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Der blendend aussehende Hawk ist berühmt im Schottland des 16. Jahrhunderts: für seine Tapferkeit in der Schlacht ebenso wie für seine Fähigkeiten als Liebhaber. Doch keine Frau interessiert ihn länger als eine Nacht. Bis ihn ein Elfenzauber mit der einzigen Frau vermählt, die ihn nicht begehrt. Denn Adrienne kommt aus dem 20. Jahrhundert und hat von Männern die Nase gestrichen voll ...

 

  Originaltitel: Beyond the Highland Mist
Autor:
Karen Marie Moning
Übersetzer: Thomas Mück
Verlag: Ullstein
Erschienen: 2000
ISBN: 978-3-548-24890-5
Seitenzahl: 427 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Durch eine rachsüchtige Laune von Feenkönig Finnbheara landet Adrienne von einer Sekunde auf die andere im Schoß des brutalen Burgherrn Red Comyn im Schottland des 16. Jahrhunderts. Sie wird gezwungen, sich als dessen Tochter auszugeben und einen anderen Burgherrn, den Hawk, zu ehelichen. Ein Umstand, der Adrienne überhaupt nicht gefällt, hat sie doch allen schönen Männern abgeschworen und will nichts mehr mit der männlichen Spezies zu tun haben. So zeigt sie dem ungläubig zusehenden Hawk die kalte Schulter und widersteht seinen Reizen, auch wenn ihr Körper eine ganz andere Sprache spricht. Sie streift durch die wunderschönen Gärten von Dalkeith, genießt die friedvolle Ruhe des 16. Jahrhunderts, die unglaubliche Natur Schottlands und kämpft gegen das immer stärker werdende Verlangen zu ihrem Ehemann. Das ändert sich jedoch schlagartig, als sie unversehens wieder ins 20. Jahrhundert befördert wird. Adrienne begreift, wo sie eigentlich sein möchte und kämpft gemeinsam mit Hawk den Kampf um ihre Liebe und um ihre Befreiung aus der Macht des Feenkönigs.


Stil und Sprache
Im personalen Stil geschrieben, ist „Zauber der Begierde“ ein anfangs etwas schwerfälliger Roman, der dann aber rasch an Spannung gewinnt und zu einer fesselnden Handlung wird. Karen Marie Moning mischt geschickt Geschichtliches mit purer Fantasie. Raffiniert beschreibt sie mit einer sehr ausdrucksstarken Sprache das Werben von Hawk um Adrienne und wie diese darauf reagiert - da stockte sogar mir an so mancher Stelle beim Lesen buchstäblich der Herzschlag und ich habe oftmals vor lauter Spannung den Atem angehalten, so packend war das alles. Neben vielen solcher Szenen beschreibt die Autorin auch in ihrer herrlichen Sprache eine herrlich farbenprächtige Landschaft und gibt dem Leser Einblicke in das Leben von damals. Durch die wunderschöne Verbindung von Magie und Zeit entsteht vor dem Auge des Lesers eine mitreißende und unglaublich schöne Handlung, in deren Mittelpunkt toll gestaltete Figuren stehen.
Die Geschichte um Adrienne und Hawk wird zwar von hinten her aufgerollt, aber die Spannung der Handlung wird dann durch das erste Zusammentreffen von Hawk und Adrienne, das beginnende Werben von ihm um sie und später noch enorm durch die Einmischung des Narren des Königs als auch Hawks bestem Freund Grimm unglaublich gesteigert. Ich hab zwischendurch oftmals gedacht, liebe Karen, hab doch Erbarmen mit den beiden und lass diese endlich zusammenkommen. Und genau dann hat die Autorin nochmals eine brillante Steigerung in die Spannung und die Handlung selbst gebracht und ich hab wie gebannt die nächsten Seiten umgeblättert.


Figuren
Stark ausgeprägte, kraftvolle Charaktere wurden von Karen Marie Moning geschaffen und beherrschen die Handlung. Vom Protagonistenpaar bis zur Nebenfigur ist niemand blass oder schwach. Selbst die Zigeunerin Esmeralda oder die Figur der Olivia glänzen durch rachsüchtiges Auftreten geprägt von Eifersucht und arroganter Affektiertheit. Schlicht genial.
Karen Marie Moning gibt ihren Figuren Herz, Seele und Dreidimensionalität, die zusammen mit der Handlung eine sowohl erotische als auch interessante Handlung ergeben, in der der Glaube selbst und die Liebe eine absolute Rolle spielen. Die Feen sind ein zwar atemberaubend schön anzusehendes Volk, doch sie werden getrieben von Rachsucht, Langeweile und dem Wissen, das ihnen niemand wirklich etwas entgegensetzen kann. Da aber das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse gewahrt bleiben muss, gibt es auch hier einen Weg, wie den Feen gegenüber standgehalten werden kann. Der Augenblick, als der Narr des Feenkönigs das begreift, der war in meinen Augen absolut göttlich. Ich hab mir die fassungslose Ungläubigkeit so richtig bildlich vorgestellt. Das war schlicht die perfekte Szene.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist eine Mischung aus Foto und Malerei. Eine schottische Burg hoch oben auf einem Felsen umgeben von einer Blätterranke mit Blumen, dekoriert von einem herrlichen Schwert und einem Tartan, gestalten das Cover. Rosa dominiert hier. Auf der Buchrückseite steht vor cremefarbenem Hintergrund eine kurze Inhaltsangabe, und die farbigen Cover einiger weiterer Highlander-Bücher sind abgebildet - das sieht richtig gut aus und gefällt mir sehr. Das Cover selbst ist nicht so mein Ding, zumal ich das Originalcover aus den USA kenne. Trotzdem passt es zum Inhalt der Handlung.


Fazit
Wer bei der Stange bleibt, wird nach dem etwas schwerfälligen Buchbeginn schon bald durch eine mitreißend und fesselnd werdende Geschichte belohnt, die den Leser in ihren Bann zieht. Auf den zweiten Band dieser Highlander-Saga - „Das Herz eines Highlanders“ - darf man gespannt sein.


4 Sterne


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