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Gibt es den perfekten Mord? Gibt es die wahre Liebe? Gibt es Hexen?
Alle diese Fragen stürzen über die junge Juristin Agnes Feder plötzlich herein, die mit einem uneinsichtigen Ex-Geliebten und mit ungeklärten Todesfällen an ihrem Arbeitsplatz, einem Institut für künstliche Befruchtung, zu kämpfen hat.
Doch just in dieser für Agnes so schwierigen Zeit wird sie mit einer mystischen Seite des Lebens konfrontiert, die sie bislang nicht kannte.
Eine Traumwelt beginnt von ihr Besitz zu ergreifen, die sie immer tiefer in ein scheinbar irreales Dasein zieht. Traum und Wirklichkeit verschwimmen zu einem Ganzen, alte Weisheiten und geheimes Wissen offenbaren sich ihr, ziehen sie in ihren Bann ...

 

  Autor: Petra K. Gungl
Verlag: Edition Zaunreiter
Erschienen: 2007
ISBN: 978-3-9502233-6-1
Seitenzahl: 508 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Vordergründig haben wir eine Krimihandlung. In einem Institut kommt es zu mehreren Todesfällen, alle Mitarbeiter sind potenzielle Täter. Agnes und Megan versuchen, den Mörder zu entlarven und geraten dabei selbst in tödliche Gefahr.
Die Grundidee ist im wahrsten Sinne des Wortes traumhaft. Träume werden zu Visionen, diese zu Realität. Vorstellung und reale Welt vermischen sich auf magische Art und der Leser wird hineingezogen in die mystische Welt der Reinkarnation. Verstrickungen im Hier und Jetzt werden durch Rückblicke auf frühere Leben deutlich und erklärbar. Karmische Verbindungen treten ans Licht und Kräfte werden aktiviert. Die Feinde von früher sind auch in der realen Welt wieder Feinde und Aufgaben, die sich bereits in früheren Leben gestellt haben, treten erneut zu Tage. Nicht alle lassen sich lösen, sie bleiben in diesem Kreislauf der Wiedergeburt, bis eines Tages alles gelöst sein wird und die Einheit erreicht.

Es gibt wundervolle Stellen in dem Buch, bei denen der Leser ein warmes Gefühl der Geborgenheit bekommt, das macht Spaß und tut gut.


Stil und Sprache
Auf den ersten Seiten habe ich hin und wieder bei sprachlichen Wendungen gestutzt, die zwar korrekt, aber doch unüblich waren. Als dann der Begriff „Jause“ kam, wurde mir klar, dass es eine österreichische Autorin ist. So eingeordnet konnte ich über ungewohnte Formulierungen hinweglesen. Die Sprache ist, besonders in den Dialogen, manchmal steif. Da war ich mir oft unsicher, ob das nun die österreichische Färbung ist, oder woran es liegt.
Die ersten 150 Seiten sind zum Teil angefüllt mit Infodump. Die Autorin möchte zeigen, dass sie sich auskennt und dieses Wissen dem Leser weitergeben. Hier könnte man einiges kürzen, denn die eigentliche Handlung geht erst danach richtig los. Dennoch hat die Autorin die Spannung gut aufgebaut und zieht den Leser in die Geschichte.
Insgesamt wird in dem Buch viel beschrieben und weniger gezeigt. Auch gibt es immer wieder lange passiv geschriebene Passagen, dadurch fehlt es manchmal an Lebendigkeit.
Inhaltlich ist das Buch ein Genuss, die äußere Form kann da leider nicht mithalten. Ausrufezeichen werden inflationär gebraucht. Rechtschreib-, Grammatik- und Satzzeichenfehler gibt es zuhauf. Partizipien werden bis zum Verdruss eingesetzt. Das Buch holpert, als wäre es eine unlektorierte Rohfassung. Der Diamant, den die Handlung bietet, liegt unter der lieblosen Hülle.


Figuren
Die Figuren sind schön herausgearbeitet. Sie haben Macken und liebenswerte Seiten und bekommen dadurch Tiefe. Der Leser leidet mit Agnes und hat Angst um sie. Ich habe sie immer wieder bewundert, wie mutig sie alleine in ihrem Haus sein konnte, ich wäre gestorben vor Angst. Wenn sie voller Liebe ihre Badezusätze gemischt hat und in die dampfende Wanne gestiegen ist, dann umwehte mich beim Lesen ein Hauch von Lavendel.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist als Hardcover erschienen, die Seiten sind etwas dünner, als ich es von anderen Büchern kenne. Störend war für mich anfangs das Layout. Viel Text pro Seite und schmale Ränder ermüden das Auge des Lesers. Mit der Zeit gewöhnt man sich etwas daran, aber dennoch bevorzuge ich etwas mehr Leichtigkeit für das Auge, auch wenn das Buch dann ein paar Seiten mehr mitbringt.
Das Cover ist rot-orange gehalten und zeigt angedeutet zwei Figuren. Es wirkt warm und einladend, ich habe es gerne in die Hand genommen.


Fazit
Sehr schade sind das oberflächliche Lektorat und die dadurch im Buch befindlichen vielen Fehler. Immer wieder wird der Leser durch diese Fehler aus der Geschichte gerissen, das Lesevergnügen erheblich gedämpft. Der Inhalt ist traumhaft, die Form leider albtraumhaft. Ich wünsche mir für das Buch eine gründliche Überarbeitung und dann eine möglichst fehlerfreie zweite Auflage. Die Geschichte verdient es auf alle Fälle. Dann wäre auch eine Fortsetzung ganz sicher ein Genuss.
Das Buch bekäme von mir inhaltlich 4,5 Sterne, da aber die äußere Form sehr störend war, gibt es für die Gesamtheit nur 3 Sterne.


3 Sterne


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