjenigen Hörern auffallen, die das Buch gut kennen. Hier wurde eine Szene etwas gekürzt, dort in einem Dialog ein Schlagabtausch zusammengefasst – aber so, dass die Grundaussage nicht verändert und der bestechende Humor erhalten bleibt. Nur an einer Stelle habe ich mich gefragt, warum der Text abgeändert wurde – und zumindest in diesem Fall der Witz verloren geht. In der Romanvorlage heißt es:
„Er wollte, dass ich ihm einen knurrenden Panther auf die Schulter tätowiere. Kaum hatte ich angefangen, ist er in Ohnmacht gefallen.“
„Einen knurrenden Panther?“
„Yep.“
„Und warum hast du ihm dann ein schlafendes Kätzchen auf die Schulter tätowiert?“
Ich entschärfe Gewalt, wo ich nur kann.“

In der Hörbuchversion wurde der letzte Satz jedoch gänzlich abgeändert und lautet nichtssagend:
Ich bin gerade in Kätzchenstimmung, verstehst du?

Doch bis auf dieses kleine Ärgernis, das wohl kaum ins Gewicht fällt und denjenigen, die die Romanvorlage nicht kennen, gar nicht auffallen wird, darf man sich auf eine rundum gelungene und überzeugende Hörbuchfassung freuen. Auf musikalische Untermalungen wurde, bis auf eine Einspielung zu Beginn des Hörbuchs, gänzlich verzichtet.


Aufmachung des Hörbuchs
Wie schon bei den vorangegangenen drei Teilen, wird auch „Skulduggery Pleasant – Sabotage im Sanktuarium“ in einer Capbox geliefert, wobei das aufgedruckte Motiv dem Cover der Romanvorlage entspricht. Die enthaltenen sechs CDs stecken einzeln in bedruckten Papphüllen; die Datenträger selbst sind seidenmatt schwarz gehalten, wodurch der pinkfarben aufgebrachte Titel besonders gut zur Geltung kommt. Das enthaltene achtseitige Booklet liefert Informationen zu den Tracks der einzelnen CDs sowie ein recht ausführliches Verzeichnis der Namen, kurze Informationen zu Autor uns Sprecher und verlagseigene Werbung weiterer Produktionen. Eine ansprechende Gestaltung!


Fazit
Eine gut durchdachte Handlung, geniale Figuren, Spannung gepaart mit (trockenem) Humor und ein grandioser Sprecher, der die Worte Derek Landys souverän zum Leben erweckt. Was will man mehr?


5 Sterne


Hinweise
Dieses Hörbuch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Teil 1: Der Gentleman mit der Feuerhand
Teil 2: Das Groteskerium kehrt zurück
Teil 3: Die Diablerie bittet zum Sterben

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