Smaller Default Larger

VERBORGENE PARADIESE

> Exklusive Einblicke in private Gärten mit einzigartigem Flair

> Die bekannte Gartenjournalistin und Italien-Kennerin Helena Attlee führt Sie zusammen mit dem renommierten Gartenfotografen Alex Ramsay zu den schönsten Gärten im Piemont, in der Lombardei, in Venetien, Umbrien, in der Toskana und im Latium sowie auf Sizilien

> Italienische Traumgärten und ihre Besitzer im Porträt – ein lebhafter Streifzug durch Geschichte und Gegenwart

 

 

Originaltitel: Hidden Gardens of Italy
Autor: Helena Attlee
Übersetzer: Maria Gurlitt-Sartori
Fotograf: Alex Ramsay
Verlag: DVA
Erschienen: September 2010
ISBN: 978-3-421-03762-6
Seitenzahl: 208 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Stil, Bilder- und Textdarstellung
Das britische Autoren-/Fotografengespann Helena Attlee und Alex Ramsay bereist seit 20 Jahren regelmäßig Italiens schönste Gartenanlagen, so dass sich für diesen Bildband ein echtes Expertenteam verantwortlich zeichnet. In dem langen Zeitraum konnten enge, freundschaftliche Bande mit den Besitzern geknüpft werden. Und so gewährt uns Helena Attlee einen Blick hinter verschlossene, private Tore in eine Welt, die uns ohne diesen Bildband verborgen bleibt. Weil sie die Besitzer selbst über ihre Passion und Leidenschaft, das „Gärtnern“, erzählen lässt, ist ein umfassendes, detailliertes Bild zustande gekommen, das sich nicht nur auf den Ist-Zustand der Gärten beschränkt, sondern ebenso deren meist jahrhundertealte Geschichte beleuchtet und die Besitzer porträtiert.

Die Anordnung der unterschiedlich großen Fotos folgt keinem starren Schema, sie fügen sich vielmehr variantenreich in den Text ein. Auf diese Weise kommt selbst bei dem für einen Bildband beachtlichen Umfang von 200 Seiten nicht die geringste Langeweile auf. Ramsays Fotografien sind von tadelloser Qualität. Er inszeniert die Vielfalt der Anlagen mit unterschiedlichen Perspektiven, fokussiert einzelne Blüten ebenso gekonnt wie er den Blick in die Ferne schweifen lässt, ja er lichtet sogar die eingelagerten, beschrifteten Blumenzwiebeln ab, zeigt die im Garten unerlässliche Gießkanne, und weckt mit lauschigen Sitzplätzen im schattigen Grün beim Betrachter die Lust, eine „optische Rast“ einzulegen. Die stolzen Gartenbesitzer posieren entspannt und lässig lächelnd vor Ramsays Kamera.


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Schwerpunktmäßig sind die Gärten in Norditalien, der Toskana, im Latium und auf Sizilien gelegen. Natürlich richtet sich deren Bepflanzung und Gestaltung primär nach Bodenbeschaffenheit, Klima und örtlichen Gegebenheiten, allerdings spielen die finanziellen Verhältnisse und die Experimentierfreude der Besitzer eine ebenso wichtige Rolle. Die Gärten lassen sich natürlich nicht über einen Kamm scheren, dennoch sind Ähnlichkeiten pro Gegend erkennbar. So trifft man im Norden und in der Toskana auf eine „strenge“, klassische Gartenarchitektur mit in Form geschnittenem Buchs und Limonenbäumchen in Terrakottakübeln, im Latium lässt man dem Bewuchs eine „gezähmte Wildheit“ und Siziliens Fauna besteht aus exotischen, subtropische Pflanzen wie Palmen, Sukkulanten, Agaven und Kakteen. Obwohl die meisten vorgestellten Gartenanlagen meinen Vorstellungen entsprachen, sind doch ein paar Ausnahmen darunter, die nicht so richtig dazu passen wollen, z.B. eine schmale Landzunge in der venezianischen Lagune, auf der alles möglichst naturbelassen wuchert, die monumentale Stadt eines Exzentrikers (La Scarzuola), deren einzige grünen Flecken der Rasen und die Bäume sind und eine mit Päonien übersäte Baumwiese in Bolsena.

In den meisten Fällen haben die jahrhundertealten Anwesen eine wechselhafte Geschichte hinter sich und wurden im 20. Jahrhundert stark vernachlässigt, bevor sich ihrer in den letzten Jahren ein finanzkräftiger, passionierter Besitzer annahm und mit dem Know-How erfahrener Gartenarchitekten zu neuem Glanz und Leben verhalf. Nach Möglichkeit hat man dabei historische bzw. ursprüngliche Gestaltungen wieder aufgegriffen und Rücksicht auf Natur und Ökosystem genommen. Auffallend ist die Tatsache, dass die meisten Besitzer und/oder eingeschalteten Gartenarchitekten dieses Buches anglo-amerikanischen Ursprungs sind. Ob dies auf die britische Autorin zurückzuführen ist oder darauf, dass die Briten tonangebend in Sachen Gartenarchitektur sind, kann ich nicht beurteilen.


Aufmachung des Buches
Der gebundene Bildband im Format 25 x 29,5 cm ist mit einem Hochglanzschutzumschlag ausgestattet und verfügt über eine ausgezeichnete Papier- und Druckqualität. Bindung bzw. Umschlagdeckel sind jedoch nicht robust genug für den dicken, schweren Seitenteil, denn schon nach ein Mal Lesen verzog sich das Buch in „Schieflage“, ebenso stießen sich die Kanten der dunkelgrünen Buchdeckel ab.
Das Titelbild des Schutzumschlags gefällt mir sehr gut, es zeigt einen typischen Garten Norditaliens. Die Rückseite setzt sich aus mehreren, dem Bildteil entnommenen Fotos und der Inhaltsangabe in Weiß auf grünen Untergrund zusammen. Eingeläutet wird der Bild-/Textteil mit einem Vorwort der Autorin Helena Attlee und beschlossen mit dem alphabetischen Register.


Fazit
Die vielgereiste britische Gartenexpertin Helena Attlee gewährt uns Einblick in die wohl schönsten, privaten Gartenanlagen Italiens, die Alex Ramsay mit exzellenten Fotos ins rechte Licht rückt. Die bewegende, wechselhafte Geschichte der meist jahrhundertealten Anwesen nimmt einen ebenso gefangen wie die passionierten Schilderungen der Besitzer. Eine Empfehlung für alle Italien- und Gartenliebhaber.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo