Mr. Perfect? Gibt es nicht! Die wahre Liebe? Ein Märchen! Drama, Streit, Versöhnung? Bloß nicht! Das hat Jane viel zu oft bei ihren Schauspieler-Eltern erlebt. Warum also bekommt sie bei Devlin Kavanaghs theaterreifem Auftritt in einer Bar spontan Gänsehaut?
Und als ob ihr eigenes Verhalten nicht schon Rätsel genug aufgibt, wird auch noch in ihr Haus eingebrochen und ein wertvolles Sammlerstück gestohlen. Jetzt ist Jane auch noch als Detektivin gefragt – und Mr. Fast Perfect darf beweisen, dass er wirklich der Mann für alle Fälle ist … 

Autor: Susan Andersen Verlag: Mira Taschenbuch-Verlag Erschienen: Dezember 2009 ISBN: 3899416775 Seitenzahl: 316 Seiten

Die Grundidee der Handlung
Jane lernt Devlin in einem Cafe kennen und sofort hegt sie Gefühle für ihn. Ihr wird heiß und kalt und sie kann sich kaum noch konzentrieren. Doch sie ist voreingenommen und viel zu vorsichtig, um sich mit ihm einzulassen, da sie durch ihre Eltern, die sich pausenlos streiten, geprägt wurde.
Zusammen mit ihren Freundinnen Ava und Poppy erbt Jane die Wolcott-Villa. Unteranderem erbt Jane auch die wertvollen Sammlerstücke, die sie für das Seattle-Art-Museum katalogisieren und eine Ausstellung organisieren darf. Doch durch die Ausstellung macht sie sich nicht nur Freunde, sondern auch einen sehr missgünstigen, eifersüchtigen Feind …

Stil und Sprache
Der Roman ist in der Ich-Perspektive geschrieben, die zwischen Jane, Devlin und Gorden (Janes Arbeitskollege) wechselt. Alle Sichtweisen und Meinungen werden von dem Leser wahrgenommen, sodass durch diese Wechsel die Handlung fast vollkommen durchleuchtet wird und der Leser über alle Situationen voll im Bilde ist. Das Aufkommen der Spannung ist dadurch kaum möglich, auch wenn der Klappentext einen kleinen Krimi - und somit eventuell fesselnde Aktionen neben der Liebesgeschichte - erwarten lassen könnte. Die offene Handlung lässt ebenfalls keine Höhe- oder Wendepunkte zu, denn der Diebstahl des Sammlerstücks, und auch wer der Täter ist, wird sofort zeigt, sodass Überraschungen überhaupt nicht möglich sind.
Der Wechsel zwischen den Personen bereitet dem Leser hingegen überhaupt keine Probleme; es wird meistens ein Absatz eingefügt, damit sich der Leser zurecht findet und beide Sichtweisen klar voneinander getrennt sind. Bei einigen Liebesszenen ist keine klare Trennung zu erkennen, da beide Gefühle und Gedanken im Wechsel dem Leser mitgeteilt werden, was viele Gefühle hervorruft. In diesen Situationen ist durch die klare Strukturierung so gut wie keine Verwechslung beider Figuren möglich, daher ist auch ein Genießen der Liebe zwischen den beiden möglich.

Der Schreibstil ist locker und sehr flüssig. Die Liebesszenen beschreibt die Autorin sehr detailliert, ohne dabei Tabus zu brechen. Die entstehenden romantischen Gefühle springen beim Leser sofort über, sodass ich an einigen Stellen auch Gänsehaut bekommen habe. Es hat wirklich viel Spaß gemacht, diese Situationen zu verfolgen.

Figuren
Beide Hauptfiguren sind so unterschiedlich, wie sie kaum sein könnten. Jane ist ein Einzelkind, die sich der Liebe und Leidenschaft entzogen hat, da ihre Eltern keine Musterehe führen, sich stets und ständig streiten. Devlin dagegen stammt aus einer Großfamilie, wo sich jeder um jeden sorgt und sich alle lieb haben. Da ihn das nach der Zeit auf die Nerven ging, hat er sich entschlossen, mit 19 von zu Hause wegzugehen. Doch eine gemeinsame Eigenschaft haben sie: beide wollen eigentlich keine feste Beziehung und keine Verpflichtungen eingehen.
Jane und Devlin sind liebevoll und detailliert beschrieben, sodass ich beide Figuren sehr gut vor meinem inneren Auge hatte und ich mir die Situationen gut vorstellen konnte. Ich konnte mich in ihre wirren Gefühle hineinversetzen. Beide sind in der momentanen Situation sehr unsicher, da sie ihre Gefühle füreinander nicht einordnen können, denn eigentlich wollen sie ja keine feste Beziehung.

Gorden ist eine Nebenfigur, die jedoch keine unwichtige Rolle in diesem Roman spielt. Er ist Janes Arbeitskollege, sie arbeiten an verschiedenen Projekten zusammen, doch an diesem einen Projekt, dass Jane sehr am Herzen liegt, darf er nicht teilnehmen, was ihn stutzig macht ... Ab diesem Punkt wird er zu einer wichtigen Nebenfigur. Aber auch die Nebencharaktere, wie z.B. Devlins Familie, sind eine humorvolle Truppe, die in jeder Szene einige lustige Sprüche loslassen, die Devlin oft in Verlegenheit bringen und dem Leser ein Lächeln ins Gesicht Zaubern. Janes beste Freundinnen Poppy und Ava haben auch den einen oder anderen Auftritt. Beide versuchen nicht nur zusammen mit Jane das Haus wieder in Schuss zu bringen, sondern auch mit Rat und Tat Jane beizustehen, die durch ihre Gefühle für Devlin und durch den Raub der wertvollen Sammlerstücke leicht neben der Spur ist.

Aufmachung des Buches
„Mr. Perfect gibt es nicht“ ist als Taschenbuch erschienen. Für mich ist das Cover typisch für einen Frauenroman gestaltet: viele Farben, eine einzigartige Schrift für den Titel und der Spiegel mit der Badewanne sind ebenfalls typische Elemente, die frau ansprechen.
Die Frau auf dem Cover nimmt einen Blick ein, der auch zu dem Titel passend ist. Man sieht ihr wirklich an, dass sie an die große Liebe und an Mr. Perfect nicht glaubt. Ein tolle Gestaltung, die mich als Leserin von Frauenromanen sehr anspricht!

Fazit
Die Geschichte war sehr vorhersehbar, da man durch den Erzählstil eine Menge erfährt, bevor die Charaktere überhaupt etwas davon wissen.
Trotzdem macht es Spaß zu sehen, wie die Figuren auf die geschehenen Dinge reagieren, wie sie mich sich hadern und innere Konflikte haben. Die Freundschaft zwischen den Freundinnen und Devlins Familie zeigen dem Leser, wie wichtig es ist, andere zu unterstützen und zu helfen. "Mr. Perfect gibt es nicht" ist ein lustiger und sehr romantischer Roman, an den man jedoch keine hohen Ansprüche haben sollte.

Hinweise
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