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Würzburg / 12.11.2010

Vor 20 Jahren ging die allererste Website online – und sie ist heute für Autoren und Leser die perfekte Informations- und Kommunikationsplattform

„Ich liebe die Möglichkeit der schnellen und umfassenden Informationsbeschaffung. Für meinen Beruf bieten die Suchmaschinen eine wunderbare Informationsquelle, die ich nicht mehr missen möchte. Manchmal frage ich mich: Wie habe ich das alles vorher gemacht? Und wie viel Zeit ist mir dadurch verloren gegangen, die ich jetzt kreativer nutzen kann.“

So beschreibt Gabriella Engelmann den Reiz, den das Internet auf Sie als Autorin ausübt. Für Schriftsteller ist es ein wichtiges Rechercheinstrument geworden, so auch für Stefanie Dörr: „Finnisches Vornamensranking von 2008? Piratenwitze? Hintergrundinformationen, Muschelarten an der Nordsee, die tollsten, besten, schlechtesten, peinlichsten Irgendwas – fast alles lässt sich herausfinden“. „Das Problem“, sagt sie, „ist Folgendes: Das Internet lenkt mich von der Arbeit ab – nicht online zu sein aber auch.“ Susanne Mischke formuliert kurz und knapp: „Ich nutze das Internet für – eigentlich fast alles.“ Auch Thriller-Kollegin Beatrix Gurian bekräftigt: „Schnell zu kommunizieren, einzukaufen und an Informationen zu kommen schätze ich sehr – dagegen nerven mich immer wieder Spam-Mails, Werbe-Pop-Ups und die grenzenlose Langeweile.“

Die eigene Website ist für die meisten Autoren eine Informations- und Kommunikationsplattform: Um sich selbst und die eigenen Bücher vorzustellen, Termine anzukündigen und mit Lesern zu korrespondieren. Daniel Bielenstein findet das Internet „perfekt, um mit Menschen in Kontakt zu kommen und zu bleiben. Andererseits ist das Netz ein Monster, das sich von Zeit ernährt - von meiner Zeit. Wer kennt das nicht: Man geht mal eben online und schwups sind schon wieder drei Stunden um! Hilfe!“

Besonders jugendliche Leser suchen den Kontakt zum Autor, um Hintergründe von Büchern und Persönliches vom Verfasser erfahren. Sie wollen sich mit Autor und anderen Lesern über die Inhalte austauschen, die sie beschäftigen. Und das freut die Autoren, so auch Rachel Caine („Haus der Vampire“): „Das Internet hat sich zu einer fantastischen Möglichkeit entwickelt, um mit den Lesern zu kommunizieren, aber auch den Millionen von Jugendlichen vorzustellen, die meine Bücher noch nie gesehen haben. Letztendlich wünsche ich mir natürlich, jeden einzelnen zu erreichen, der sich für das interessiert, was ich schreibe.“ Sie hat aber auch schon eine der Schattenseiten des Internets zu spüren bekommen: „Jemand hat alle möglichen Domains rund um den Namen ‚Morganville Vampires’ gekauft – wenn ich sie nutzen möchte, muss ich sie zurückkaufen. Das ist, als hätte jemand meine Figuren als Geiseln genommen!“.

Beth Fantaskey verbindet Spaß und Arbeit und erzählt von Fans, die sie kurzerhand zu „Trauzeugen“ für die Protagonisten in ihrem neuen Buch „Der Vampir, der mich liebte“ ernannt hat: Per Blog entschieden die Fans, wo Jessica und Lucius heiraten sollten, wie das Kleid aussehen sollte und ob die Hochzeit mit einem Kuss oder mit einem Biss besiegelt werden sollte.

Auch Inge Löhnig nutzt das Internet sehr aktiv und ist ständig auf „Facebook“ und „Twitter“ präsent. Am Montag wird sie sogar die erste Livestream-Lesung bei Lovelybooks absolvieren und ihr Buch „Schattenkuss“ vorstellen.

Webseiten können aber auch manchmal kontraproduktiv sein. Seiten, die „bunt wie ein Jahrmarkt“ (Daniel Bielenstein) und „mit technischem Schnickschnack überfrachtet sind“ (Gabriella Engelmann), sind nicht besonders beliebt. Und auch für die Nutzer sind Übersichtlichkeit und ein ansprechendes Design wichtiger als Extras wie zum Beispiel Videos, wie eine Blitz-Umfrage vom Arena Verlag ergeben hat. So intensiv Jugendliche das Internet aber nutzen – für ihre Freunde würden die meisten den Computer jederzeit ausschalten.

Für Fantasy-Autor Christoph Marzi ist das Internet jedenfalls jederzeit eine Entdeckungsreise wert: „Webseiten sind kleine, schillernde Inseln in einem unendlichen Meer, das voller Untiefen, Wunder, Geheimnisse und Begebenheiten ist. Sie sind wie Häfen, die man immer wieder gerne ansteuert, weil man sich dort geborgen fühlt. Unentdeckte Länder, die einem vertraut erscheinen.“

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