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Bist du bereit für die Sphäre?

Eigentlich hatte sich Tonino auf die Ferien und die Fahrt ins Survival Camp gefreut. Aber als er am letzten Schultag nach Hause kommt, macht ihm seine Mutter einen Strich durch die Rechnung: Tonino soll auf seinen kleinen Bruder Luka aufpassen. Seine Stimmung ist auf dem Tiefpunkt, der Sommer scheint verloren, da entdeckt er den rasanten Daftball-Sport …

Ein actionreicher Manga über Science-Fiction-Tischtennis, Sports- und Teamgeist.

 

Daftball_01 

Autor: Marika Paul
Illustration: Marika Paul
Verlag: Droemer-Knaur Comicstars
Erschienen: Oktober 2010
ISBN: 978-3-426-53003-0
Seitenzahl: 192 Seiten
Altersgruppe: ab 12 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Zur Inhaltszusammenfassung des Verlags lässt sich nichts weiter hinzufügen, möchte man nicht zu viel von der Story vorweg nehmen.
Marika Paul hat mit „Daftball“ einen interessanten Plot inszeniert, in dem es um coole Jungs und einen Sport geht, der viel mehr zu bieten hat, als man auf den ersten Blick wohl meint. Dabei verarbeitet sie ganz eigene und eigenständige Ideen und verwebt diese zu einer teils humorvollen, teils spannenden Story, die dafür sorgt, dass man den Manga in einem Stück durchliest – und durch das offene Ende schon neugierig auf den zweiten Band ist.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Auf den ersten 8 Seiten spendiert der Verlag erste Eindrücke des Mangas, eine Danksagung der Zeichnerin und den Start in Kapitel 1 in Farbe auf seidenmattem Papier, bevor es dann monochrom weitergeht. Besonders auf der ersten Doppelseite, die Travis‘ Team zeigt, sind die Farbtöne satt und die Kontraste knackig. Weitere 8 Farbseiten, davon drei mit dem Abschluss des letzten Kapitels, runden den Manga ab.
Auf den ersten Blick erscheint der Zeichenstil etwas gröber und noch nicht ganz so ausgereift, wenn man bisher asiatische Manga z.B. von Yana Toboso oder Akimine Kamijyo gewohnt ist. Besonders Jorns Gesicht ist über der Mundpartie – von der Nase abgesehen – völlig glatt, und so wirkt es, als hätte er keine Augen. Dennoch entfalten die Arbeiten auch auf diesen ersten Seiten schon ihren eigenen Charme, und den wissen sie auch zu halten. Der Vergleich mit den Genre-Meistern wäre zudem unfair, handelt es sich bei Malika Paul noch nicht um einen Routinier, sondern um ein Nachwuchstalent.

Während Tonino – auch Nino gerufen – mit seinem Strubbelkopf und dem spitzen Kinn in manchen Bildern einen gröberen Eindruck hinterlässt, sorgen die Portraits für einen guten Ausgleich, in denen die Zeichnerin sauber gearbeitet hat. Das sportliche Äußere passt zu seinem dynamischen Auftritt, seine Ausdrucksweise kann gerade zu Beginn der Story allerdings schon mal recht deftig werden. Wirklich hübsch sind die Züge von Romi, deren strahlender Gesichtsausdruck zu ihrer guten Laune und ihrem Optimismus passt. Auch Eric und Travis, der Trainer der Daftball-Mannschaft, sind sehr gut ausgearbeitet und wirken ein wenig gleichmäßiger als Nino.
Gerne macht die Zeichnerin Gebrauch vom sogenannten Chibi-Stil, der bei Mangas weit verbreitet ist und die Charaktere verniedlicht darstellt, z.B. wenn sie peinlich berührt, verliebt oder wütend sind. Gerade der hitzköpfige, impulsive Tonino wird häufig in dieser Form gezeigt, denn er hält sich nicht nur für extracool, sondern hat auch eine recht große Klappe – und das sorgt schon mal für Ärger …

Auf Bildhintergründe wird besonders in dynamischen Szenen verzichtet, stattdessen betonen Speedlines das Tempo. Aber auch so geht Marika Paul in vielen Bildern sparsam mit Hintergründen um, nicht wenige Panels konzentrieren sich nur auf die Charaktere, gelegentlich sind dann im Hintergrund Stimmungsbilder eingefügt. Eigenironie beweist sie, indem sie Nino und Romi in einem Anflug von Romantik mit Blumen umrankt, obwohl sie in der Halle stehen. Dies wird von Travis nicht nur gesehen, sondern auch humorvoll-abwertend kommentiert: „Nein, das wäre sogar für den Autor zu schmalzig!“
Bringt die Zeichnerin dann die Umgebung mit ein, damit klar ist, wo die Szene spielt, kann man ihre Bedeutung an dem Aufwand ablesen, mit dem sie ausgearbeitet wurde. Von groben und eher angedeuteten Straßenzügen bis hin zu ordentlich skizzierten Interieurs ist alles dabei.

Zum Abschluss eines jeden Kapitels werden wohldosiert die Regeln und Besonderheiten von Daftball erklärt, so dass der Leser sie schrittweise kennen lernt, ohne von ihnen überrannt oder gar überfordert zu werden. Die Zeichnungen hierzu entsprechen der Stimmung, mal sind sie normal, mal als Chibi dargestellt. Anschließend wird z.T. noch eine Seite genutzt, um die Charaktere näher vorzustellen, bevor die Geschichte in den nächsten Abschnitt startet.

Je nach Stimmung fügen sich die Panels auf der Seite mit heller oder dunkler Hinterlegung ein. Die Größe richtet sich nach den Begebenheiten, in Einzelfällen erstreckt sich eine Zeichnung auch randlos über eine volle Doppelseite.


Aufmachung des Mangas
Als Taschenbuch im gängigen Din A5-Format wurde „Daftball“ mit einem hochglänzenden Softcover versehen. Auf dem Cover ist Tonino bei einer Daftball-Attacke zu sehen, hinterlegt mit einem weinroten Farbton. Was es mit der Attacke auf sich hat, wird an dieser Stelle jedoch nicht verraten.
Wie klassischerweise üblich, liest sich der Manga von hinten nach vorne und von oben rechts nach unten links. Von den erwähnten Farbseiten abgesehen, entspricht auch das leichtgraue Papier dem üblichen Standard. An die Geschichte schließen sich zwei Fanarts, eine Kurzinfo zur Autorin sowie eine Ankündigung von „Grablicht 2“ an – bei letzterem hat sich allerdings ein kleiner Fehlerteufel eingeschlichen, denn der zweite Teil der Vampir-Reihe erscheint nicht am 07.02.2010, sondern am 07.02.2011.


Fazit
Marika Paul sorgt mit einer ansprechenden Story und eigenständigen Ideen  für gute und dynamische Unterhaltung. Ihre Zeichnungen sind, von leichten Schwächen abgesehen, gut ausgearbeitet – man darf sich auf den nächsten Teil des Nachwuchstalents freuen.


4 Sterne


Hinweise
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