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Kategorie: Ab 12 Jahre

Luzie kommt wunderbar allein zurecht. Findet sie. Leander ist der einzige Grund, warum Luzie noch am Leben ist. Denkt er. Luzie und Leander können sich nicht ausstehen. Glauben beide.

Doch wenn sie sich mal nicht auf die Nerven gehen, sind sie ein unschlagbares Team – und einfach unwiderstehlich.

 

Luzie_und_Leander 

Autor: Bettina Belitz
Verlag: Loewe
Erschienen: 15.06.2010
ISBN: 978-3-7855-7191-0
Seitenzahl: 223 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Luzie ist kein typisches Mädchen, denn sie hängt lieber mit Jungs rum und betreibt ihren Lieblingssport Parkour – rennt also über Dächer, springt auf Lampen, balanciert auf Geländern und verletzt sich dabei nicht selten. Doch der Sturz bei ihrem Herbstrun ist so gefährlich, dass sie schließlich im Krankenhaus landet. Wenn Leander nicht gewesen wäre, hätte sie womöglich gar nicht überlebt. Doch Leander hat nun endgültig genug von Luzie und tritt in Streik. Damit halst er sich jedoch den Körperfluch auf und ist nun kein unsichtbarer Körperwächter mehr, sondern für Luzie sichtbar, womit die Probleme erst anfangen. Leander will unbedingt wieder ein akzeptierter Körperwächter werden und Luzie möchte endlich in Ruhe ihr Parkour-Training wieder aufnehmen, woran Leander sie hartnäckig hindert …


Stil und Sprache
In erster Person schildert Luzie dem Leser ihre Geschichte, wobei es nicht um Superhelden oder sonstige gefährliche Abenteuer, die wohl nur Kinder und Jugendliche in Büchern zu bestehen haben, geht. In erster Linie ist Luzie ein – abgesehen vielleicht von ihrem Hobby Parkour - normales 13-jähriges Mädchen mit ebensolchen Problemen: Jungs, die langweilige Schule und natürlich bekloppte Eltern. Genau diese Normalität, die Bettina Belitz wunderbar in die Geschichte eingeflochten hat, macht den Roman authentisch und viele Leser der angesprochenen Zielgruppe werden sich darin wiederfinden. Was das Buch zu etwas Besonderem und die Geschichte schließlich lesenswert macht, ist Leander. Er bringt nicht nur das Außergewöhnliche in den Text, sondern sorgt für ein gewisses Maß an Spannung – auch wenn es davon ruhig ein wenig mehr hätte sein können.

Mit einer einfachen, direkten und schnörkellosen Sprache, bei der auf ausschweifende Beschreibungen verzichtet wird, werden die Ereignisse zumeist kurz und knackig auf den Punkt gebracht, wodurch die Handlung schnell voran schreitet. Gerade ihre direkte und dabei ehrliche Art machen Luzie sehr liebenswürdig; so heißt es beispielsweise auf Seite 78: „Aber Mama etwas Falsches versprechen, nein, das brachte ich nicht übers Herz. Dazu hatte ich sie trotz ihrer Beknacktheit zu gerne.“ Die Dialoge zwischen Luzie und Leander sorgen nicht selten für den amüsanten Teil in der Geschichte und bringen den Leser zum Lächeln. Doch neben Witz, Begeisterung und Aufregung sprechen an den entsprechenden Stellen auch Wut und Verzweiflung aus dem Text.


Figuren
Die beiden wichtigsten Figuren in dieser Geschichte sind Luzie und Leander. Luzie ist 13 Jahre alt, ihr Lieblingssport ist Parkour – wobei sie leider ihre Grenzen nicht kennt und sich immer wieder verletzt, während sie über Dächer rennt und waghalsige Sprünge wagt – und hängt am liebsten mit den Jungs rum. Ihr Vater ist ein durchgeknallter Bestatter, ihre Mutter eine ebenso durchgeknallte Rosa-Fanatikerin. Leander von Cherubim ist Luzies Körperwächter und hat es nicht leicht mit ihr. Schließlich schmeißt er das Handtuch und die Probleme beginnen erst richtig. Luzie beschreibt ihn auf Seite 106 wie folgt: „Leander war eingebildet, ehrgeizig und faul zugleich. Und dazu ziemlich verrückt.“
Beide Figuren haben ihre Eigenheiten, ihre Probleme und Macken und können verdammt stur sein. Das macht sie nicht nur liebenswert, sondern ermöglicht es dem Leser, sich in sie hineinzuversetzen und durchaus mit ihnen zu identifizieren.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist sehr farbenfroh und knallig gestaltet, wobei die Namen „Luzie“ und „Leander“ mit Spotlack hervorgehoben wurden. Die verspielte Aufmachung passt gut zu den beiden Hauptfiguren und macht neugierig auf den Inhalt.
Das Taschenbuch verfügt über Innenklappen, was dem Ganzen deutlich mehr Stabilität verleiht und Platz für Informationen zu der Geschichte und zur Autorin bieten.


Fazit
Der Auftakt zu Bettina Belitz‘ Jugendbuchreihe „Luzie & Leander“ lässt zwar ein wenig an Spannung vermissen, besticht jedoch durch Direktheit und Humor und hat Potential. Auf den Folgeband („Luzie & Leander – Verdammt feurig“; erscheint im September 2010) darf man auf jeden Fall gespannt sein.


4 Sterne


Hinweise
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