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Endlich ist es Red gelungen, einen Weg ins Elfenreich zu finden. Sie will ihren Bruder James befreien, der als Baby von Feen entführt wurde. Auf ihrem Weg zum Königshof der Elfen begegnen ihr Gefahren, wie sie sie in ihren schlimmsten Albträumen nicht gesehen hat, doch sie findet auch Verbündete, wo sie sie am wenigsten vermutet. Aber James' Freiheit hat ihren Preis: Red lässt sich auf einen Handel mit dem König der Elfen ein, der sie das Leben kosten könnte. Gemeinsam mit ihren Freunden Tanya und Fabian macht sie sich in der Menschenwelt auf eine gefährliche Suche. Sie ahnt nicht, dass der König ihr eine Falle gestellt hat, der sie nicht entrinnen kann.

 

 

Originaltitel: Thirteen Curses
Autor:
Michelle Harrison
Übersetzer: Martin Baresch
Verlag: Loewe
Erschienen: 2010
ISBN: 978-3-7855-6730-2
Seitenzahl: 542 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Rowan hat sich im Elfenreich auf einen gefährlichen Handel mit dem König der Unseelie eingelassen. Um ihren Bruder James wieder zu bekommen und mit in die Menschenwelt nehmen zu dürfen, muss sie die Dreizehn Schätze von Tanyas Armband finden und in das Reich der Elfen zurück bringen. Eine Aufgabe, die zunächst fast unlösbar erscheint, hat Rowan doch keine Ahnung, wo sie nach den Schätzen suchen soll. Gemeinsam mit Tanya und Fabian macht sie sich auf die Suche. Eine Suche, die immer gefährlicher und waghalsiger wird und den drei Freunden so manches abverlangt. Aber Rowan ist nicht gewillt aufzugeben, auch dann nicht, als sie die unschöne Wahrheit über sich und ihre Familie erfahren muss. Sie kämpft und ist entschlossener den je, dem König der Unseelie die Stirn zu bieten.


Stil und Sprache
Michelle Harrison hat die Geschehnisse von „Elfenseele – Zwischen den Nebeln“ fast nahtlos an die des ersten Bandes angeknüpft. Der Leser erlebt im Prolog nun die letzten Ereignisse aus „Elfenseele – Hinter dem Augenblick“ erneut, nur wird diesmal mehr aus Rowans Sicht erzählt, ohne dabei in der Ich-Perspektive geschrieben zu sein. Die Autorin bleibt beim personalen Stil, gibt aber oft die Gedanken und Überlegungen aller Figuren dem Leser preis. 
Nach dem Prolog wird es jedoch leider handlungsmäßig sehr chaotisch und der Leser kann den Handlungssprüngen der Autorin nur schwer folgen. Erst als klar ersichtlich ist (ca. ab der Hälfte des Buches), dass Michelle Harrison zwei Geschichten durch zwei Handlungsstränge erzählt, kommt etwas Ruhe und Übersicht auf. In einem Handlungsstrang erfährt der Leser, warum Rowan so wurde wie sie jetzt ist, im zweiten Handlungsstrang wird ihre Suche nach James dem Leser nahe gebracht. Das Lesetempo ist gemütlich, in der Handlung geschieht so manches aber wirklich actionreich ist es nicht. Das wird es erst fast am Ende und hier kommt dann auch ein ziemliches Tempo in die Geschichte. Für meinen Geschmack viel zu spät, muss sich der Leser bis dahin doch selbst zum Durchhalten motivieren. Ein sehr trauriger Umstand, denn der Geschichte selbst liegt eine tolle Idee zu Grunde und sie ist in ihren Ansätzen wunderbar. Ganz am Schluss wartet Michelle Harrison dann mit einer Überraschung auf, die es in sich hat, und von der ich nicht so ganz weiß, was ich davon halten soll. Mir kommt der Schluss irgendwie erzwungen vor, so als ob die Autorin eine Überleitung für eine Fortsetzung benötigt, die sie eigentlich gar nicht hat.


Figuren
In „Elfenseele – Zwischen den Nebeln“ tritt diesmal Warwick, Fabians Vater, stark in den Vordergrund. Er gerät ungewollt ins Reich der Elfen und steht dort Rowan tatkräftig zur Seite. Sein Vertrauen in sie ist unglaublich, zumal es überhaupt nicht klar ist, ob Rowan dieses erwidert und sich im Ernstfall erkenntlich zeigen würde. Florence, Tanyas Großmutter agiert diesmal eher im Hintergrund, bleibt aber dennoch ein starker und allgegenwärtiger Charakter. Sie hält auf Elvesden Manor alles zusammen und in Ordnung.
Rowan ist eine ungemütliche, eigensinnige und sehr willensstarke Figur. Regeln sind zum Ignorieren und Brechen da, sollten sie irgendwie nicht ins Schema passen. Zumindest wenn es sich um Regeln der Menschen handelt. Denn an die Regeln im Umgang mit Elfen bzw. um sich vor diesen zu schützen, hält sie sich penibel. Sie ist eine kühle, fast schon abweisend wirkende Figur, in die erst Leben kommt, wenn es um ihren kleinen Bruder James geht.

Michelle Harrison hat an der Gestaltung ihrer Figuren festgehalten: Sie sind stark, wirken überzeugend, sind interessant, haben Ecken und Kanten und bleiben trotzdem auf irgendeine Art und Weise auch liebenswert und sympathisch. Die Elfen sind nur bedingt schön und bezaubernd, auch wenn sie die Kunst der Magie beherrschen wie sonst niemand. Doch ihre wahre Natur ist eher böse, hinterhältig und oftmals nur schwer durchschaubar. Aber gerade das macht die Handlung letztendlich spannend, interessant und aufregend.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch mit Leseband hat einen Schutzumschlag, dessen Gestaltung heraussticht und mir sofort ins Auge fiel. Ein Gesicht umrahmt von zarten Ranken, feingliedrigen Blättern und  zarten Blüten in den verschiedensten Farben, sieht den Betrachter aus geheimnisvoll glänzenden Augen herausfordernd an. Darunter steht der Titel in geschwungener und glänzender Schrift. Auf der Buchrückseite sind fast durchsichtige Elfen und andere Fabelwesen zwischen den Blüten und Blättern zu sehen. Die gleichen geheimnisvoll glänzenden Augen blicken auch hier den Betrachter herausfordernd an. Eine Inhaltsangabe gibt es nicht, die findet der interessierte Leser nur auf dem linken Klappenteil des Schutzumschlages. Dafür steht eine mystische Warnung, die gleichzeitig eine angedeutete Forderung enthält, auf der Rückseite des Buches. Das Ganze wirkt geheimnisvoll, harmonisch und passt ausgezeichnet zum Buchinhalt.

Im Buchinneren beginnt jedes der Kapitel mit einem Großbuchstaben und einer damit verbundenen kleinen Zeichnung. Dies war auch schon im ersten Band so und ich finde es schön, dass dieses Gestaltungselement auch in diesem Band weitergeführt wird.


Fazit
Eine im Prinzip schöne und fantasievolle Geschichte, und eine gute Fortsetzung für den ersten Band "Elfenseele - Hinter dem Augenblick". Nur leider für meinen Geschmack in der ersten Hälfte zu kompliziert und verwirrend dargestellt. Aber ich denke, für einen weniger anspruchsvollen Leser ist sie gut geeignet.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Hinter dem Augenblick

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