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Bis jetzt hat der 12jährige Max McDaniels geglaubt, ein ganz normaler Junge zu sein. Aber dann verändert ein mysteriöses Erlebnis in einem Museum sein Leben dramatisch: Eine unerklärliche Kraft zieht ihn in einen Nebenraum des Museums. Dort beginnt ein alter, verblasster Wandteppich zu leuchten, zu schimmern und zu klingen. Doch als Max seinem Vater kurze Zeit später den Wandteppich zeigen will, ist sogar der Nebenraum verschwunden. Und dann findet Max in seiner Jackentasche auch noch einen geheimnisvollen Brief, in dem ihm der Besuch eines „Anwerbers“ angekündigt wird. Als der am nächsten Tag tatsächlich auftaucht, muss Max einige Tests bestehen. Zu seiner großen Verwunderung wird ihm bestätigt, dass er „Alte Magie“ in sich trage und in die Rowan-Akademie aufgenommen werden soll. In dieser geheimen Schule für Kinder mit magischen Fähigkeiten stehen unter anderem Zauberunterricht und die Pflege fantastischer Kreaturen auf dem Stundenplan. Doch schon bald wird die Schule bedroht und Max gerät in den uralten Kampf zwischen Gut und Böse …

 

  Autor: Henry H. Neff
Verlag: cbj
Erschienen: 02/2008
ISBN: 978-3-570-13440-5
Seitenzahl: 464 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Max und sein Vater besuchen in Gedenken seiner vor zwei Jahren verschwundenen Mutter an deren Geburtstag ihr Lieblingsmuseum. Dass dieser Tag Max‘ Leben dermaßen verändern würde, hätte er sich nicht träumen lassen. So wird er am Folgetag nicht nur von einer furchterregenden Person angegriffen, sondern auch von einem „Anwerber“ aufgesucht, der Max einigen Tests unterzieht, damit er an der Rowan-Akademie aufgenommen werden kann – einer Magier-Schule.
Die Arbeit für die Schule ist hart, Ärger mit anderen Schülern schon vorprogrammiert. Doch der Feind scheint ebenfalls seine Pläne zu schmieden, ein Verräter innerhalb der Schule spielt dabei eine große Rolle. Und Max ist ebenfalls nicht von geringer Bedeutung für die Feinde …

Der Autor hat eine schöne Idee gehabt, die stellenweise leider etwas verbraucht wirkt. So erinnern einige Begebenheiten an die Harry Potter-Romane, wie die Tatsache, dass der große Feind als vernichtet gilt und nur einige wenige der Meinung sind, dass Astaroth damals lediglich besiegt, aber nicht vernichtet worden ist und bald wieder auferstehen wird. Zudem suchen die Handlanger des Feindes einen bestimmten Jungen, ohne dessen Blut Astaroth aus seinem Gefängnis nicht befreit werden kann. Auch gibt es auf dem Zauberer-Internat eine beliebte Sportart: Fußball. Allerdings mit einem sich ständig verändernden Spielfeld, das hier und da Bodenwellen wirft, Mauern entstehen lässt und ähnliches.
Sieht man von diesen Parallelen einmal ab, hat Neff ein schön zu lesendes Buch geschrieben.


Stil und Sprache
„Die Schule der Magier“ ist in der Er-Form geschrieben, der Autor beschränkt sich dabei auf einen personalen Erzähler, der aus Max‘ Sicht das Geschehen wieder gibt. Der Leser erhält somit lediglich Einblicke in seine Gedanken und Gefühle und kann nur sehen und hören, was Max sieht und hört.
Die Sprache ist einfach, aber nicht langweilig, der Satzbau ist abwechslungsreich gestaltet. Zudem achtet Neff darauf, die verschiedenen Sinne anzusprechen, weshalb man sehr gut in die Geschichte hinein tauchen kann.

Interessant und schön finde ich, dass Briefe innerhalb des Romans in einer anderen, leicht geschwungenen Schrift gedruckt und mittig ausgerichtet sind. Dadurch heben sich diese deutlich vom restlichen Text ab.

Schade ist wiederum, dass man von der magischen Welt – die gerade das Interessante an einem Fantasy-Roman ist – eher weniger mitbekommt. So erfährt der Leser nichts über die einzelnen Schulfächer, in denen die Schüler in die Welt der Magie eingeführt werden. Dies hätte der Autor sicherlich noch mehr herausarbeiten können und den Leser so in eine wunderbare Welt hineinziehen können.


Figuren
Max, der Protagonist des Romans, ist eine interessante Figur, die gar nicht so einfach einzuschätzen ist. Er wirkt teilweise sehr ernst, aber auch verängstigt. Auf der anderen Seite kann er sehr mutig, auch waghalsig sein und neigt zu unüberlegtem Handeln, wenn er wütend ist. Er ist leicht zu reizen und kann dann aggressiv reagieren, er will auch gerne mal mit dem Kopf durch die Wand. Max ist aber auch selbstlos und bringt sich in Gefahr, um andere zu retten; dabei spielt es keine Rolle, ob er diejenige Person überhaupt leiden kann.

Ronin, eine allem Anschein nach falsch verstandene Figur in dem Roman, ist sehr geheimnisvoll. Man weiß zunächst nicht, wie man ihn einschätzen soll, auf wessen Seite er eigentlich steht. Er bleibt in diesem Band leider noch etwas blass, allerdings deutet alles darauf hin, dass man ihn in den Folgebänden näher kennen lernen wird.

Überhaupt sind die Figuren wunderbar und ich freue mich darauf, sie in den folgenden Bänden näher kennen zu lernen. Sei es Mum, die Küchenhexe, die das eine oder andere Mal daran erinnert werden muss, dass die Schüler nicht gefressen werden dürfen, oder der Riese Bob, der ein weiches Herz und ein liebenswertes Gemüt hat. Der exzentrische Jimmy – Wächter der Jungenwaschräume – ist ebenfalls eine interessante Figur; schenkt ihm einen Kaugummi, einen halben Bagel oder sonst etwas, und er ist glücklich.


Aufmachung des Buches
„Die Schule der Magier – Das geheime Portal“ ist bisher lediglich als gebundene Ausgabe erhältlich. Der Schutzumschlag ist auffällig und interessant gestaltet, gut gefallen hat mir, dass bestimmte Aspekte des Covers in einem glänzenden Silber hervorgehoben sind.
Nimmt man den Schutzumschlag ab, hält man ein schlichtes, weinrotes Buch in den Händen. Auf dem Buchrücken ist in Pink der Titel, in lila der Nachname des Autors aufgedruckt. Diese Farbgestaltung finde ich weniger gelungen, passen diese doch gar nicht zusammen. Zudem ist der Text auch schlecht lesbar. Schade finde ich zudem, dass auf ein Lesebändchen verzichtet wurde.


Fazit
Ein schönes Fantasy-Buch, das sowohl für kleine, als auch große Leser geeignet ist. Es gibt sicherlich tiefergreifendere Fantasy, doch Neff hat seine Idee liebevoll umgesetzt und so ein lesenswertes Buch geschaffen. Auf die folgenden Bände darf man auf jeden Fall gespannt sein.


4 Sterne


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