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Yuri ist wohlbehalten bei Kail angekommen und hat Beweise dabei, die den Sturz der ägyptischen Königinwitwe ermöglichen würden. Kann Uruhi sie zerstören? Die erwartete Schlacht gegen Ägypten soll nach Kails Willen die letzte Schlacht dieses Krieges sein. Aber Ramses will sich - zumindest was Yuri und seine persönliche Rivalität zu Kail angeht - noch nicht geschlagen geben.

 

 

Originaltitel: Sora wa akai kawa no hotori, Vol. 23
Autor: Chie Shinohara
Übersetzer: Claudia Peter
Illustration: Chie Shinohara
Verlag: Egmont Manga und Anime
Erschienen: Mai 2010
ISBN: 978-3-7704-7215-4
Seitenzahl: 186 Seiten
Altersgruppe: ab 10-11 Jahre (Empfehlung des Verlags)


Die Grundidee der Handlung
Die Inhaltsangabe des Verlags ist sehr aussagekräftig, und ich möchte nicht verraten, was alles passiert, daher werde ich nicht weiter auf die Handlung eingehen.

Allerdings sollten Neulinge nicht mit diesem Band beginnen, denn die Handlung ist fortlaufend und eng mit den bisher geschehenen Ereignissen verknüpft. Weiterhin würde ich die Altersempfehlung ein wenig höher ansetzen, denn die Geschehnisse des letzten Bandes, auf die in diesem Bezug genommen wird, sind eher für ältere Leser geeignet als das vom Verlag empfohlene Alter.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Shinoharas Stil ist sehr filigran und zugleich dynamisch. Daher eignet er sich gut für die durchsetzungsstarke Yuri und ihren attraktiven und starken Lebensgefährten Kail, den König der Hethiter. Ihr großes Plus sind die Hände und Finger, die sie besonders elegant darstellt und wie tänzerisch wirken lässt. Einziges Manko sind wohl die Füße der Helden, wenn sie in Stiefeln stecken, denn diese wirken dann ein wenig klobig. Lustigerweise gelingen ihr aber nackte Füße sehr gut. Die Staturen der Charaktere sind ähnlich, weshalb es schwer ist, sie daran auseinander zu halten, aber die Frisuren und Kleidung sind so unterschiedlich, dass die einzelnen Figuren ihre eigenen Persönlichkeiten ausleben können, abgesehen von den Zwillingen in Yuris Gefolge, die nicht mal der junge Mann auseinander halten kann, der mit ihnen ein Verhältnis begonnen hat. Große Schockzustände werden von Shinohara mit leeren, aufgerissenen Augen dargestellt, was gewöhnungsbedürftig sein kann. Da es aber nicht oft vorkommt, lenkt es nicht zu sehr ab.

Die Schmuckstücke und die Amtszeichen, Kronen und Ringe, sogar die Keilschrift der Hethiter wurden sorgfältig ausgearbeitet und in die Geschichte verwoben. Auftritte von historischen Persönlichkeiten werden gut in Szene gesetzt, auch wenn das reale Aussehen von Ramses oder Nofretete sich wohl um einiges von Shinoharas Zeichnungen unterschieden haben dürfte.
Die Nebenfiguren, wie Soldaten oder unbenannte Stadtbewohner, Bauern oder Diener werden vermutlich von Shinoharas Assistenten gezeichnet, denn der Stil unterscheidet sich stark von ihrem eigenen. Da diese aber nur für Nebenhandlungen oder große Schlachtszenen wichtig sind und die eigentlichen Helden der Geschichte stets von Shinohara selbst gezeichnet wurden, fällt dieser Umstand nicht schwer ins Gewicht.

Die Hintergründe wurden, soweit notwendig, mit ebenso viel Detail ausgestattet wie die Juwelen und Ketten, werden aber meist zugunsten der Charaktere ausgelassen und weiß oder schwarz belassen, bis auf einige Rasterfolien und Speedlines. Zur Darstellung von Städten, Marktplätzen oder Palästen, wie auch bei Zeichnungen, die das Leben von Kail und Yuri zeigen - das Essen im gemeinsamen Freundeskreis auf einer etwas erhöhten Plattform oder ihr Schlafgemach - wurde viel Sorgfalt darauf verwendet, das richtige Flair aufkommen zu lassen, in dem landestypische Waren verkauft oder verspeist werden und die die Städte umgebende Landschaft exotisch wirkt. So liegt die Vermutung nahe, dass Shinohara vor der Fertigstellung einige Fotobücher gewälzt hat, wenn nicht selbst vor Ort gereist ist. Selbst Landkarten werden bemüht, um dem Leser klar zu machen, wo sich die Helden befinden und wie die Schlacht verläuft.

Die Panels werden frei angeordnet, sind manchmal getrennt, manchmal gehen sie ineinander über oder werden aufeinander aufgebaut. Dadurch gewinnt das Manga an Dynamik und die Geschichte wird spannend, denn das Auge des Lesers fliegt förmlich über die Geschehnisse. Die Dialoge sind ungemein wichtig, um den Verlauf zu verstehen, denn sehr viel der Politik und der Schlachtordnungen wird durch die Sprechblasen erklärt - was auch schwer in Zeichnungen darstellbar gewesen wäre.

Die Geräusche werden im Original belassen, daneben aber übersetzt. Da Shinohara die Darstellung gut in ihre Zeichnungen einbindet und sie nicht überladen wirken lässt, ist das Lesen einfach und man nimmt das Aufeinanderprallen von Waffen oder erschrockene Ausrufe "im Vorübergehen" mit, ohne sie wirklich bewusst wahrzunehmen.


Aufmachung des Manga
Auf dem Cover des Manga ist der seit Band 1 bekannte Titel zu sehen. Die Bandnummer wurde wie immer in einem Kreis angebracht. Auch der Name der Autorin wurde in Rot gehalten, so dass sich alle drei Schriftzüge gut abheben, denn das Bild zeigt Kail, der in einem Regenguss steht. Hinter ihm strecken sich zwei schlanke Arme nach vorne, wie um den Regen aufzufangen - die Vermutung liegt nahe, dass sie Yuri gehören, auch wenn das nicht ersichtlich ist.

Auf dem Buchrücken befindet sich der Inhalt auf dem roten Untergrund, auf dem noch die weiße, invertierte Coverzeichnung zu sehen ist. Darüber ist ein Bild von Kail, umgeben von grünen Blättern.


Fazit
Die faszinierende Liebesgeschichte zwischen dem Mädchen aus Japan und dem König der Hethiter wird endlich weitergeführt. Fans werden wieder mal begeistert sein.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 18
- Band 19
- Band 20
- Band 21
- Band 22

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