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Ordnung im Kleiderschrank – Chaos im Leben!

Amelias Leben ist so ordentlich wie ihr Kleiderschrank - und ungefähr genauso langweilig.
Erst als sie ihre wahre Berufung entdeckt, kommt wieder Schwung in ihren Alltag: Sie wird professionelle Aufräumerin. Doch während sie in den Kleiderschränken und auch in den Leben der Schönen und Reichen für Ordnung sorgt, wird ihr eigenes immer chaotischer. Denn Jugendliebe Joseph ist wieder in der Stadt, Single und wild entschlossen, Amelias Gefühle gehörig durcheinanderzuwirbeln.

 

Die_Aufraeumerin 

Autor: Maggie Alderson
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Erschienen: 01.06.2010
ISBN: 978-3499254383
Seitenzahl: 447 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Amelia und Edward sind bereits 15 Jahre verheiratet und ihr Leben in einer der besten Gegenden Londons läuft wahrhaft genauso geordnet wie Amelias Kleiderschrank. Es hat sich der Alltagstrott eingeschlichen, selbst der eheliche Sex ist genau zeitlich festgelegt und ansonsten schlafen die beiden sogar in getrennten Betten. Erst als Amelia Kiki kennenlernt und sie beste Freundinnen werden, kommt neuer Schwung in Amelias Leben. Sie wird, dank Zufall und Kikis marketingtechnischen Fähigkeiten, zur professionellen „Aufräumerin". Zusätzlich zu ihrem neuen Job, verändert Amelia auch ihren Look. Beides gefällt ihrem Ed so gar nicht. Es kommt immer wieder zu Reibereien, nicht zuletzt auch durch die unterschiedliche Einstellung zum Thema Kinderkriegen. Irgendwann ist das Maß voll, und Amelia verlässt Ed. Und dann taucht auch noch ihrer Jungendliebe Joseph, selbst gerade Single, auf und macht ihr Avancen. Wie soll sich Amelia verhalten und entscheiden? Ed, der keine Kinder will und sie nur nach seiner Pfeife tanzen lässt? Oder Joseph, der ihr Herz höher schlagen lässt, aber als Macho und Frauenheld gilt? Es bleibt spannend bis zum Schluss.


Stil und Sprache
Der Roman wird in der Ich-Perspektive aus Sicht von Amelia erzählt. Dadurch wird der lineare Handlungsverlauf, in dessen Mittelpunkt sie steht, sehr persönlich wiedergegeben. Auch erhält man bisweilen Einblicke in Amelias Gedankengänge, die sie nicht unbedingt direkt vor anderen ausspricht. Bis Spannung erzeugt wird, benötigt das Buch ein wenig, weil zunächst erzählt wird, wie Ed und Amelia sich vor 15 Jahren kennen und lieben gelernt haben. Erst als Amelia ihren neuen „Job" antritt und ihr Leben sich immer mehr zu verändern scheint, wird es wesentlich interessanter und dynamischer. Sie versucht, aus dem Alltagstrott auszubrechen und will nicht mehr nur von Eds Geld abhängig sein. Die Handlung bietet zahlreiche Wendepunkte und unerwartete Ereignisse, so dass die Spannung eigentlich nie abreißt. Lediglich an manchen, wenigen Stellen scheint die Handlung auf der Stelle zu treten und nicht wirklich in die Gänge zu kommen.

Sprachlich gesehen ist das Buch einfach und flüssig gehalten. Man kann es leicht lesen und es bietet immer wieder Stellen mit hoher Lach-Garantie. Trotz dass es vorwiegend ein lustiger Frauenroman zu sein scheint, ist es auch sehr gefühlvoll. Die Tätigkeit des Aufräumens, die dem Buch den Titel gibt, rückt bisweilen in den Hintergrund zugunsten der Entwicklung von Amelias Gefühls- und Liebeswelt. Diese Kombination aus Humor und Gefühl scheint mir eine durchweg gelungene Mischung zu sein.


Figuren
Hauptprotagonistin Amelia hat sich mit 21 in ihren zukünftigen Ehemann Edward („Ed") verliebt und ihn auch bald geheiratet. Eigentlich müsste sie nicht arbeiten, da er als Besitzer einer exklusiven Weinhandlung samt Kundenzeitschrift genug für beide verdient. Um nicht den ganzen Tag zu Hause allein sein zu müssen, arbeiten Amelia in einer nahe gelegenen Kunstgalerie als Empfangsdame und ist dort eigentlich das Mädchen für alles. Sie wird von ihrem Chef und seinem Sohn nur herumkommandiert und ist eigentlich nicht wirklich glücklich dort. Als sie Kiki kennen lernt, bringt die frischen Wind in ihr Leben: Kiki ist quirlig, reich, sehr unordentlich, aber mindestens genauso liebenswert. Es entwickelt sich ein wirklich herzliches Verhältnis zwischen den beiden. Denn bisher hatte Amelia nie eine so gute Freundin wie sie, mit der sie über alles reden kann. Ed kann Kiki nicht besonders gut leiden, weil sie in seinen Augen zu aufgedreht und zu sehr ein verwöhntes reiches Party-Luder ist, das nur seine brave Amelia verdirbt. Das führt immer wieder zu Konfliktsituationen. Außerdem kommt es auch öfter zu Auseinandersetzungen zwischen Ed und Amelias Eltern, vor allem mit ihrem Vater. Der trinkt in Eds Augen nur „Billig-Fusel", denn jeder Wein, der nicht aus Frankreich (Eds Lieblingsland) kommt, fällt bei Ed unten durch.
Daneben gibt es noch Amelias alte Jugendliebe Joseph, der zugleich auch ein alter Freund ihres Bruders Dick ist. Joseph ist mehr oder weniger frisch getrennt von seiner Frau und hat immer noch Interesse an Amelia. Er scheut sich nicht davor, ihr das auch demonstrativ zu zeigen. Er würde auch – anders als Edward – Kinder wollen. Ein Punkt, der für ihn spricht? Als Amelia und Ed auf „Beziehungspause" sind, knistert es gewaltig. Bahnt sich da etwas Dauerhaftes mit Macho-Aufreißer Joseph an? Oder kehrt Amelia doch wieder zu Ed zurück? Ein spannendes Hin-und-Her in Amelias Liebesleben weiß den Leser wirklich zu fesseln.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich bei dem Buch um ein Taschenbuch mit glänzender Oberfläche. Auf dem Cover sitzt eine junge rothaarige Frau auf einem großen Kissen, hinter ihr sind zig Regale voll mit den unterschiedlichsten Paaren Schuhe zu sehen. Dabei sieht es nicht wie ein Foto aus, sondern eher vom Stil her wie ein Comic. Es wirkt frech, frisch und sticht sicher dem potentiellen Leser gut ins Auge.


Fazit
Auch wenn das Buch ein wenig „Anlaufschwierigkeiten" hatte, bis es richtig spannend wurde, hat es mir dennoch sehr gute Unterhaltung geboten: Es war einfühlsam und witzig zugleich. Obwohl die Handlung an wenigen Stellen auf der Stelle tritt und nicht voranzukommen scheint, spreche ich eine Leseempfehlung für Freunde von lustigen und unterhaltsamen Frauenromanen aus.


4 Sterne


Hinweise
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