Smaller Default Larger

Ein Schatz aus der Antike. Verborgen im Labyrinth. Wer ihn besitzt, hat auch die Macht.

Zwanzig Jahre war der französische Archäologe Roland Petitier verschollen, da taucht er kurz vor einer Konferenz in Athen wieder auf und verkündet eine Sensation: Er will das sagenhafte Goldene Vlies gefunden haben. Doch zu seinem Vortrag kommt es nicht: Kurz darauf findet Daniel Knox den Forscher tot im Hotelzimmer seines besten Freundes Augustin. Während man Augustin des Mordes verdächtigt, setzen Daniel und seine Freundin Gaille alles daran, dessen Unschuld zu beweisen. Sie ahnen nicht, in welcher Gefahr sie schweben. Denn ein georgischer Milliardär vermutet das Vlies in Daniels Besitz. Ilja Nergadse will Präsident werden, und um das uralte Symbol seiner Nation in die Hände zu bekommen, ist er zu allem bereit ...

 

 

Originaltitel: The Lost Labyrinth
Autor: Will Adams
Übersetzer: Andree Hesse
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Erschienen: Juli 2010
ISBN: 978 3 499 24940 2
Seitenzahl: 473 Seiten

 

Die Grundidee der Handlung
Ein Archäologe, der lange Zeit als verschollen galt, findet einen sagenhaften Gegenstand, den jedoch alle Welt im Besitz haben will: das Goldene Vlies. Darüber will er eine Konferenz halten, doch dazu kommt es nicht, da er ermordet wird. Das wiederum geschieht im Zimmer eines Freundes von Daniel Knox, den dieser zuvor zusammen mit einer Freundin nach Athen eingeladen hat. Dieser Freund, Augustin, wird von der Polizei gleich des Mordes verdächtigt und brutal niedergeschlagen. Daniel Knox will dessen Unschuld beweisen und gerät so ins Visier von skupellosen Gangstern. Ein Milliardär setzt alles daran, das Goldene Vlies in seinen Besitz zu bringen und schreckt vor nichts zurück. Die Gesamtidee ist nicht neu, ein Thriller um das Goldene Vlies verspricht Spannung. Böse Buben, verschollene Archäologen, mysteriöse Morde, habgierige Politiker. Es ist eigentlich alles da, was ein Thriller benötigt, aber irgendwie gelingt es dem Autor, das alles zu ersticken.


Stil und Sprache
Dies ist das dritte Buch des Autors über den Protagonisten Daniel Knox. Die zwei vorangehenden Romane sind für die Lektüre dieses Buches nicht unbedingt notwendig, da jedes für sich eine abgeschlossene Geschichte erzählt. Leider kann dieses Buch nicht halten, was der Rückentext verspricht. Der Autor (oder der Übersetzer?) schreibt dermaßen schwerfällig und zäh, dass es überhaupt keine Freude macht, dieses Buch zu lesen. Viel zu viele Füllwörter und unnötige Beschreibungen vermiesen das erwartete Leseerlebnis und lassen den Thriller zur Einschlafhilfe mutieren. Perspektivenwechsel erschweren die Lektüre, lassen den Blicken immer wieder einige Zeilen zurückschweifen, ob man vielleicht etwas überlesen hat, aber nein, plötzlich liest man die Gedanken einer fremden Person und nicht derer, die gerade agiert. Das ist schon ein wenig ermüdend. Teilweise lassen erklärende Passagen die Luft raus, Spannung hat keine Chance. Die Dialoge wirken aufgesetzt und können nicht überzeugen. Insgesamt macht der Roman einen hölzernen Eindruck. Es mutet fast an, als hätte der Autor gleichzeitig einen Roman schreiben und erklären wollen. Eigentlich erwartet man von einem Thriller gut gesetzte Überraschungsmomente, die hier - bis auf einen - völlig fehlen. Die einzig wirklich überraschende Wendung am Schluss ist gleichzeitig irgendwie enttäuschend und lässt den Leser ungläubig zurück.


Figuren
Viel zu schnell weiß der Leser, wie die Figuren reagieren werden, es wirkt alles sehr klischeehaft. Hier gibt es eigentlich nur schwarz und weiß. Gut ist gut, böse ist böse. Die Bösen - wie Michail - werden gleich als solche an Handlungen und Gedanken dargestellt und sind wirklich nur böse. Die guten Charaktere wie Daniel Knox und seine Freundin Gaille sind keine übertrieben handelnde Superhelden (das ist schon mal sehr angenehm), aber sie sind relativ glatt und gut beschrieben. Die Nebenfiguren sind zum Teil wichtige Schlüsselcharaktere, so z.B. Edouard, der aufgrund seiner Naivität zwischen die Fronten gerät und mit dem Schurken zusammenarbeiten muss. Oder Nadja, die leider in die Fänge von Michail gerät und dessen Brutalitäten ausgesetzt ist. Wer so etwas gerne liest, wer keine breit gezeichneten Charakterstudien erwartet, der ist hier sicher gut aufgehoben und wird auch prima damit zurecht kommen.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich um ein Taschenbuch mit schön gestaltetem Cover. Farbige, hervorgehobene Stellen glänzen und verführen zum Anfassen. Das dicke Taschenbuch sieht nach Schmöker aus und macht mit 473 Seiten auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Der Inhalt hält jedoch nicht, was das Cover bzw. der Rückentext verspricht.


Fazit
Actionreiches Getue, wortreiche Erklärungen, unglaubhafte Erlebnisse und Handlungen der Protagonisten - alles zusammen erschlagen von einem Schreibstil, der jegliche Leselust im Keim erstickt. Schade, das hätte man besser machen können. Dieses Buch ist definitiv kein Thriller. Ich vergebe daher nur zwei Sterne. Einen für die schöne Gestaltung und einen für die Idee.


2 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo