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Ein wunderbar komisches Lesevergnügen!

Herbst des Lebens? Generation Silber? Unsinn! Marie Sharp wird demnächst sechzig und denkt gar nicht daran, das zu beschönigen. Im Gegenteil: Sie findet, das ist ein Grund zum Feiern. Schon wegen all der Dinge, die sie jetzt nicht mehr tun muss, wie etwa Volkshochschulkurse besuchen. Nichts hasst Marie so sehr wie umtriebige Senioren, die nur so alt sind, wie sie sich fühlen. Sie hingegen stürzt sich kopfüber in das Vergnügen, nicht mehr jung sein zu müssen. Dazu gehören ihre neue Rolle als Großmutter und eine alte Liebe. Denn Maries Jugendschwarm ist wieder zu haben ...

 

 

 

Autor: Virginia Ironside
Verlag: Goldmann Verlag
Erschienen: 08.02.10
ISBN: 978-3-442-46868-3
Seitenzahl: 288 Seiten

 

Die Grundidee der Handlung
Virginia Ironside packt den Leser und wirft ihn mitten in das Leben von Marie Sharp. Sie schreibt Tagebuch. Sie wird sechzig, aber sie will nicht wie die anderen Leute ihres Alters mit aller Gewalt jung sein, sondern sie will so alt sein, wie sie tatsächlich ist. Sechzig mit Würde, das ist ihr Ziel. Zudem wird sie noch Großmutter und trifft einen alten Jugendschwarm wieder. Der Leser taucht sofort ein und begleitet Marie Sharp eine Weile, in der es aber nicht nur um das Alter der Protagonistin geht, sondern auch um ihren neugeborenen Enkel und einen Freund, der bald sterben wird.


Stil und Sprache
Englischer Humor dominiert, wenn Marie Sharp scharfzüngig über andere Senioren ihres Alters oder älter berichtet. Das Buch ist in Tagebuchform geschrieben, man ist sofort in Maries Leben drin, ohne Schnörkel und große Vorstellung. Es gelingt der Autorin, den Leser direkt ins Geschehen zu werfen. Und durch viele Situationen, die Marie anklingen lässt und dann scheinbar vergisst, zieht sich die Spannung leise durch das ganze Buch hindurch. Etwas, das ein wenig stört, ist der Bezug auf englisches Insiderwissen oder typisch englische Gebräuche, die man nicht alle kennen kann, wenn man nicht zufällig Engländer ist oder gerade in London wohnt. Dazu fallen auch noch einige Sätze oder Begriffe in Englisch auf, die nicht übersetzt sind, das wird einige fremdsprachenunkundige Leser verärgern. Hier hätten Fußnoten gute Dienste geleistet, aber es beeinträchtigt den Lesespass nicht.


Figuren
Marie Sharp schreibt ein Tagebuch. Darin beschreibt sie sich manchmal selbst, so dass man sich ein gutes Bild der Protagonistin machen kann. Allerdings sollte man einen guten Prozentsatz wieder abziehen, da das Ganze sehr augenzwinkernd geschrieben ist. Trockener Humor, wo man hinschaut. Marie stellt ihre Freunde und Familie vor, sie wachsen dem Leser genauso schnell ans Herz wie die Tagebuchschreiberin selbst. Die Nebenfiguren sind sehr lebendig ausgearbeitet, dass man beinahe meint, sie reden zu hören.


Aufmachung des Buches
Es ist ein Taschenbuch mit zum Teil glänzenden Cover. Auf dem Titelbild ist das herrlich komische Bild einer Katzendame (mit Perlenkette), die einen Goldfisch angeln möchte, und dabei so unendlich gelangweilt guckt. Ein absoluter Hingucker. Der Titel ist ähnlich einer krakeligen Schrift geschrieben und lässt sofort Neugier erwachen. Ein Blick auf den Rückentext überzeugt dann endgültig.


Fazit
Das Buch ist sehr zu empfehlen. Ein nachdenklich-machender und gleichzeitig locker-leichter Lesespaß für laue Sommerabende (oder kühle Herbstabende oder kalte Winternächte oder ...). Man wird es - einmal begonnen - nur sehr schwer wieder aus der Hand legen können.


4 Sterne


Hinweise
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