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Die vorliegende Studie untersucht erstmals empirisch Berufsbild, Anforderungsprofile und Arbeitsweisen der Lektoren in deutschen Buchverlagen. Wie sieht ihr beruflicher Alltag aus? Wie steht es um ihren sozialen Status, ihr Selbstverständnis und ihre Zufriedenheit? Welche Einflussfaktoren bestimmen die Lektoratsarbeit? Die Studie liefert präzise Daten zu Ausbildung, Anforderungen, Aufgaben und Tätigkeiten dieses unbekannten Kommunikationsberufes.

Darüber hinaus werden die gegenwärtige Struktur des Verlagswesens und die Zukunft der Buchproduktion analysiert.

Walter Hömberg lehrt als Professor für Kommunikationswissenschaft und Journalistik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Kulturkommunikation, Journalismusforschung und Mediengeschichte.

 

  Autor: Walter Hömberg
Verlag: UVK Verlagsgesellschaft mbH
Erschienen: 2010
ISBN: 978-3-86764-224-8
Seitenzahl: 342 Seiten


Stil und Sprache
Was der Leser nicht erwarten sollte, ist eine mundgerechte und in appetitliche Häppchen zerteilte Abhandlung über den Beruf des Lektors. Die Art und Weise, wie Hömberg seine Erkenntnisse darstellt, ist stark an der empirischen Studie orientiert und gleicht sprachlich daher eher einer statistischen Auswertung als einem „normalen Sachbuch“. Dies ist aber für das Buch insofern nicht von Nachteil – eher ganz im Gegenteil – als die von ihm gegebenen Erläuterungen zum Verständnis beitragen und somit ein interessanter und umfassender Einblick in das Berufsfeld eines Lektors gegeben wird, der auf repräsentativen Umfragen beruht.


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe

Besonders hervorzuheben an der Umsetzung des Buches ist vor allen Dingen die Nähe zur empirischen Studie. Der Leser erhält insbesondere im ersten Kapitel "Die Studie" sowie im umfangreichen Anhang einen Einblick, wie die Studie erfolgte, welche Fragen gestellt wurden usw. Gut ist auch, dass der Autor befragte Lektoren in jedem der Kapitel zu Wort kommen lässt, indem Auszüge aus den Original-Interviews abgedruckt sind. Diese Vorgehensweise hilft vor allen Dingen dann einen Eindruck zu vermitteln, wenn es sich um Fragestellungen handelt, die schlecht mit einem Ja oder Nein zu beantworten sind, wie z.B. der Frage nach der Zufriedenheit im Beruf, der ein ganzes Kapitel gewidmet ist.

Neben den bereits erwähnten Kapiteln widmet sich Hömberg folgenden Bereichen: 

  • Struktur des Verlagswesens und der Lektorate
  • Verlagslektoren
  • Berufsalltag: Position, Aufgaben, Tätigkeiten
  • Einflussfaktoren auf die Lektoratsarbeit
  • Zusammenarbeit mit den Autoren
  • Ausbildung und Berufszugang
  • Zukunft der Lektoratsarbeit
  • Resümee und Ausblick

Das Buch ist übersichtlich gegliedert in Kapitel und Unterkapitel und eignet sich dadurch auch zum Nachschlagen und gezielten Nachlesen bestimmter Untersuchungsergebnisse. Die Untersuchungsergebnisse sind neben den Erläuterungen jeweils graphisch oder tabellarisch dargestellt, je nachdem, welche Darstellungsweise sich für das untersuchte Teilgebiet anbietet. Auch dies ermöglicht einen schnellen Einblick in die erlangten Erkenntnisse und führt dazu, dass man sich nicht unbedingt in Statistik auskennen muss. 

Das Buch dient vor allen Dingen der Verbreitung der erreichten Forschungsergebnisse, die durch die Studie rund um den Beruf des Lektors gewonnen wurden. Interessierten, die sich genauer mit dem Berufsbild des Lektors auseinander setzen wollen oder auch Lektoren selbst, die ihre eigene Arbeitsumgebung und Arbeitsbedingungen mit anderen Lektoren vergleichen wollen, können hilfreiche Informationen erlangen. Durch die doch sehr wissenschaftlich orientierte Aufbereitung eignet sich das Buch allerdings nicht unbedingt zum Einstieg in das Thema. Erklärtes Ziel der Studie ist es, mit Klischees aufzuräumen, den Beruf des Lektors möglichst breit auszuleuchten und eine Vorstellung zu geben, welche Tätigkeiten und Aufgaben ein Lektor zu bewältigen hat. Diese Zielsetzung wurde von dem Forscherteam auch konsequent umgesetzt.


Aufmachung des Buches
Bei dem Buch handelt es sich um ein Taschenbuch in der Reihe „Kommunikationswissenschaft“ der UVK Verlagsgesellschaft. Das Buch enthält zahlreiche Tabellen und Diagramme zur Darstellung der untersuchten Ergebnisse. Daneben enthält es einen ausführlichen Anhang mit zusätzlichen Tabellen zur Belegung der Erkenntnisse. Im Anhang befinden sich die verschiedenen Fragebögen, die in der Studie ausgewertet wurden.


Fazit
Die Studie liefert einen umfassenden Einblick in das Berufsbild des Lektors, das - wie alle Berufe der Medienbranche – stark dem Wandel unterzogen ist. Hilfreich ist auch Hömbergs Ausblick auf die Zukunft des Berufs sowie das sich stetig ändernde Anforderungsprofil. Hömberg hat herausgefunden, dass der Lektor heute eher ein Projektmanager ist, als jemand, der nur nach neuen Autoren Ausschau hält und Manuskripte liest. Der Beruf des Lektors bleibt ein faszinierender Beruf, insbesondere, da die Betreuung der Autoren immer noch einen Löwenanteil am Arbeitspakets eines Lektors darstellt. Hömberg hat geholfen, die diffusen Vorstellungen, die in der Allgemeinheit über diesen Beruf kursieren, aufzuhellen.


4 Sterne


Hinweise

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