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Die hohe Kunst des Mordens

Wie ein Kunstwerk sitzt er auf einem Stuhl, von oben bis unten gelb lackiert. Es handelt sich um den bekannten Künstler Broski. Doch er ist tot. Ermordet. Für die junge Kriminalkommissarin Carmen Henning ist dies der erste große Fall, bei dem ihr ausgerechnet der verhasste Kollege Albert Schneider zugeteilt wird. Während sie den Kreis der Verdächtigen eingrenzen und sich mit Bildhauern, Schauspielern und Galeristen herumschlagen, taucht die zweite Leiche auf. Diesmal ist sie grün.

 

Der_Bildermacher_HB  Autor: Susanne Graf
Sprecher: Michael Seeboth
Verlag: RADIOROPA
Erschienen: 11/2009
ISBN: 978-3836805360
Spieldauer: 558 Minuten, 8 CDs + 1 mp3-CD; ungekürzte Fassung


Die Grundidee der Handlung
Der Klappentext gibt schon im Wesentlichen den Inhalt des Hörbuchs wieder, allerdings ist die Story noch deutlich vielschichtiger angelegt, als es zunächst den Anschein hat. Anders als häufig in Krimis, wird hier nicht nur die Sicht der Ermittler geschildert, sondern so ziemlich alle Hauptbeteiligten haben ihren Part, auch die diversen Verdächtigen im Umfeld des toten Künstlers Emmanuel Broski. Gerade zu Anfang taucht außerdem immer wieder der Täter mit eigenen Beobachtungen auf, schildert seine Sicht- und Denkweise, bis es einen beim Zuhören gruselt, so abgedreht und krank sind seine Gedankengänge. Susanne Graf konzentriert sich in ihrem Roman besonders auch auf Gefühle und Ängste ihrer Figuren, die teilweise tiefe Einblicke in ihr Inneres zulassen. Gleichzeitig baut sie um Carmen Henning und ihren Kollegen Albert Schneider herum eine immer drängender werdende Spannung auf, die unausweichlich in einem hochdramatischen Finale gipfelt.
Zwar war für mich relativ schnell klar, wer der Mörder sein muss, aber das sorgfältig konstruierte Drumherum um die eigentliche Handlung gleicht vieles wieder aus. Und dass auch nach der Ergreifung des Täters nicht alles zu Ende ist, gibt in meinen Augen noch einen zusätzlichen Pluspunkt.


Darstellung des Hörbuches
Michael Seeboth ist ein überaus routinierter Sprecher, der sein Hörbuch stets im Griff hat. Mit seiner nicht sehr markanten, aber angenehmen Stimme verleiht er den unterschiedlichen Charakteren ihre Eigenheiten. Nie übertrieben, sondern im Gegenteil sehr nuanciert, schafft er dies auch bei den Frauenstimmen. Warum man diese Lesung allerdings nicht eher mit einer weiblichen Sprecherin besetzt hat, wird mir verborgen bleiben - vor allem, weil nicht nur die Hauptfigur eine Frau ist, sondern insgesamt überwiegend Frauen sprechen. Aber wie gesagt macht Michael Seeboth seine Sache gut, wenn auch nicht herausragend. Manchmal hätte ich mir schon etwas mehr Emotion von ihm gewünscht, so wie auch eine Steigerung des Lesetempos gegen Ende (dramatisches Finale!) sicher passend gewesen wäre.

Wie bei allen Hörbüchern des Verlages üblich, gibt es auch hier keine Hintergrundmusik oder sonstigen Soundeffekte. Michael Seeboth ist auch sicher keine Fehlbesetzung als Sprecher, leider bleibt seine Leistung aber auch nicht lange beim Hörer haften.


Aufmachung des Hörbuches
Die insgesamt neun CDs (8 + 1 mp3-CD) befinden sich einzeln in Kunststoffhüllen in einer stabilen Pappschachtel. Das Cover entspricht dem Buchtitel und zeigt auf schwarzem Grund zwei große, gelbe Farbklekse, in denen wiederum Autorenname und Titel in schwarz stehen. Außerdem gibt es noch einen kleinen Folder mit Informationen zur Autorin, zum Sprecher und zum Format der mp3-CD. Schlicht, aber schön und praktisch, entspricht die Aufmachung der Üblichen bei Radioropa.


Fazit
Ein etwas vorhersehbarer, dennoch spannender Krimi mit interessanten Figuren und solider Sprecherleistung. Für alle, die gern ein bisschen Drumherum um den Krimi mögen, ein angenehmes Hörvergnügen.


3 5 Sterne


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