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Isabel MacDonald ist jung, schön und liebt ihre Freiheit. Dennoch willigt sie ein, Rory, den Anführer der verfeindeten MacLeods, zu heiraten, um den verhassten Clan ausspionieren zu können. Auch ihr Gatte, ein ansonsten edler Krieger, hat dunkle Pläne. Er will Isabel entehren und anschließend verstoßen. Doch da entzündet sich das Feuer der Leidenschaft zwischen ihnen. Aber ist ihre Liebe stark genug, Zorn und Verrat aus ihren Herzen zu verbannen ...?

 

  Autor: Monica McCarty
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 10/2008
ISBN: 978-3-442-37035-1
Seitenzahl: 444 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Um die Fehde zwischen den Clans MacLeod und MacDonald zu beenden, sollen auf Befehl von König James VI. von Schottland der Anführer Rory MacLeod und die Nichte des MacDonald von Sleat, die schöne Isabel MacDonald, miteinander vermählt werden. Rory, der ein anderes Bündnis anstrebt, willigt nur in eine Ehe auf Probe für die Dauer von einem Jahr ein.
Der schurkische Onkel von Isabel hingegen verfolgt ganz eigene Pläne. Er sagt ihrer Familie seine Unterstützung im Kampf gegen die Mackenzies zu unter der Bedingung, dass Isabel die MacLeods ausspioniert. Isabel möchte Vater und Brüdern von Nutzen sein und lässt sich deshalb darauf ein. Schon bald nach der Eheschließung fühlen sich Isabel und Rory zueinander hingezogen, was die Verfolgung ihrer jeweiligen Ziele ungemein erschwert.


Stil und Sprache
“Mein ungezähmter Highlander“ ist der Debütroman einer bislang unbekannten Autorin und der Beginn einer Trilogie über den Clan MacLeod.
Als begeisterte Anhängerin von Historischen Liebesromanen, die in den Highlands spielen, freute ich mich auf eine fesselnde Liebesgeschichte mit einem tollen Highland-Laird und einer schwungvollen Heldin vor der Kulisse der Isle of Skye, der größten Insel der Hebriden und wohl bekanntesten von Schottland. Ich wünschte mir Clanfehden, Legenden und geschichtliche Tatsachen, gemixt zu einem spannenden Plot voller Verwicklungen und unvorhergesehener Überraschungen.
Und tatsächlich beginnt die Geschichte sehr vielversprechend. Doch leider wurden meine Erwartungen nur zum Teil erfüllt. Denn schon nach kurzer Zeit flacht sie zusehends ab. Schuld daran ist vor allem der Erzählstil der Autorin. Da sie oft den Fehler begeht, im Voraus überflüssige Hinweise zu geben, die dem Leser zu viel enthüllen, sind manche Ereignisse zu vorhersehbar. Erst kurz vor dem Ende gelingt es ihr, eine gewisse Spannung aufzubauen.
Der Beschreibung der Landschaft widmet sie nur wenige Zeilen, was mich etwas enttäuschte. Positiv hervorheben möchte ich den flüssigen Schreibstil der Autorin und die ansprechend gestalteten Liebesszenen.


Figuren
Den Charakter des Rory MacLeod kann man nur als gelungen bezeichnen. Man lernt ihn als einen gerecht und konsequent agierenden Chief kennen, der die Achtung und Zuneigung seines Clans zu Recht genießt und dessen Handlungen nachvollziehbar sind. Sehr schön vermittelt die Autorin dem Leser seinen inneren Konflikt, ausgelöst durch die Loyalität und das Pflichtbewusstsein seinem Clan gegenüber auf der einen, und der Liebe zu Isabel auf der anderen Seite. Man fühlt und leidet mit ihm.
Bei Isabel hingegen liegen die Dinge etwas anders. Bereits ihr ganzes Leben lang buhlt sie vergeblich um Aufmerksamkeit von Vater und Brüdern. Jetzt sieht sie endlich ihre Chance gekommen, da ihre Familie von den Mackenzies bedroht wird und ihr Onkel seine Unterstützung zusagt, wenn sie sich bereit erklärt, die MacLeods auszuspionieren. Bis hierhin ist ihre Handlungsweise durchaus verständlich. Doch ihr weiteres Agieren ist nicht mehr nachvollziehbar. Rory spielt von Beginn an mit offenen Karten und sie merkt sehr früh, dass er ein Mann von Ehre ist. Daher ist es nicht verständlich, wieso sie so lange zögert, sich ihm anzuvertrauen. Selbst nachdem sie regelmäßig mit ihm schläft und ihr zwischenzeitlich eine Lösung ihres Problems vor Augen steht, verschließt sie ihre Gedanken und Gefühle vor ihm. Man ist versucht, beim Lesen die Nase zu rümpfen und es gelingt nicht, sich mit der Figur zu identifizieren.
Von den Nebenfiguren ist besonders Rorys Schwester Margaret erwähnenswert. Ihre kurze Ehe auf Probe mit Isabells Onkel zwei Jahre zuvor und die Art und Weise, wie dieser sie nach einem Reitunfall von Margaret beendete, war ursprünglich der Auslöser der Fehde. Margaret entwickelt sich von einer schüchternen, an Körper und Seele verletzten Frau zu einer selbstbewussten Person und stellt einen sehr interessanten Charakter dar.
Über Alex, Rorys jüngeren Bruder und Stellvertreter, hätte ich gerne mehr erfahren, da man nur einen kurzen Blick darauf erhaschen darf, was ihn bewegt. Die Autorin erlaubt lediglich eine vage Ahnung, dass er im Schatten seines großen Bruders steht und vermutlich darunter leidet, und lenkt damit geschickt die Aufmerksamkeit auf den nächsten Band der Trilogie, der seine Geschichte erzählt.


Aufmachung des Buches
Den Einband des Taschenbuches ziert die Fotografie eines Liebespaares. Lediglich die obere Hälfte ihrer Körper abgebildet, liegen sie sich Stirn an Stirn in den Armen. Der Mann, muskulös und gutaussehend, ist unbekleidet. Die Frau, nicht weniger attraktiv und mit großzügigem Dekolleté, trägt über der rechten Schulter ein schottisches Plaid. Es handelt sich hier um ein typisches Cover für diese Art von Lektüre und ist nicht wirklich etwas Neues.
Den Hintergrund bildet eine Landschaft aus den Highlands. Am rechten Rand erkennt man den Teil einer Burg, die auf einem Felsen thront. Treffender hätte ich es gefunden, wenn die zwei Greifvögel in der linken oberen Ecke Möwen wären, denn das wäre ein Hinweis darauf, dass die Geschichte auf einer schottischen Insel spielt. So allerdings könnte sich der Schauplatz überall in den Highlands befinden.

Der Innenteil ist untergliedert in einen Prolog, den Hauptteil, einen Epilog und einer Anmerkung der Autorin. Letzteres ist immer eine gute Idee, da man einen Eindruck über zum Teil sehr zeitaufwändige Recherchen bekommt, die das Schreiben eines Romans im Vorfeld mitunter erforderlich machen. Zusätzlich erklärt die Autorin, welche Ereignisse in ihrer Story geschichtlich belegt und welche ausschließlich ihrer Fantasie entsprungen sind.


Fazit
“Mein ungezähmter Highlander“ ist ein eher durchschnittliches Romandebüt, das über viele Seiten hinweg nicht zu fesseln vermag. Doch bekanntlich ist ja aller Anfang schwer und deshalb bin ich versucht, der Autorin noch eine Chance zur Steigerung zuzugestehen und werde vermutlich den nächsten Band nach Erscheinen lesen.


3 Sterne


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