Maria, ab jetzt gibt’s Makkaroni statt Matjes!
Marias letzter Liebhaber war wieder mal ein Reinfall. Und nun wird die Restaurantkritikerin mit einer ausgeprägten Vorliebe für norddeutsche Küche zu allem Überfluss auch noch nach Rom geschickt, wo man tagaus, tagein nichts als Pasta isst. Die Dolce Vita und nicht zuletzt italienische Machos stellen Marias Welt auf den Kopf und ihren Gusto auf eine harte Probe. Eine romantische Sommerkomödie, die ins Bella Italia führt.
Autor: Luzie Bronder Verlag: Aufbau-Verlag Erschienen: 04/2010 ISBN: 978-3746625997 Seitenzahl: 302 Seiten |
Die Grundidee der Handlung
Maria hat sich nach mehreren Anläufen endlich von ihrem verheirateten Liebhaber, der dummerweise auch ihr Chef ist, getrennt. Für die Erstellung eines Insider-Reiseführers reist sie mit ihrer Kollegin und besten Freundin Hanna sowie dem Fotografen Markus für vier Monate nach Rom, um zu recherchieren. Zwar ist Maria Halbitalienerin, dennoch graut es ihr davor, nach Italien zurückzukehren, lebt doch ihre Mutter, die sie vor etlichen Jahren beim Vater in Deutschland zurückließ, nicht weit von Rom entfernt. Während ihrer Streifzüge durch Rom treffen die drei Journalisten jede Menge interessante Menschen, alle verlieben sich irgendwie und das Schicksal nimmt seinen Lauf …
Stil und Sprache
Maria erzählt ihre Sommergeschichte in Rom in der Ich-Form, so dass natürlich auch nur ihre Sicht der Dinge dargestellt wird. Das macht ihre Erzählung sehr persönlich, vor allem weil sie mit ihren Gedanken und Gefühlen nie hinterm Berg hält und den Leser immer in alles einweiht. Man steckt praktisch in Marias Haut und erlebt alle inneren Konflikte, ihre Vorurteile und Einschätzungen direkt mit.
Da Maria zweisprachig ist, denkt und spricht sie sowohl italienisch als auch deutsch, was im ersten Moment etwas befremdlich wirkt, aber insgesamt sehr gut etwas südländische Lebensart ins Spiel bringt. Die italienischen Sätze und Ausdrücke werden auch jeweils übersetzt oder zumindest im Zusammenhang erklärt, so dass dem Leser nichts verlorengeht. So entsteht eine angenehme, sommerliche Atmosphäre, die das ganze Buch durchzieht und dafür sorgt, dass man seinen nächsten Urlaub gern in Italien verbringen möchte.
Die Geschichte an sich ist in ihrer Grundaussage zwar schon etwas abgenutzt und relativ vorhersehbar, aber nichtsdestotrotz weder langweilig noch platt geschrieben. Die Liebesverwicklungen, die Maria und ihre Kollegen so mitmachen müssen, sind schon relativ kompliziert und haben die ein oder andere unvorhersehbare Wendung in petto, so dass man durchaus ein paar vergnügliche Stunden mit diesem Roman verbringen kann.
Figuren
Auch bei den Figuren zeigt sich, dass Luzie Bronder mehr getan hat als nur Klischees abzubilden. Maria als Hauptperson ist detailliert ausgearbeitet, hat eine Vorgeschichte und Charakter. Als Scheidungskind bei ihrem deutschen Vater aufgewachsen, war sie seit Jahren nicht mehr in Italien und fliegt nur widerwillig nach Rom. Andererseits passt es ihr ganz gut in den Kram, eine Weile von ihrem Chef wegzukommen, denn von dem hat sie sich gerade getrennt, als ihr klar wurde, dass er sich nie von seiner Frau scheiden lassen wird. Maria hat ihre Prinzipien und Werte, tut sich aber unheimlich schwer damit, andere Menschen einzuschätzen. Sie ist einerseits mutig und unerschrocken, aber andererseits auch schüchtern und unsicher, wenn es um Männer geht. So wurschtelt sie sich durchs Leben und hat mich mehr als einmal mit ihren knochentrockenen Kommentaren zum Schmunzeln gebracht.
Die übrigen Personen (viele Personen, ich sage nur: italienischen Großfamilien!) werden naturgemäß aus Sicht von Maria geschildert, also eher bruchstückhaft und zwangsläufig quasi „von außen“. Dennoch bekommt man auch von ihnen ein gutes Bild und kann sich mit ihnen wohlfühlen.
Aufmachung des Buches
Das handliche Taschenbuch zeigt neben dem mit einer Blume verzierten Titel in naiver Malerei ausgeführte Abbildungen von Kochutensilien sowie Zutaten für ein Pastagericht (Nudeln, Käse, Olivenöl) vor hellgelbem Hintergrund. Buchrücken und Rückseite sind in hellem Türkis gehalten. Insgesamt ergibt sich eine fröhliche, sommerliche Aufmachung, die den Charakter des Buches sehr gut wiedergibt. Die einzelnen Kapitel sind mit italienischen Begriffen betitelt, die irgendwie mit Essen und Trinken zu tun haben, zum Beispiel „Aperitivo“ oder „Aglio e olio“ - eine sehr nette Idee!
Fazit
Eine spritzige Sommerkomödie, leicht und locker geschrieben, dennoch nicht zu oberflächlich. Diese Kombination ergibt eine schöne Urlaubslektüre für alle, die gern ein bisschen mit Humor gewürzte Romantik mögen.
Hinweise
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