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In den Schatten wirst du deine Seele verlieren!
Durzo Blint ist ein gefährlicher Mann, ein unübertroffener Meister in der Kunst des Tötens. Für den Gassenjungen Azoth ist der gefürchtete Attentäter allerdings die einzige Chance, am Leben zu bleiben - denn nur als Lehrling des Blutjungen kann Azoth dem sicheren Tod auf der Straße entkommen. Doch Durzo Blint ist in der Auswahl seiner Lehrlinge äußerst wählerisch - und es ist gut möglich, dass der Weg in die Schatten einen weit höheren Preis fordert, als Azoth es sich je vorstellen konnte …

 

 

Autor: Brent Weeks
Verlag: blanvalet
Erschienen: 07.12.2009
ISBN: 978-3-442-26628-9
Seitenzahl: 704 Seiten

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Die Grundidee der Handlung

Azoth hat sich als Ziel gesetzt, von der Gilde auszusteigen und Lehrling von Durzo Blint zu werden. Das Leben auf der Straße ist grausam und als achtjähriger Junge hat man es besonders schwer. Vor allem der grausame Ratte macht Azoth das Leben schwer und so schwört sich dieser, dass er genauso furchtlos und stark wie Durzo Blint werden will. Dieser nimmt Azoth tatsächlich - trotz anfänglicher Bedenken - als Lehrling auf. Dabei muss Azoth jedoch schwören, dass er niemals lieben wird und dass er keine hinderlichen Bindungen zu anderen aufbauen wird. Schon bald stellt sich dies für Azoth als schwerer dar, als er anfangs gedacht hätte. Doch nicht nur dies stellt ihn vor Schwierigkeiten; als Blutjunge darf er bei der Ausführung seiner Auftrage nicht zimperlich sein, denn auch wenn es sich meist um böse Menschen handelt, ist er dennoch gezwungen zu töten. All diese Schwierigkeiten, gemeinsam mit einer Verschwörung, in deren Fänge er gerät, stellen Azoth vor schwierigen Entscheidungen …


Stil und Sprache
Brent Weeks erschafft dank des guten Stils und der Sprache eine düstere und unverfälschte Atmosphäre, die den Leser direkt in ihren Bann zieht. Angefangen mit Azoths schwieriger Kindheit, sieht der Leser den Protagonisten praktisch aufwachsen. Es wird nicht über jedes einzelne Lebensjahr lang und breit erzählt und auch wenn der Protagonist zunächst noch sehr jung ist, ist die Geschichte von Anfang an spannend. Schon dort sieht man die Gassen praktisch vor sich, fühlt, wie es dort gewesen sein muss. Brent Weeks lässt dabei die blutigen Tatsachen nicht weg und macht die Schattenseiten des Lebens in der Gasse mehr als deutlich. Nicht nur dadurch, sondern auch wegen der komplexen Handlung, die sich im Laufe der Geschichte erst noch entwickeln muss, ist das Buch besonders spannend. Der Leser erlebt alles aus Azoths Sicht, doch gibt es gelegentlich auch kurze Sichtwechsel zu anderen Personen. So bauen sich unterschiedliche Handlungsstränge auf, bis sich der Kreis letztendlich schließt und die Personen aufeinander treffen.
Vor allem der Ideenreichtum des Autors ist super. So zum Beispiel, dass es in Wirklichkeit die Sa’kagé sind, die in Cenaria herrschen, und dass die Blutjungen für diese arbeiten. Auch die Idee der Magie ist gelungen. Nur magisch begabte werden als Blutjungen ausgebildet und die Magie verstärkt die Fähigkeiten dieser. Abgesehen vom Düsteren beschreibt der Autor die Ausbildung Azoths sehr genau. Er nimmt sich Zeit für die wichtigen Dinge und überstürzt die Handlung nicht. Vor allem deshalb darf man sich auf einen spannenden Showdown mit einigen Überraschungen freuen.


Figuren
Azoth weiß nichts über seine Eltern und lebt bereits als kleiner Junge im Labyrinth, den Gassen Cenarias. Schon immer wollte er dem harten Leben auf den dreckigen Straßen und dem Dasein als Gildenmitglied entfliehen, denn das Oberhaupt, Ratte, ist grausam und vergewaltigt manchmal sogar einige der Mitglieder. Als dies auch mit seinem besten Freund Jarl geschieht, bietet Azoth Ratte endlich die Stirn. Er ist mutig und kümmert sich sehr um Puppenmädchen, ein stummes hübsches Mädchen, die ein wenig jünger ist als er. Als Azoth realisiert, dass sie in der Nähe von Ratte in Gefahr ist, ist es soweit - er bittet Durzo Blint, ihn aufzunehmen. Dies hat jedoch seinen Preis, der Azoth immer wieder verfolgt. Während seiner Ausbildung macht er eine große Veränderung durch. Er wird erwachsen, legt den Namen Azoth ab und wird nur noch Kylar genannt. Trotz der Härte und der Emotionslosigkeit, die man als Blutjunge aufbringen muss, behält er etwas Unschuld in sich. Azoth sieht sehr zu Durzo Blint auf, der fast schon wie ein Vater für ihn wird.
Durzo Blint ist einer der interessantesten Charaktere im Buch. Da ist einerseits der beste Blutjunge Cenarias, der berühmt ist für seine Fähigkeiten; andererseits ein Mann, der weiß, warum er seinem Lehrling beibringen muss, der Liebe und anderen Bindungen zu entsagen, da sie nach eigenen Erfahrungen einen Schwachpunkt darstellen. Er versucht sich abzuschotten und hart zu bleiben, aber Schuldgefühle wegen der Fehler seiner Vergangenheit verfolgen ihn trotzdem. Durzo wird zu einer Figur, die dem Leser eben wegen seiner Schwächen sympathisch wird.
Wegen all dieser inneren Konflikte der Personen weisen diese eine besondere Tiefe auf. Insgesamt stellt der Autor viele Figuren vor, die alle an Bedeutung gewinnen und nicht flach erscheinen, da er auch Passagen aus ihrer Sicht erzählt.


Aufmachung des Buches
Auf dem Cover des Taschenbuches ist auf der rechten Seite ein Blutjunge in einem schwarzen Umhang zu sehen. Das Gesicht ist nicht zu erkennen. In den Händen hält er jeweils eine Art Schwert, wobei eines nur bis zum Griff abgebildet wurde. Der Hintergrund ist weiß und die Schrift lila; passend dazu ist die Figur von lilafarbenem Nebel umgeben. Insgesamt passt das Cover sehr gut zum Buch.
Im Innenteil befindet sich eine Karte, ein Glossar gibt es jedoch nicht.


Fazit
Das Buch weiß dank der gelungenen Umsetzung, der Handlung und den Figuren zu überzeugen. Mal wieder ein Buch, dass man nur ungern aus der Hand legt und zum mehrfachen Lesen geeignet ist. Gut, dass die Fortsetzung bereits im Juli 2010 erscheint!


5 Sterne


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