1885, nach dem plötzlichen Tod seiner Eltern kehrt der junge Adam Salton nach England zurück, wo ihn sein Onkel Richard Salton wie einen Sohn aufnimmt. Allerdings sorgen schon bei der Ankunft ein grausam entstellter Leichnam und furchtbare Visionen und Tagträume bei Adam für eine Trübung des sonst so herzlichen Empfangs.
Zusammen mit Nathaniel de Salis erforscht Adam diese Phänomene und stößt dabei auf eine fürchterliche Entdeckung. Seit Jahrhunderten haust ein mythologisches Schlangenwesen in den Mooren von Derbyshire. Doch das ist nicht alles …
Autor: Günter Merlau |
Die Grundidee der Handlung
Das Hörspiel beginnt recht ungewöhnlich. Zu hören ist eine Mann, der unter Schmerzen heftig ein- und ausatmet. Dann erklingt die wunderbar melancholische Erkennungsmelodie der schwarzen Sonne, die auch mitten im Hörspiel immer mal wieder erklingt. Die Geschichte an sich wird dann in Form einer Rückblende erzählt, die immer wieder von der Erzählstimme zur szenischen Darstellung wechselt. Die Handlung ist im vorliegenden ersten Teil der Serie noch recht linear. Sie wechselt lediglich zwischen den Visionen von Adam Salton und der restlichen Handlung hin und her. Sie ist in sich abgeschlossen und besitzt ein schlüssiges Ende, doch ist bereits zu erkennen, dass da noch mehr kommen könnte. Das Hörerlebnis ist sehr intensiv, die tontechnische Umsetzung auf höchstem Niveau.
Thematisch wird ein Mix aus viktorianischer Schauerliteratur und Horror im Stile von Edgar Allen Poe oder H.P. Lovecraft geboten. Die Handlung dieses Teils basiert auf dem Roman "Das Schloss der Schlange" von Bram Stoker. Die Serie ist auf insgesamt 12 Folgen ausgelegt, von denen bereits 10 erschienen sind.
Darstellung des Hörspiels
Es ist erstaunlich, was manche der Sprecher in diesem Hörspiel leisten. Der Sprecher von Wulferre/Sir Caswell verströmt mit seiner Stimme eine unglaubliche Kälte und Härte, die genau dem dargestellten Charakter entspricht. Adam Salton hingegen wird mit einer sehr melancholischen Stimmlage gesprochen - diese stellt seinen Charakter und sein inneres Wesen sehr gut dar, auch seine Impulsivität und seine Abenteuerlust blitzen immer wieder durch. Alle Sprecher verstehen es sehr gut, Emotionen mit ihrer Stimme zu transportieren.
Immer wieder spricht Adam Salton auch die Rolle des Erzählers, was aber auch nicht verwunderlich ist, denn schließlich erzählt er die gesamte Geschichte als Rückblende. Diese Erzählpassagen sind sehr ausgedehnt und unterbrechen die Handlung ohne Vorwarnung. Die Produktion wird dadurch sehr eindringlich und intim.
Die musikalischen Einlagen zwischen den Kapiteln sind sehr ungewöhnlich. So erklingt beispielsweise eine Tonfolge aus Klängen, die mit dem Reverb-Effekt versehen wurden. Dann erklingen melancholische Streicher-Einlagen, die dezent von einem Piano begleitet werden. Die Musik ist wundervoll und unterstreicht die jeweilige Stimmung in perfekter Art und Weise.
Die Effekte erreichen, wie auch bei anderen Lausch-Produktionen, Kino-Niveau und bieten eine einzigartige Soundkulisse. Wer allerdings Probleme damit hat, in lauter Umgebung einem Gespräch zu folgen, wird es eventuell auch hier nicht einfach haben. Die Abmischung ist allerdings gut ausbalanciert, ich hatte an keiner Stelle Probleme, die Sprecher zu verstehen, obwohl im Hintergrund zeitweise Musik und Effektgeräusche gleichzeitig erklingen.
Aufmachung des Hörspiels
Ich besitze leider nur eine Downloadfassung des Hörspiels. Der CD-Fassung soll ein sehr schön gestaltetes Booklet beiliegen, zu dem ich daher leider keine Aussage machen kann.
Fazit
Wer auf Mystery gepaart mit Horror-Elementen steht, der sollte unbedingt mal reinhören. Eines der interessantesten und vielversprechensten Hörspiele auf dem Markt.
Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Dieses Hörspiel kaufen bei: amazon.de