Heirate oder heirate nicht – beides wirst du bereuen!
Nie wieder Alkohol!, schwört sich Marlene, als sie in Las Vegas neben einem höchst attraktiven, aber wildfremden Mann aufwacht, den sie offenkundig im Vollrausch geheiratet hat. Und der Kerl macht keine Anstalten, freiwillig wieder zu gehen: Er folgt Marlene nach München, entschlossen, ihr Herz für sich zu gewinnen. Diese ist jedoch ebenso entschlossen, ihn loszuwerden – seinem charmanten Lächeln und der Tatsache, dass er ein attraktiver Sportler ist, zum Trotz!
Turbulent, augenzwinkernd, lebensklug – heitere Frauenunterhaltung, wie sie spritziger nicht sein kann!

Autor: Claudia Sanders Verlag: Diana Verlag Erschienen: 09/2008 ISBN: 978-3-453-35265-0 Seitenzahl: 304 Seiten

Die Grundidee der Handlung
Die Grundidee der Handlung ist ein Konflikt, in den sich kein Leser hineinversetzt wünscht. Wer schon einmal so ordentlich über den Durst getrunken hatte, dass er über einige Stunden seines Lebens keine Auskunft erteilen kann, wird bei der Vorstellung dieser Situation eine Gänsehaut bekommen und seinen versammelten Schutzengeln danken, glimpflich davongekommen zu sein.
Marlene kam nicht einfach so davon und muss nun schauen, wie sie mit den Folgen ihres Handelns fertig wird.
Und dann ist da Valentin, dem diese Situation die Chance bietet, sein größtes Problem zu lösen. Aufkommende Skrupel erstickt er im Keim und stürzt sich und damit auch Marlene Hals über Kopf in ein Abenteuer der besonderen Art – die Ehe.
Wie die beiden fremden Ehepartner nun in der Folge mit der Ehe und dem Alltag umgehen, bietet dem Leser lockere Unterhaltung. Marlene sträubt sich, Valentin versucht sich zu arrangieren. Werden sie zueinander finden oder sich am Ende trennen? Diese Frage soll an dieser Stelle ohne Antwort bleiben, lesen Sie einfach das Buch, sie werden es erfahren.  

Stil und Sprache
Witzig und charmant geschrieben. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen. Szenisches und Narratives wechseln harmonisch ab und ergeben ein rundes Lesevergnügen. Die Perspektiven wechseln kapitelweise zwischen Marlene und Valentin.
Im Prolog fängt Claudia Sanders den Leser gleich mit den ersten Sätzen ein. Der Leser leidet mit der Protagonistin, denn er weiß ja schon, was gleich auf die Arme zukommt. Wie wird sie damit umgehen? Mit dem Paukenschlag der Erkenntnis endet der Prolog und die Geschichte geht zurück auf Start. Wie konnte das alles so weit kommen? Mit Kapitel Eins taucht der Leser erst einmal in den Alltag von Marlene ein und lernt sie kennen. Im zweiten Kapitel lernen wir Valentin kennen, ebenfalls noch vor dem großen Knall. Zwei Menschen in zwei Welten, die noch keine Ahnung haben, dass sie unweigerlich aufeinander zutreiben. Aus sehr unterschiedlichen Gründen landen beide in Las Vegas und lernen sich dort in der Hotelbar kennen. Das Schicksal nimmt seinen Lauf.
Während sich Marlene einen gewaltigen Rausch antrinkt, werden die einzelnen Stufen zunehmender Alkoholisierung wunderbar lebensnah beschrieben. Auch wenn mein letzter Schwips schon viele Jahre her ist, konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen, weil die Erinnerung daran hochkam. Das nicht mehr denken wollen, der Blick ins Leere, die Mühe, etwas zu fixieren, die Leichtigkeit und Erhabenheit über jede Peinlichkeit. Die Logik, die nur ein alkoholvernebeltes Hirn stricken kann. Köstlich.

Figuren
Die chaotische und irgendwie etwas lebensuntüchtig wirkende Marlene hat sofort mein Herz erobert. Und als ich durch Marlenes Augen in die meergrünen Augen von Valentin blicken durfte, musste ich mich an der Bettdecke festhalten. Was für ein Mann!
Die Autorin schafft es, ihre Figuren lebensnah zu entwickeln, so dass man immer wieder das Gefühl hat, Situationen zu erkennen, vielleicht selbst schon erlebt zu haben. Es gibt Marotten und Schwächen, durch die der Leser den Figuren nahe kommt, er leidet mit ihnen. Mal mit Marlene, mal mit Valentin, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Er ist ordnungsliebend, ein bedächtiger Autofahrer und guter Koch, sie kann immer nur die CD hören, die sie eben gerade findet, muss ihren Führerschein kurzfristig abgeben und lebt aus der Tiefkühltruhe. Gegensätze extrem. 
Einzig die Überspitzung ihrer Essenslust war mir an manchen Stellen zu viel, aber das war nichts, was das Lesevergnügen wesentlich beeinträchtigt hätte.

Aufmachung des Buches
Das Buch ist als Taschenbuch erschienen. Auf dem Cover sieht man die Köpfe einer blonden jungen Frau und eines dunkelhaarigen Mannes. Sie liegen Kopf an Kopf, rücklings auf einer Wiese, er hat die Augen geschlossen und das Gesicht ihr zugewandt und sie schaut verliebt ins Nichts.

Fazit
Ein lockerleichtes Lesevergnügen für einen sonnigen Nachmittag am Strand oder verregnete Stunden vor dem Kamin. Auf alle Fälle die Möglichkeit, den eigenen Alltag einmal unbeschwert hinter sich zu lassen. Leichte Kost die einfach Spaß macht. 

Hinweise
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