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Kategorie: Ab 3 Jahre

Im Zoo von Direktor Fröhlich gibt es Tiere aus der ganzen Welt und viele von ihnen lieben Musik. Lorenzo, der Löwe, zupft mit seinen scharfen Krallen den Kontrabass. Pepe, der Tapir, bläst vergnügt auf der Posaune und das Zebra Roswitha mag die Schlaginstrumente. Eines Tages zieht ein neuer Zoobewohner ins Bambusgehege. Eine kleine Pandadame mit großen Augen. Doch Mei Yue hat Heimweh, bärenstarkes Heimweh nach China. „Na und!“, muffelt das Stinktier. „Das ist mir doch pupsegal!“ Wie gut, dass Pombo, der Elefant, und seine Freunde mit ihren witzigen musikalischen Ideen für turbulente Ablenkung sorgen.

 

 

Autor: Heidi Leenen
Illustration: Martin Bernhard
Sprecher: Stefan Kaminski
Musik: Sebastian Laverny
Verlag: Schott Musik Mainz
Erschienen: 2010
ISBN: 978-3-7957-0666-1
Seitenzahl: 32 Seiten


Die Grundidee der Handlung
In dieser ungewöhnlichen Tier-Musik-Geschichte geht es um die Pandadame Mei Yue, die weit weg von zu Hause in einen Zoo gebracht wird, und dort traurig herumsitzt, weil sie ganz viel Heimweh hat. Doch zum Glück ist das kein gewöhnlicher Zoo ­– fast jedes Tier hier spielt mit Leidenschaft ein Instrument! Dem Stinktier ist die traurige Pandadame „pupsegal“, aber dem sensiblen Elefanten Pombo tut sie sehr leid, und er spornt die Tiere im Zoo an, sich Gedanken zu machen, was den Panda glücklich machen könnte. Den ganzen Tag über kommen die Zootiere mit musikalischen Überraschungen um die Ecke – die Eule spielt ein Gute-Nacht-Lied auf der Flöte, der Löwe zupft den Kontrabass und die Enten tanzen den Schnattermarsch. Tatsächlich wird Mei Yue jedes Mal etwas fröhlicher. Zum guten Schluss hat das ungewöhnliche Tierorchester noch eine besondere Überraschung parat ...

Diese sehr ansprechend gezeichnete und nett geschriebene Geschichte wird begleitet – und das ist das eigentliche Highlight wie ich finde – von einer Musik-CD. Diese CD erzählt natürlich zum Einen die Geschichte des Buchs, aber sie hat auch noch eine Fülle von Musikstücken, die zwischen den einzelnen Geschichts-Abschnitten gespielt werden, zu bieten. Und diese könnten vielfältiger nicht sein, sie reichen von Polka über Reggae bis hin zum Jazz.


Darstellung und Umsetzung der Bildgeschichte
Die Bilder sind sehr ansprechend im Comic-Stil gezeichnet, bunt und fröhlich, mit vielen liebevollen Details ausgestattet. Da gibt es viel zu entdecken. Allerdings legt der Zeichner keinen großen Wert auf Mimik, was in diesem Fall nicht weiter schlimm ist. Auf jeder Doppelseite ist etwa eine halbe Seite Text, der erzählt, wie die nächste musikalische Überraschung aussieht. Vor jedem Absatz sind durchnummerierte CD-Symbole abgebildet, die im Inhaltsverzeichnis der CD wiederzufinden sind. Die Geschichte ist sehr ansprechend geschrieben, allerdings keine „große Literatur“. Wer da eine umfangreiche, anspruchsvolle Vorlese-Geschichte erwartet, wird enttäuscht sein. Ich denke, das Hauptaugenmerk liegt hier auf der Musik – also der CD. Die Geschichte ist hauptsächlich das Gerüst, das die Musik stützt und trägt. Es wird hier sozusagen zur Plattform, auf der sich die Musik dann ausbreiten kann.

Auf der CD ist schon allein das Intro eine wunderbare Sache. Dort werden dem gespannten Zuhörer die einzelnen Instrumente vorgestellt. Das schult das Gehör und es kann eine lehrreiche Fragestunde werden. Wer erkennt die Flöte, wie klingt eine Posaune, wie hört sich eine Harfe an? Erkennen die Kinder die Instrumente? Das ist sehr spannend und lustig, zumal sich die Posaune des Elefanten wie ein lauter Pups anhört. Im Anschluss wird die Geschichte aus dem Buch erzählt. Nach jedem erzählten Absatz (im Buch mit entsprechender Nummer gekennzeichnet) kommt ein flottes Musikstück. Die kleinen Zuhörer staunen über die Vielfalt dieser Musik. Es gibt Reggae, Walzer, Polka, Blues, Jazz und noch vieles andere zu hören. Es donnern laute Trommeln zu leisen Harfentönen. Kleine und große Leute fangen sofort an zu wippen und zu tanzen. Die Musik reißt mit und verbreitet gute Laune. Die Stücke sind allesamt mit Orchester arrangiert – selbst der Reggae. Der anspruchsvolle Musikkenner könnte etwas enttäuscht sein, weil die klassischen Stücke alle ein bisschen wie Johann Strauss klingen. Das ist den Kindern allerdings pupsegal. Sie finden es super. Zum Schluss gibt es noch ein Lied zum Mitsingen und -spielen (es sind nämlich auch Noten dabei) und im Buch ist hinten sogar noch ein kleiner Tanz zum Nachmachen abgedruckt.


Aufmachung des Buches
Der Titel ist zugegeben etwas gewöhnungsbedürftig und absolut irreführend. Denn dieses Buch hat Niveau, auch wenn man es nicht gleich vermutet. Es ist im A4-Format im Hardcover gebunden und die Innenseiten sind angenehm stabil. Der Titel ist bunt und ansprechend illustriert. Auf der Rückseite werden Inhalt und Autoren ausführlich vorgestellt. In der Innenseite des Covers befindet sich eine Klarsichttasche mit der CD. Ebenso findet man auf den letzten Seiten ein ausführliches Verzeichnis über Musiktitel und musikalische Einzelheiten, sowie das Mitsing-Lied mit Noten.


Fazit
Ein ungewöhnliches und außergewöhnliches Buch, das ganz kleine Zuhörer zum Hüpfen, größere zum Zuhören und Staunen bringt. Obendrein hat es noch eine schöne Geschichte über die Macht der Freundschaft. So viel Spaß sollte Musik-Pädagogik immer machen. Ich finde es absolut empfehlenswert.


5 Sterne


Hinweise
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