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In dem verschlafenen Städtchen Innocence ist die Zeit stehen geblieben. Scheinbar der perfekte Ort für die Musikerin Caroline Waverly, um nach schweren Zeiten wieder zu sich selbst zu finden. Doch die Idylle trügt: Seit einiger Zeit erschüttert eine Mordserie an jungen Frauen den kleinen Ort. Hauptverdächtiger ist der attraktive Erbe einer Farm – und gerade er scheint ein Auge auf Caroline geworfen zu haben ...

 

  Originaltitel: Carnal Innocence
Autor:
Nora Roberts
Übersetzer: Peter Paffinger
Verlag: Diana Verlag
Erschienen: 06/2010
ISBN: 978-3-453-35483-8
Seitenzahl: 475 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Caroline erbt das Anwesen ihrer Großeltern am Mississippi und beschließt ihre Konzerttournee abzusagen und sich eine Auszeit zu nehmen. Die hat sie auch bitter nötig, hat sie sich doch seit sie denken kann stets dem Willen ihrer Eltern und später dem von Musikkollege Luis gebeugt. Während sich Caroline nun im Haus ihrer Großeltern einrichtet, die friedliche Stille und die stimmungsvolle Atmosphäre des Delta genießt, beginnt sie, sich langsam aber sicher heimisch zu fühlen und die Anspannung löst sich. Doch der Frieden ist trügerisch. Bei einem Spaziergang über ihr Anwesen macht sie eine grausige Entdeckung – eine brutal zugerichtete Frauenleiche liegt in ihrem Teich. Caroline ist geschockt und fasziniert zugleich. Die Tote galt nicht gerade als Kostverächterin und zum ersten Mal in ihrem Leben sieht Caroline auch die Kehrseite der Medaille. Doch während sie auf ihren Tourneen und Konzertreisen die Anonymität der Städte und Hotelzimmer genoss, sucht sie in Innocence die Gemeinschaft der Stadtbewohner und deren Geschichten. Sie begibt sich auf eine faszinierende Reise in ihre eigene Vergangenheit und lernt etwas kennen, was sie ihr Leben lang gesucht hat – familiären Zusammenhalt.


Stil und Sprache
Fast schon träge fließt die Handlung am Auge des Lesers vorbei. Nora Roberts spricht in diesem Roman einerseits eine sehr direkte und offene Sprache, bringt elegant und stilvoll leidenschaftliche Liebesszenen genauso zu Papier wie die grausigen Entdeckungen der Mordopfer, treibt die Handlung dadurch andererseits aber auch nicht zu sehr an. Gemächlich geht es durch die einzelnen Kapitel, auch wenn schreckliche Dinge geschehen. Mit der gelassenen Mentalität der Südstaatler macht sich eine Stadt daran, den Mörder zu jagen und dem Schrecken ein Ende zu bereiten. Eine alte Familienfehde dirigiert dabei die Figuren und Nora Roberts versteht es erneut meisterhaft, ihre Leser mit wunderbaren Beschreibungen, stimmungsvollen Szenen und herrlich schlagfertigen Dialogen zu fesseln. Obwohl im personalen Erzählstil geschrieben, erfährt der Leser doch auch die Gedanken und Hintergründe der einzelnen Figuren, die diese zu ihrem Handeln bewegen. Für mich als Leserin war es sehr interessant und spannend oftmals mehr zu wissen als die Hauptfiguren selbst und dennoch nicht sicher zu sein, wer denn nun der Mörder ist. Jedoch muss ich sagen, dass mir an manchen Stellen etwas weniger Trägheit und Gelassenheit lieber gewesen wäre. So schön dieser Roman auch geschrieben ist, aber stellenweise hätte ich mir mehr Schwung gewünscht.


Figuren
Die ruhige Gelassenheit und scheinbare Faulheit einiger Figuren trügt. Unter der Oberfläche brodelt es und es tun sich wahre menschliche Abgründe auf. Da wird im Namen Gottes gezüchtigt, das Wort der Bibel so verdreht, bis es die unmenschlichen Grausamkeiten rechtfertigt und familiäres Unrecht buchstäblich ausgeblutet. Und trotzdem ist das wahre Monster nicht als solches zu erkennen und zeigt dem überraschten Leser erst relativ spät sein wahres Gesicht. Ausdrucksstark, überzeugend und äußerst real hat die Autorin ihre Figuren gestaltet, hat hier Charaktere wie du und ich zu Papier gebracht und mit ganz normalen Sehnsüchten und Bedürfnissen versehen.
Allerdings hat mich die Figurbeschreibung der Protagonistin anfangs etwas irritiert. In einem anderen Roman der Autorin ist die Hauptfigur ebenfalls eine Musikerin, die ebenso aufgrund gesundheitlicher Probleme eine Auszeit von der Karriere nimmt, nur das deren Instrument das Klavier ist. Da hab ich mich doch etwas gewundert.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch spricht mich vom Cover her nicht sonderlich an. Ein baufälliges Farmhaus, umgeben von Wald und Getreidefeldern. Ein Motiv, das nicht neu ist, und zum Buchinhalt ganz und gar nicht passt. Hier hätte ich ein stimmungsvolleres Motiv wie eine blumenumrankte Pergola oder Terrasse weitaus ansprechender gefunden. Es war einzig die interessante Inhaltsangabe auf der Rückseite des Buches und die Tatsache, dass Nora Roberts hier die symbolische Feder geführt hat, die mein Interesse geweckt haben.


Fazit
Herrlich sinnlich und unglaublich stimmungsvoll. Ein wunderbares Südstaatendrama vor einer fantastischen Kulisse und mit einer herrlichen Atmosphäre. Einfach empfehlenswert.


4 Sterne


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