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Lua ist die rebellische Tochter des Stammesfürsten Galo. Sie lebt mit ihrem Clan in dem Bergen Katalaniens. Die Winter sind hart, es fehlt an Vorräten. Bei einem  Beutezug stiehlt Lua das Pferd eines westgotischen Adeligen: Morvan de Bres, der neue Lehnsherr, soll die Gegend vor Angriffen muslimischer Berberheere schützen. Er erhascht einen kurzen Blick auf die Frau mit dem flammend rotem Haar - und ist wie verzaubert. Auch Lua fühlt sich zu dem mutigen Krieger hingezogen. Doch sie hat nicht mit den ehrgeizigen Plänen ihrer Schwester gerechnet. Aia will durch eine Heirat mit Morvan in den Adelsstand aufsteigen -  und setzt alles daran, ihr Ziel zu erreichen.

 

Die_Flamme_und_das_Schwert 

Originaltitel: La espada y la llama
Autor: Mónica Peñalver
Übersetzer: Daniela Pérez y Effinger
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Erschienen: September 2010
ISBN: 978-3-499-25385-0
Seitenzahl: 350 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der westgotische Kämpfer Morvan de Bres hat ein Lehensgut zugesprochen bekommen. Er bemerkt jedoch bald, dass die Bewohner seiner neuen Güter absolut keine Lust haben, sich irgendjemand unterzuordnen. Als ihm und seinen Leuten kurz nach der Ankunft in seinen Ländereien die Pferde gestohlen werden, erwischt er beinahe einen der Diebe, eine rothaarige Frau, die ihn beschimpft. Wütend macht er sich auf die Suche nach den Tieren. Er findet die Weide, auf der die verschwundenen Tiere untergebracht sind und nimmt die Diebin Lua, die mit ihrem Cousin Bodius die gestohlenen Pferde hütet, kurzerhand gefangen. Die junge Frau kann jedoch flüchten und entpuppt sich, als Morvan ihr Dorf entdeckt, als jüngste Tochter des Clanchefs Galo. Da sich die Dorfbewohner weigern, ihren neuen Herrn anzuerkennen, einigen sich Galo und Morvan, dass der neue Lehnsherr durch eine Heirat mit Aia, der älteren Tochter von Galo, in den Clan aufgenommen wird. Die ehrgeizige Aia hat nun beinahe den gesellschaftlichen Status erreicht, den sie immer wollte und piesakt ihre jüngere Schwester Lua, wo sie nur kann. Doch Morvan erkennt bald, dass er sich in Wirklichkeit zu der kratzbürstigen Lua hingezogen fühlt und beginnt sie vorsichtig zu umwerben. Und dann wird Aia plötzlich entführt...
Das Buch präsentiert sich als unterhaltsame, romantische Liebesgeschichte mit historischem Hintergrund. Die auftretenden Gefühlskonflikte wurden gut aufgebaut und spannend umgesetzt.


Stil und Sprache
Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt und besteht aus den zwei Teilen "Das Schwert" und "Die Flamme". In den kurz gehaltenen Kapiteln schlüpft die Autorin immer wieder in die verschiedenen Figuren und erzählt die Geschehnisse entweder als allwissender Erzähler oder aus Luas, sowie aus Morvans Sichtweise. Dadurch kann man sich sehr gut mit den Hautpersonen identifizieren und rutscht gleich in die Geschichte hinein. Alle Szenen sind spannend geschrieben und angenehm zu lesen und auch die erotischen Szenen wurden dezent beschrieben und liebevoll ausgeführt. Besonders durch die kratzbürstige, weibliche Hauptperson Lua, die dem männlichen Hauptcharakter nicht über den Weg traut und ihm immer die bösesten Absichten unterstellt, wird die Geschichte bis zum Schluss nicht langweilig. Da Lua als sehr impulsiver Charakter angelegt ist, der grundsätzlich nie das tut, was man von ihm erwartet, wurde  für Überraschungen und Konflikte ausreichend vorgesorgt. Die Liebesgeschichte entwickelt sich allmählich immer weiter und die bevorstehende Heirat des neuen Lehnsherren Morvan mit Luas zänkischer und herrschsüchtiger Schwester Aia sorgt zusätzlich für Zündstoff. Da Aia schon vor ihrem Treffen mit Morvan, kein gutes Verhältnis zu ihrer Schwester Lua hat, wird die Stimmung zusätzlich explosiv, als sich Lua und der Lehnsherr ineinander verlieben. Morvan entspricht dagegen sehr dem Klischee der gängigen Liebesromane. Er ist ein schweigsamer, sehr beherrschter, vermeintlich gefühlloser Ritter mit einem starken Ehrenkodex, der durch die Liebe zu einer ganz besonderen Frau von dem Eispanzer, der sein Herz umschließt, befreit wird und seine zarten Gefühle entdeckt. 
Obwohl Morvan charakterlich perfekt dem gängigen Helden entspricht, wirkt der Roman durch die weiblichen Hauptpersonen, die sich in einigen Charakterzügen von den üblichen Klischeeheldinnen etwas abheben, und dem angenehmen Schreibstil sehr sympathisch. Auch die inneren Kämpfe, mit denen sich die Hauptpersonen abquälen, sind gut nachvollziehbar.
Leider sind in einigen wenigen Kapiteln einige sehr unglaubwürdige Szenen eingebaut. Trotzdem ist die romantische Geschichte durchgehend interessant und lädt zum Weiterlesen ein. Die historischen Begriffe und Hintergründe wurden hervorragend in die Story eingeflochten und unterstreichen die Stimmung und den Ablauf.  


Figuren
Alle Figuren wurden liebevoll ausgearbeitet. Sie handeln ihrem Charakter gemäß und wirken dadurch absolut glaubwürdig.
Morvan de Bres ist der typische Vorzeigeheld eines romantischen Romans. Der hervorragende Kämpfer ist unnahbar, ein einsamer Wolf, der durch seine Aura von Macht die Menschen um ihn herum beeindruckt. Alle, bis auf Lua, die kratzbürstige jüngere Tochter des Dorfchefs Galo. Der hat seine liebe Not mit dem rothaarigen Wildfang und bedauert unterschwellig, dass sie kein Junge ist. Lua kommt mit den Jungs im Dorf besser zurecht als mit den Mädchen und genießt durch ihre Wildheit auch mehr Freiheiten, als die anderen Mädchen im Dorf, was ihr später zum "Verhängnis" wird. 
Aia, Luas Schwester, neidet Lua ihre Schönheit und Natürlichkeit. Als Morvan eine Möglichkeit sucht, die Clans seiner neuen Ländereien zu vereinen, bietet sie ihm durch ihren Vater Galo die Ehe an, um endlich eine für sie wichtige gesellschaftliche Stellung zu erreichen.
Isenda, Morvans ehemalige Ziehmutter, zieht mit Morvan von einem Ort zum anderen. Sie möchte endlich sesshaft werden und versucht ihr Möglichstes, um Morvan mit der richtigen Frau zu verkuppeln.  
Clodomirus, Morvans Onkel, ist der tragische Bösewicht in dem Buch. Er ist völlig von der Rache an Morvan besessen und versucht alles Menschenmögliche, um seinen Neffen mit eigenen Händen zu töten.
 

Aufmachung des Buches
Auf dem Cover des Taschenbuches ist eine gemalte, rothaarige Frau vor einer angedeutetene Landschaft zu sehen. Der Rückseitentext weist eindeutig auf eine Liebesgeschichte hin, gibt einen kurzen Einblick in die Handlung und lädt zum Hineinlesen ein.
Die Geschichte besteht aus zwei deutlich gekennzeichneten Teilen. Die knappen Kapitel sind durch ein kleines Muster ebenfalls leicht erkennbar von einander getrennt. Dasselbe Muster findet sich auch als Verzierung über den Seitenzahlen wieder. Eine kurze Einleitung gibt einen Einblick in die Zeit um 711, in der die Geschichte spielt, und der Epilog am Ende rundet den Roman gut ab.


Fazit
Die historische Liebesgeschichte ist spannend und angenehm zu lesen. Es ist schade, dass einige wenige Szenen, obwohl sie interessant und sehr gut geschrieben wurden, nicht wirklich glaubwürdig sind. Trotzdem werden alle LeserInnen, die ein historisches Abenteuer mit taffen Hauptpersonen zum Entspannen und Träumen suchen, von dem Buch begeistert sein.


4 Sterne


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