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Seit sich die Tyrannen von Wynter der dunklen Magie des Rabenmonds bedienen, können sie die Gestalt von Tieren annehmen und sind unsterblich. Ihre grausame Herrschaft scheint für die Ewigkeit – bis Lyrian, der Thronfolger, sein Herz an das Ruinenmädchen Mion verliert. Denn Mion ist gekommen, das Schicksal der Welt zu verändern …


  Autor: Jenny-Mai Nuyen
Verlag: cbt
Erschienen: 09/2008
ISBN: 978-3-570-16000-9
Seitenzahl: 500 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
In diesem Buch dreht sich alles um die Schicksale von Lyrian und Mion, wobei als Nebencharakter auch noch eine Freundin Lyrians in die Handlung eingreift, aber darauf werde ich in meiner Bewertung nicht näher eingehen, weil man sonst zu viel von der Handlung wüsste. Alles beginnt damit, dass Mion mit ihren zwei besten Freunden Ritus spielen möchte. Ritus ist eine Art Droge, wobei Tiere geopfert werden und die Seelen der Menschen ein Stück weit mit ins Reich der Toten nehmen. Leider suchen sich Mion und ihre Freunde einen Fuchs raus, der sich als der Prinz ihres Reiches entpuppten soll. Daraufhin verraten ihre Freunde Mion an die Sphinxe, das sind Diener, die in der Stadt für Ordnung sorgen sollen, und sie wird ins Verlies geworfen. Allerdings wird sie von einem Malermeister gerettet, der noch viel mit ihr vorhat, aber bestimmt nicht sie zu einer Malerin auszubilden. Der Prinz aber hat sich in Mion verliebt, glaubt jedoch, dass sie tot ist und läuft mit seiner besten Freundin von zu Hause fort. Das Abenteuer nimmt seinen Lauf.


Stil und Sprache
Wer schon einmal ein Buch von Jenny-Mai Nuyen gelesen hat, weiß, wie gut sie Charaktere und Orte schildern kann. Wenn man an die Stadt Wynter denkt hat man sofort ein Bild vor Augen, genauso wie bei Mion oder Lyrian. Was auffällt ist, dass oft zwischen den Protagonisten der Handlung gewechselt wird. Man würde gerne wissen, wie es Mion bei ihrem Meister ergeht, stattdessen „muss“ man sich Lyrians Geschichte durchlesen. Allerdings erhöht sich so die Spannung in der Handlung weiter und am Ende des Kapitels würde man gerne wieder Lyrians Schicksal weiter verfolgen.

Es gibt viele Wendungen in der Geschichte, die sich erst auf den letzten Seiten entwirren und einige Dinge werden gar nicht aufgedeckt. So zum Beispiel, wieso die Herrscher sich Drachen nennen. Sie nehmen zwar Tierkorpusse an, allerdings sehen diese nicht so aus wie wir uns einen Drachen vorstellen würden. Zudem habe ich mich das ganze Buch über gefragt, wieso es denn nun „Rabenmond“ heißt, da es im ganzen Buch nicht um einen Mond geht. Der Untertitel („Der magische Bund“) hingegen macht durchaus noch Sinn.

Als positiv empfand ich die großen Buchstaben. So wurde das Lesen selbst abends im diffusen Licht nicht zur Qual, denn das Buch hat mich doch länger wachgehalten als ich eigentlich wollte.

Das Ende des Buches finde ich ziemlich schwammig formuliert, wenn auch nicht voraussehbar.
100%ig sicher sein kann man sich über den Ausgang der Geschichte nämlich nicht sein, was bei Jenny-Mai Nuyen allerdings schon normal geworden ist.


Figuren
Die Figuren sind sehr gut in die Geschichte eingeflochten und wirken zu keinem Zeitpunkt unecht. Zudem handeln Sie alle aus bestimmten  und nachvollziehbaren Motiven. Zu den einzelnen Charakteren:

Mion ist ein sehr schönes Mädchen, aber ziemlich zurückhaltend. Sie wird abrupt aus ihrer vertrauten Welt gerissen und muss sich an das Leben in der Gildenstadt anpassen. Deshalb muss sie gegen ihren Willen lügen und wird von ihrem Meister benutzt, um in seinem Spiel die wichtigste Rolle einzunehmen. Aber sie hofft die ganze Zeit über, dass sie die Lüge nicht weiter aufrechterhalten muss.

Der Prinz, Lyrian, ist ein „Drache“ und soll eines Tages Thronfolger werden. Bis er Mion kennen lernt ist seine einzige Freundin Baltibb, eine Wildhüterin im Palast der Drachen. Mit ihr flüchtet er auch aus dem Palast als er erfährt, dass Mion angeblich tot ist. Er selbst hat eher einen weltfremden Charakter, allerdings haben diesen fast alle Drachen, da sie angeblich keine Gefühle kennen. So hat er auch Probleme, als er feststellt, dass er sich mehr und mehr in Mion verliebt. Er verabscheut das Ritual, bei dem die Drachen ihre Tierkorpusse erhalten, wieso, erfährt man im Buch. Aber so viel sei verraten, es passt zu seinem doch eher empfindsamen Charakter.


Aufmachung des Buches
Auf dem Cover ist eine Stadt mit einem Mond im Hintergrund zu sehen. Das restliche Cover ist mit goldfarbener Schrift bedruckt, genauso wie der Titel, was das Buch doch ziemlich Edel aussehen lässt. Sonst gibt es nichts Besonderes an dem Buch, nicht mal eine Karte ist enthalten, was die Orientierung nicht grade erleichtert.

Die Handlung ist in 3 Oberkapitel unterteilt, die sich wiederum in kleinere Kapitel unterteilen.


Fazit
Wer auf Liebesgeschichten in einer Fantasywelt steht und nicht so viel Action in einem Buch haben muss, für den ist dieses Buch genau richtig. Wer die anderen Bücher der Autorin mochte wird dieses Buch sowieso lieben. Allerdings sollte man das Buch vielleicht keinen kleineren Kindern geben, da die Handlung teilweise etwas blutiger wird. Was mir störend auffiel waren die vorher schon erwähnten recht passiven Helden und das schwammige Ende. Mir ist ein Schluss, bei dem alles aufgeklärt wird, dann doch lieber als eine Alles und Nichts sagende Formulierung.

So komme ich letztendlich zu dem Ergebnis, dass Rabenmond leider ein gutes Stück schwächer ist als die sehr guten Bücher, die Jenny-Mai Nuyen bisher geschrieben hat, weshalb mein Urteil lautet:


3 5 Sterne


Hinweise
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