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So macht Klassik Spaß!

Dreimal wird Venedigs berühmtes Opernhaus – das Theater des Phoenix – Opfer von verheerenden Brandkatastrophen. Genug Arbeit für Fred, die Feuermaus, auf ihrem Zeitsprung durch die Musikgeschichte. Doch diesmal gibt es technische Probleme. Es verschlägt unsere Löschhelfer ins Venedig des Jahres 1726. Dort werden sie Zeuge der Aufführung von Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“. Sie lernen in Vivaldi neben dem Komponisten auch den Geigenvirtuosen und „roten Priester“ kennen. Aber können sie ihre Aufgabe erfüllen? Vielleicht kann der Physiker und Astronom Giovanni Poleni ihnen helfen, wieder in die richtige Zeit zu kommen?

 

  Autor: Michael Vonau
Sprecher: Heiner Heusinger, Thomas Rübenacker, in weiteren Rollen diverse andere Sprecher
Verlag: Griot Hörbuch Verlag
Erschienen: 05/2010
ISBN: 978-3-941234-20-8
Spieldauer: 70 Min. Hörspiel + 60 Min. Musik; 2 CDs; ungekürzte Fassung
Altersempfehlung: 5 bis 10 Jahre


Die Grundidee der Handlung
Fred, die Feuermaus, sein Freund Siggi, der Hauptbrandmeister, und die Leseratte Leo kommen während der Brandwache zu einem Vivaldi-Konzert auf die Idee, mit dem Zeitsprungexpress ins Jahr 1996 zu reisen, um dort die letzte von drei Brandkatastrophen im Opernhaus „Theater des Phoenix“ zu verhindern. Doch nach einem Blitzeinschlag in das Tanklöschfahrzeug kommt es anders, statt Ende des 20. Jahrhunderts landen sie aufgrund eines Defekts im 18. Jahrhundert. Gelingt es den drei Freunden, den Zeitsprungexpress zu reparieren und wieder in ihre Zeit zurückzukehren? Und können sie das Theater des Phoenix retten?


Darstellung des Hörspiel
Das Hörspiel startet mit dem aus den bisherigen Folgen schon gut bekannten Eingangssong des Kinderchors, der die Erkennungsmelodie zu „Klassik for Kids“ bildet. Die gleiche Melodie bildet nach dem Hörspiel den Abschluss. Da die Geschichte bei der Brandwache zu einem öffentlichen Konzert einsetzt, läuft ab Beginn eine ruhige Musik des Komponisten, die nicht stört, sondern gut ergänzt. Weitere Einspielungen gibt es, als Siggi eine CD von Vivaldi einlegt oder die drei das Ospedale besuchen und auf Don Antonio treffen.

Dem Erzähler (Heiner Heusinger), der mit ruhiger, aber hervorragend betonter Stimme spricht, merkt man schon ab Beginn den Spaß an, den er bei der Produktion des Hörspiels hatte. Und so steckt er den Hörer direkt mit guter Laune an. Die Stimme der Feuermaus Freds verrät Fröhlichkeit, aber auch Schabernack und ein freches Mundwerk, denn der neugierige, aber mutige Mäuserich hat es faustdick hinter den Ohren. Dies weiß der Sprecher gut zu kommunizieren. Leo, die Leseratte, gesprochen von Wieland Haas, hat eine freundliche, aber leicht hochnäsige Art, wenn er seinen Wissensschatz über historische Brände preisgibt. Siggis behäbige, leicht brummige, aber sehr freundliche Stimme (Thomas Rübenacker) passt zu seiner Leidenschaft, Hintergründe zu technischen Begebenheiten und historischen Ereignissen Dritten zu erzählen. Mit hartem, italienischen Akzent drückt sich Vivaldi (Rino de Masi) - ähnlich wie Poleni (Frank Stöckle) - aus, der seine Schülerinnen in Musik unterrichtet. Seine Lieblingsschülerin Anna-Maria (Victoria Sittig) spricht dagegen akzentfrei, genauso wie Anna Girò (Katharina Sittig) – hier hätte eine leichte Akzentuierung authentischer gewirkt. Alle Sprecher wissen die Pausen so zu setzen, dass kleine wie größere Hörer die Geschichte gut aufnehmen können.

Das Konzept der Produktion ist, der Reihe „Klassik for Kids“ entsprechend, kindgerecht gestaltet. Man lernt nicht nur etwas über Vivaldi und seine Geschichte im 18. Jahrhundert, sondern auch einige Dinge über Tiere, Architektur von Venedig, den Faradayschen Käfig, den Gardasee, die Technik der venedischen Feuerwehr, Attila den Hunnenkönig und das römische Imperium sowie Langobarden oder die Entstehung Venedigs. So bleibt das Hörspiel jederzeit abwechslungsreich genug, um nie langweilig zu werden.

Bei der Auswahl der Musik Vivaldis auf der separaten CD sind wieder sehr lebendige Stücke dabei, solche mit viel Emotion und Gefühl, langsame und flotte Kompositionen. Besonders die Passagen und Soli für die Geigen begeistern und reißen dem Hörer regelrecht mit, sie drücken mal Traurigkeit, aber auch mal pure Freude aus. Erneut ist auch für kleine wie größere Hörer erstaunlich, dass man manche Melodien oder zumindest Teile solcher bereits kannte, ohne sie ihrem Schöpfer zuordnen zu können.


Aufmachung des Hörspiels
Die Kombination aus Hörspiel-CD, Musik-CD und Begleitbuch findet sich wieder in dem praktischen Pappschuber, die CDs selbst sind nochmal in einer Kunststoff-CD-Box untergebracht. Das Cover, welches sich sowohl auf dem Schuber, als auch auf der CD-Hülle und auf dem Buch wiederfindet, zeigt Vivaldi mit einer Geige in der einen und einer bunten Phoenix-Feder in der anderen Hand. Fred mit Feuerwehrhelm und Löschschlauch balanciert auf der Geige, im Hintergrund ist das Theater zu erahnen.
In dem Begleitheft geht Fred zunächst ausführlich auf die Geschichte und Architektur Venedigs, auf den Schutzpatron der Stadt und seine Reliquien, Venedigs historische Feinde und die Inquisition ein. Erst in der zweiten Hälfte des Buches kommt der Mäuserich auf Vivaldi und seine Familie zu sprechen. Die Inhalte über ihn erstrecken sich dann über 20 Seiten, wobei der eher geringe Umfang daran liegen mag, dass der berühmte Künstler nach seinem Tod für 150 Jahren in Vergessenheit geriet.


Fazit

Auch der vierte Teil der Hörspielreihe „Klassik for Kids“, der diesmal Antonio Vivaldi behandelt, bringt Kindern und Erwachsenen wieder einen der berühmtesten Komponisten klassischer Musik auf kindgerechte Weise nahe. Eine spannende Geschichte, die Musik-CD und das Begleitbuch passen wieder gut zusammen. Hätten die italienischen Schülerinnen Vivaldis noch den passenden Akzent, wäre das Hörspiel perfekt.


4 Sterne


Hinweise
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