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Autor: Astrid Vollenbruch Sprecher: Thomas Fritsch, Oliver Rohrbeck, Jens Wawczeck, Andreas Fröhlich, Christian Rode, Uwe Friedrichsen, Konstantin Graudus, Michael Brennicke, Wilhelm Wieben, Tetje Mierendorf Verlag: Europa (Sony Music) Erschienen: März 2010 ASIN: B003273MKS Spieldauer: 77 Minuten, 1 CD; Hörspiel Fassung Altersempfehlung: empfohlen ab 9 Jahren |
Die Grundidee der Handlung
Justus, Peter und Bob kommen gerade schweißgebadet in ihrer Zentrale an und bemerken sogleich, dass sich eine Nachricht auf ihrem Anrufbeantworter befindet. Ein seltsamer Kauz hat eine recht seltsame Botschaft hinterlassen, die mit einem Rätsel, das ein Hinweis sein soll, wo er zu finden ist, endet. Er redet von einem Gegenstand mit Namen "Occulus Audience", der ihm gestohlen wurde. Das Interesse der drei Detektive ist geweckt und so beschließen sie, den Fall anzunehmen. Als sie schließlich beim Haus der Gebrüder Granville eintreffe, nehmen sehr seltsame Ereignisse ihren Lauf ...
Die drei Detektive werden in dieser Folge an der Nase herumgeführt, als wären sie blutige Anfänger. Ihr Handeln lässt sich nicht unbedingt nachvollziehen, obwohl dies wirklich jedem passieren könnte. Weiterhin begegnen wir in dieser Folge reichlich schrägen Charakteren, die man entweder liebt oder als klischeehaft abtut. Die Meinungen zu dieser Folge dürften daher ziemlich auseinander gehen. Die Handlung ist schlüssig und auch in keinster Weise an den Haaren herbeigezogen. Die Folge ist nicht übermässig spannend, stattdessen lebt sie mehr von den schrulligen Charakteren die sehr überzeugend dargestellt sind.
Darstellung des Hörspiels
Bei den Sprechern fallen einem vor allem die beiden Granville-Brüder auf. Beide sind sehr überbetont gesprochen. Bei Winston Granville, gesprochen von Christian Rode, ist sofort klar, dass dieser Typ nicht alle Tassen im Schrank hat. Irres Lachen und jede Menge Kommentare, die stark an seiner geistigen Unversehrtheit zweifeln lassen, machen die Darstellung von Winston Granville aus. Sein Bruder Matthew Granville hingegen ist die perfekte Verkörperung von dominantem, unfreundlichem Verhalten. Er wird sehr überzeugend von Uwe Friedrichsen gesprochen. Auch Smithy, gesprochen von Konstantin Graudus, verkörpert seine Rolle überzeugend. Allerdings wird bei ihm nie ganz klar, welche Rolle er überhaupt spielt und besonders beim Showdown in der Nähe der Mine fragt man sich, was er dort eigentlich verloren hat. Professor Frazier, gesprochen von Wilhelm Wieben, füllt seine Rolle ebenfalls sehr gut aus - sein Auftritt ist jedoch eher kurz. In actionreichen Szenen steigern die Sprecher das Sprechtempo und somit das gesamte Handlungstempo. Meist wird dies mit musikalischen Elementen zusätzlich unterstützt.
Thomas Fritsch, Oliver Rohrbeck, Andreas Fröhlich und Jens Wawrczeck liefern eine gewohnt gute Performance ab. Thomas Fritsch hat dabei den leichtesten Part - als Erzähler. Er muss keine Emotionen zum Ausdruck bringen, denn die sind den Charakteren vorbehalten. Die Sprecher der drei Detektive hingegen haben hier wie immer den Löwenanteil am ganzen Hörspiel. Ihre lange Erfahrung kommt dabei reichlich zum tragen: Ängste, Zweifel, Panik, all diese Emotionen wissen sie hervorragend zum Ausdruck zu bringen. Sie verstehen es ausgezeichnet, mit Hilfe der passenden Betonung, Variationen im Sprechtempo oder gar hektischem Luft holen, Emotionen in akustische Signale umzusetzen.
Die musikalische Untermalung ist auf sehr unterschiedlichem Niveau. Die langsam gezupfte Gitarre, die von sehr leisen Steichern untermalt wird, ist recht gelungen und erklingt des Öfteren. Das andere Main Theme, das ebenfalls öfter erklingt, ist dagegen reichlich unpassend und wieder mal sehr synthesizerlastig. Insgesamt ist die musikalische Gestaltung als halbwegs gelungen zu bezeichnen, das gesamte Spektrum von "sehr stimmig" bis "eher unpassend" ist vertreten.
Aufmachung des Hörspiels
Die ptische Aufmachung ist im typischen Stil der drei ???-Hörspiele gestaltet. Das Coverbild wird dominiert von einer völlig schwarzen Männersilhouette, die ein seltsam aussehendes technisches Gerät in Händen hält. Im Hintergrund ist eine Wüste mit dem Skelett eines Büffels oder Bisons zu erkennen. Das Ganze ist, wie üblich, umgeben von einer schwarzen Umrahmung. Oben drüber prangt in der typischen Schriftart der Serienname und der Name der aktuellen Folge. Auf der Rückseite gibt es eine kurze Zusammenfassung und eine kleine Playlist. Im Innern des Booklets ist noch eine Liste der Sprecher abgedruckt, weiterhin wird auf die Website von Die drei Fragezeichen verwiesen, auf der man jede Menge Informationen zur Serie findet. Ansonsten gibt es noch Werbung zu anderen Folgen und der Tournee vom letzten Jahr, die aber bereits vorbei ist. Die CD steckt in einer handelsüblichen Hülle aus Kunststoff, das Hörspiel ist aber auch in vielen Shops als reiner Download erhältlich.
Fazit
Mir hat diese Folge gut gefallen. Die überdrehten Charaktere sowie das reichlich naive Verhalten der drei Detektive im ersten Drittel des Hörspiels werden bei vielen Missfallen erregen. Mich stört so etwas nicht, zeigt es doch, dass selbst vermeintlich routinierte und sehr intelligente Menschen manchmal sehr dumme Fehler machen. Dies steigert eher die Glaubwürdigkeit, als dieser entgegen zu wirken. Kinderunterhaltung auf ordentlichem Niveau, spannend und gut inszeniert.
Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an Europa für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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