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Kategorie: Action

Der Zusammenprall ist unausweichlich …

Die CODE:BREAKER in einem zornigen Konflikt …

… die Todeszeit rückt näher und die Grabmäler warten!

 

Code_Breaker_04  Originaltitel: CØDE:BREAKER Vol. 4
Autor: Akimine Kamijyo
Übersetzer: Oke Maas
Illustration: Akimine Kamijyo
Verlag: Ehapa Comic Collection – Egmont Manga & Anime
Erschienen: 08/2010
ISBN: 978-3-7704-7223-9
Seitenzahl: 192 Seiten
Altersgruppe: für Erwachsene (Verlagsempfehlung)


Grundidee der Handlung
Sakura, Ogami, Toki und Heike bekommen es diesmal mit Hitomi zu tun, einem hochintelligenten und überaus mächtigen Jungen, der aus den Reihen der CODE:BREAKER desertiert ist und alles daran setzt, Premierminister Fujiwara zu ermorden. Ogami, Toki und Heike versuchen, den Premier zu beschützen, doch scheinen sie Hitomi nicht aufhalten zu können … Was steckt hinter seiner Flucht von den CODE:BREAKERN und seinem Hass gegenüber Fujiwara? Und was weiß Hitomi über Sakuras Rolle und ihre speziellen Fähigkeiten als „seltenes Exemplar“?

Akimine Kamijyo hat die Spannung und vor allem die Dramatik in diesem Teil von Code:Breaker noch einmal mächtig angezogen. Der Plot ist raffiniert ausgetüftelt, erst nach und nach kommt der Leser hinter die tatsächlichen Absichten von Hitomi. Zudem erfährt man wieder Neues zu den CODE:BREAKERN, auch lüftet sich ein Stück weit das Geheimnis um die mysteriöse Fähigkeit, die Heike besitzt.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Der Manga wird wieder mit einer Vorstellung der wichtigsten, bisher aufgetretenen Charaktere und einer sehr knappen Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse eröffnet, was beim Wiedereinstieg hilft, wenn das Lesen von Teil 3 schon etwas zurück liegt. Beeindruckend ist auch in diesem Band wieder der Zeichenstil des Mangaka, der sowohl bei den Charakteren, als auch bei der Ausrüstung wie Handys und Waffen oder bei der Umgebung detailreich, exakt und sehr realitätsnah ausfällt. Einige Bilder setzen sich durch besonders kontraststarke und fast wie mit einer Art Glanz versehenen Umsetzung vom Gros ab und wirken hierdurch brillant. So zeigt Kamijyo, was auch durch die reine Beschränkung auf Schwarzweiß zeichnerisch möglich ist.

Gerne mal verwandelt er seine Figuren, allen voran Sakura, in verniedlichte Chibi, wenn sie wütend, peinlich berührt, hilflos oder gezwungen sind, sich bloßzustellen. Der sonst so coole Toki erinnert mit einer Grimasse des Entsetzens, über die man hier immer wieder mal stolpert, an einen Zombi. Ebenfalls entspricht Kamijyo dem von vielen Manga bekannten üblichen Frauenbild, Mädchen und Frauen mit einer gewissen Prise Sexappeal auftreten zu lassen, besonders Kanda zeigt immer wieder – mal mehr, mal weniger absichtlich – ihre weiblichen Rundungen.

Etwas verwirrt hat mich das letzte Bild von Kapitel 25, hier zeigt der Mangaka Masaomi Heike völlig aus dem Zusammenhang gerissen in einem Panel, obwohl er doch in Band 4 bis dahin und dann vor Kapitel 28 keine weitere Rolle spielt.
Als ein sehr raffinierter und schwer zu besiegender, sowie geheimnisvoller Charakter stellt sich in diesem Band Hitomi heraus. Extrem schlank und großgewachsen, im lockeren Teenie-Look gekleidet, ist er attraktiv, wenn er nicht wieder grade durch lautstarkes Gähnen seine Müdigkeit verkündet. Doch hinter seiner Fassade steckt eine überraschende Grausamkeit, die er gelangweilt oder mit einem Schmunzeln auf den Lippen auslebt, und seine Fähigkeit räumt ihm so einige böse Möglichkeiten ein.
Der Kampf zwischen Ogami und Hitomi im letzten Drittel dieses Bandes ist sehr dynamisch umgesetzt, Speedlines, Soundwords und andere Effekte unterstreichen dies noch gezielt. Ogamis Gesichtszüge nehmen bei dieser Auseinandersetzung, die ihn seine ganze Kraft fordert, teils dämonische Ausmaße an, was man so von ihm bisher noch nicht kannte, aber hervorragend zu der Szene passt. Und ausgerechnet an dieser Stelle, als alles verloren zu sein scheint, endet Band 4 mit einem Cliffhanger, der den Leser voller Ungeduld auf Band 5 warten lässt …

Wie bisher auch, liegt die Konzentration vorrangig auf den Figuren. Bildhintergründe gibt es seltener, um nicht von den Charakteren abzulenken. Trotzdem ist zu jeder Zeit klar, in welcher Umgebung sich die Handlung abspielt, und baut der Mangaka die Hintergründe auf, dann macht er es gründlich und mit hoher Kunstfertigkeit.

Modern und abwechslungsreich ist die Anordnung, Form und Größe der Panels: mal klassisch mit Stegen, mal überlagern kleinere Bilder größere, mal erstrecken sich auch einzelne Grafiken auf eine volle oder gar doppelte Seite. Dem ersten Auftritt von Hitomi ist stilgerecht eine ganze Doppelseite gewidmet worden, die Gestaltung hier recht luftig – nur Ogami und Hitomi sind klar erkennbar und an den passenden Stellen mit Schwarz ausgefüllt, während die um sie herum Stehenden lediglich durch Linien ohne „Einfärbung“ dargestellt sind.
Die Sprechblasen sind regelmäßig ohne Zuweisungslinien, so dass zumindest grafisch nicht klar ist, von wem die Inhalte stammen. Daher eignet sich dieser Band nicht zum Zwischeneinstieg – hat man die Serie seit Band 1 begleitet und kennt die Charaktere schon gut, kann man die Dialoge dagegen problemlos zuordnen. Sakuras Gedanken werden als offene „Blasen“, umrandet von Strahlen, von den übrigen Dialogen differenziert. Alternativ hierzu werden einige der Gedanken von Sakura, aber auch anderen Figuren, als loser Text in das Bild eingefügt. Auch Erkenntnisse, die den Betroffenen wie einen Schock treffen, heben sich von den üblichen Bildern ab, indem die Panels hier an ein streifiges Fernsehbild erinnern.


Aufmachung des Manga
Band 4 entspricht klar der Serienoptik, der Wiedererkennungswert ist garantiert. Diesmal dominieren auf dem Umschlag violette Töne. Auf dem Frontcover sind Hitiomi und Ogami zu sehen, überlagert von dem modern gestalteten Schriftzug des Titels. Auf der Rückseite findet der Leser ein Bild von Nenene und Hündchen. Im Manga selbst setzt sich die seit dem ersten Band durchlaufende Kapitelnummerierung fort.

Im Anschluss an die Story nutzte der Mangaka die Gelegenheit, in zwei Kapiteln zwei Kurzgeschichten unterzubringen, in denen die wichtigsten Charaktere einmal den Valentinstag und einmal den White Day zelebrieren. Ein nettes Extra. Den Abschluss bilden Zeichnungen der Fans.


Fazit
Da Akimine Kamijyo die Spannung kontinuierlich zu steigern versteht, ist Code:Breaker Band 4 so dramatisch wie nie zuvor – die Story versteht zu fesseln, der Leser muss ungeduldig auf das Erscheinen von Band 5 harren. Die astreinen Zeichnungen des Mangaka können rundweg überzeugen und wissen die Geschichte gekonnt zu illustrieren. Mehr davon, das hat Suchtpotential!


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 1
- Band 2
- Band 3