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Kategorie: Liebes-, Frauen- und Erotikromane

Emma hat es voll erwischt. Aber leider stehen dem Liebesglück ein paar Probleme im Weg – und zwar in Form von zwei Beinen, die endlos scheinen und irgendwo dort aufhören, wo bei anderen die Speckröllchen anfangen. Warum nur gibt es keinen Ratgeber, der einen vor den Risiken und Nebenwirkungen von Beziehungen warnt? Und warum können nicht alle Exfreundinnen der neuen Liebe einfach spurlos von diesem Planeten verschwinden, vor allem, wenn sie Supermodel sind und Yolly heißen?

 

Was_wenn_Mr_Right_links_abbiegt 

Autor: Sophie Benning
Verlag: script5
Erschienen: 7.Januar.2010
ISBN: 978-3839001028
Seitenzahl: 182

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Die Grundidee der Handlung
Das Buch erzählt die Geschichte um die WG von Emma, Kathy und Anso weniger später nach dem ersten Buch „Kann man Hormone dressieren?" weiter. Emma ist mit ihren Mr. Right Fabian superglücklich und schwebt auf Wolke sieben. Wenn da nicht seine Ex Yolanda „Yolli" wieder auftauchen würde. Sie ist Model und sieht supergut aus, was Emma zum Grübeln bringt: Was ist, wenn Fabian sie trifft, sie viel hübscher findet und da wieder was läuft? Anso und Kathy eilen zu Hilfe, auch wenn sie gerade selbst mit ihrem eigenen Hormonwallungen zu tun haben: Anso hat sich in einen Bekannten von Phillip, dem schwulen Mitbewohner der Mädels, verknallt und weiß nicht, ob der homo oder hetero ist. Und Kathy hat es der Mitarbeiter vom Hausmeisterservice angetan, Horst.


Stil und Sprache
Der Roman wird (wie schon im ersten Teil) in der Ich-Perspektive aus Sicht von Emma erzählt. Dies gibt den Handlungsverlauf auf eine sehr persönlichen Weise wieder. Vor allem geschieht dies auch durch Emmas Zwiesprache mit sich selbst, in der man tiefe Einblicke in ihre Gedanken erhält. All das tut sie auf ihre bekannte sarkastisch-humorige Art, die zugleich erfrischend und liebenswert ist. Spannung entsteht gleich am Anfang, wenn man – genau wie Emma – beginnt, die Angst zu hegen, dass Fabian möglicherweise zu seiner Ex Yolli zurückkehren könnte. Das Nichtwissen, wie es letzten Endes aussgeht und ob sich Fabian für Emma oder Yolli entscheidet, vermag den Leser bis zum Schluss des Buches zu fesseln, das noch mit einem unerwarteten Ereignis aufwartet. Allerdings ist in diesem zweiten Band um Emma, Kathy und Anos – in meinen Augen – etwas weniger Dynamik als im ersten Teil. Gerade die Beziehung von Emma und Fabian macht nicht gerade eine starke Entwicklung durch und die Handlung scheint dadurch an manchen Stellen nicht wirklich in die Gänge zu kommen.
Die Sprache des Romans ist einfach, leicht verständlich und flüssig gehalten und bietet ein wirklich großes Maß an gelungener Situationskomik. Der Handlungsverlauf ist weitestgehend linear und in seinem Mittelpunkt steht Emma, doch spielen auch die Entwicklung des (Liebes-)Lebens von Kathy und Anso eine Rolle.


Figuren
Die Hauptprotagonistinnen Emma, Kathy und Anso sind dem Leser des ersten Bandes bereits wohlbekannt, aber auch wenn man diesen nicht gelesen hat, kann dieser Roman durchaus gelesen werden. Alles Wichtige, die Personen betreffend, wird noch mal kurz und knapp erläutert und man hat nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Für Leser, die den ersten Band allerdings bereits kennen, ist manches „doppelt gemoppelt" und wirkt leicht überflüssig.

Emma ist (noch immer) auf der Fachoberschule im Gestaltungszweig. Ihre Mutter (super-überfürsorglich und seit Selbstfindungsseminar lesbisch) nervt sie immer mit ständigen Anrufen und steht an einem Morgen sogar einmal unangekündigt samt Freundin Ulla vor der WG-Tür. Und dann wollen die beiden auch noch ein Fitnessstudio für Gehirnjogging eröffnen. Mega-peinlich sind die zwei manchmal! Um von ihren Eltern unabhängiger zu werden, nimmt Emma einen Kellner-Job im Theatercafé an.
Kathy arbeitet noch immer als Volontärin bei der Zeitung. Als ein neuer Hausmeisterservice für die Jungs- und Mädels-WG bestellt wird, verknallt sich Kathy in den Angestellten Horst, den Experten „für alles was funkt und knistert". Doch so ganz will es nicht klappen, oder doch?
Anso, die eine Lehre als Eventmanagerin macht, verguckt sich ihrerseits in den Jurastudenten Lennart, den sie als Bekannten ihres schwulen Mitbewohners Phillip kennen lernt. Und damit stellt sich auch gleich die Frage, ob Lennart nun homo- oder heterosexuell ist. Auf der Suche nach ihm begibt sich Anso sogar in die Weiten des Internets. Wird sie ihn finden?
Auch die Nachbar-WG der Jungs aus Max, Christian und Jürgen ist natürlich noch da und mischt immer mit. Yoland „Yolli", die Ex von Fabian, mit der laut ihm nie mehr war als ein kleines Techtelmechtel, ist Model. Demnach ist sie superschlank, sieht richtig gut aus und zieht überall die Blicke der Männer auf sich. Allerdings wirkt sie auch total anhänglich, wenn man bedenkt, dass sie Fabian tonnenweise schmachtende Mailbox-Nachrichten hinterlässt. Ob das Wirkung zeigt?
Neu ist in diesem zweiten Band der Reihe um Emma und ihre Freund, die zunehmende Sex-Fixiertheit der Mädels. Haben sie noch im ersten Band so ein bisschen von Romantik und Liebe geträumt, so verlieren sich diese Träume hier zusehends. Das finde ich wirklich ein bisschen schade, denn es geht doch nicht immer nur um „Das Eine". Die Charaktere sind durchgehend gut entwickelt und mit all ihren kleinen Fehlern und Eigenarten überzeugend dargestellt, die sie gerade einzigartig und liebenswert machen.


Aufmachung des Buches
Bei dem Roman handelt es sich um eine hochwertige Klapp-Broschur mit leicht geriffelter Oberfläche und als Extra findet man im hinteren Teil ein zum Buch passendes Lesezeichen, das bei Bedarf abgetrennt werden kann. Optisch ist das Buch in hellblau mit weißen Punkten gehalten. Auf dem vorderen Cover ist ein grünes Herzkissen mit einem traurigen Strichmännchen zu sehen, in dessen Herz eine mit Fliegenpilz besetzte Stecknadel sticht. Im Kissen selbst stecken noch weitere dieser „Pilz-Nadeln". Auf der Rückseite ist der Klappentext von einem Herz im selben Grünton wie auf dem Front-Cover umrahmt. Dieses Buch ist offensichtlich ein frecher, witziger Roman, der sich an junge Frauen richtet.


Fazit
Grundsätzlich ist das Buch wirklich super und hat mir gut gefallen. Allerdings hat mir ein bisschen die Dynamik gefehlt und die Sex-Fixiertheit der Mädels empfand ich als ein wenig störend. Trotzdem bietet das Buch sehr gute Unterhaltung, ist witzig und lustig. Ich habe Emma gerne begleitet und werde dies auch weiterhin. (Im September 2010 erscheint bereits Band 3 „Wie entliebt man sich unsterblich?")


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Kann man Hormone dressieren?