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Am Straßenrand steht ein Kreuz mit roten Rosen: zum Gedenken an einen Autounfall. Das Todesdatum: morgen. Und tatsächlich entdeckt die Polizei am nächsten Tag eine junge Frau gefangen in einem Kofferraum - nur Sekunden trennen sie vom Tod. Ihr Peiniger wusste offensichtlich, dass sie unter schwerer Klaustrophobie litt. Die Verhörexpertin und psychologische Ermittlerin Kathryn Dance erkennt als Erste, dass der Mörder es darauf abgesehen hat, die schlimmsten Ängste seiner Opfer wahr werden zu lassen. - Und weitere Kreuze kündigen weitere Morde an ...

 

  Autor: Jeffery Deaver
Sprecher: Dietmar Wunder
Verlag: Random House Audio
Erschienen: 15. Februar 2010
ISBN: 9783837102208
Spieldauer: 410 Minuten, 6 CDs; gekürzte Lesung


Die Grundidee der Handlung
Gedenkkreuze am Straßenrand. Aufgestellt für die Opfer tragischer Verkehrsunfälle und eindringliche Warnung an alle Autofahrer, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen und besonnen zu fahren. Was ein junger Polizist allerdings auf einem dieser Kreuze, aufgestellt an einem Highway der Halbinsel Monterey in Kalifornien, entdeckt, ist alles andere, als die übliche Botschaft. Mit einem Todesdatum versehen, das der Kalender erst für den nächsten Tag anzeigt und geschmückt mit roten Rosen, mutet dieses zunächst sehr makaber an. Doch bereits am folgenden Tag wird unweit des Kreuzes ein junges Mädchen in einem verschlossenen Kofferraum aufgefunden, dass kurz vor dem Ertrinken gerettet werden kann. Kathryn Dance vom California Bureau of Investigation und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf und schon bald wird ihnen klar, dass sie es hier mit einem Täter zu tun haben, der sich nicht nur gut in den gängigen Internet-Communities auskennt, sondern auch mit den Ängsten seiner Opfer spielt, wie eine Katze mit der Maus. Doch erste Ermittlungen führen sie auf eine falsche Spur und ehe sie sich's versehen, steht ein weiteres Kreuz am Highway und noch immer weiß niemand, wer dahinter steckt.

Interessante Charaktere und ein brisantes Thema stehen im Mittelpunkt des Thrillers, der leider nicht so spannend wie seine Vorgänger gelungen ist. Etwas langatmig und zu sehr in Details verstrickt, präsentiert dieser sich als Warnung, persönliche Daten nicht leichtfertig ins Internet zu stellen. Doch obwohl der Autor etwas abgelenkt von der Vermittlung seiner Botschaft zu sein scheint, schafft er es einen soliden Thriller zu konstruieren, der zwar nicht immer glaubwürdig, aber trotz allem lesenswert erscheint.


Darstellung des Hörbuches
„Allwissend“ wird von dem deutschen Schauspieler, Synchron- und Hörbuchsprecher Dietmar Wunder gelesen, der bereits Jeffery Deavers „Der Täuscher“ zum Leben erweckt hat. Aber auch als Synchronstimme von Daniel Craig oder Adam Sandler dürfte er einigen von uns bekannt sein und hinlänglich bewiesen haben, dass von ihm als Sprecher noch viel zu erwarten ist. Mit einer stimmlichen Vielfalt, die überzeugt, versteht er es, den Figuren eine eigene Identität zu geben und Sprechertexte souverän umzusetzen. Durch die Verwendung  von passenden Nuancen, grenzt er einzelne Charaktere gekonnt voneinander ab und stellt deren Eigenheiten, Gefühle und Stimmungen authentisch dar. Vor allem den in sich gekehrten, schwer zugänglichen Außenseiter Travis verleiht er einen passenden Ausdruck und so fällt es dem Hörer leicht, den von seinen Mitschülern nicht akzeptierten, fanatische PC-Spieler förmlich vor sich zu sehen. Aber auch die Verzweiflung in der Stimme der Ermittlerin Kathryn Dance, als sie bemerkt, dass ihre Bemühungen in die falsche Richtung gehen, ist glaubhaft und drückt ihre Panik, erneut ein Opfer des „Kreuzmörders“ finden zu müssen, überzeugend aus. Eine Lesung, die sich spannend präsentiert und es sogar schafft, über einige Längen des Buches hinwegzuhelfen.


Aufmachung des Hörbuches
Das Cover des Hörbuches ist in dezenten Tönen gehalten und erscheint gerade dadurch für den Betrachter sehr eindringlich. Auf ihm ist ein kahler Baum zu finden, der seine Äste in einen dunkler werdenden, wolkenverhangenen Hintergrund reckt. Neben ihm, recht unscheinbar und klein, steht ein Mann, der von einem Hund begleitet wird. Ein doch recht ungewöhnliches Bild für einen Thriller, in dem es um Identitäten, Ängste und Opfer von Gewaltverbrechen geht. Der Name des Autors sowie des Sprecher sind in weißer Schrift aufgebracht, der Hörbuchtitel ist in Schwarz gehalten. Die Rückseite des Hörbuches beinhaltet neben dem Klappentext ein Portrait des Sprechers. Die in einer stabilen Plastikhülle untergebrachten 6 CDs sind mit dem, diesmal in braunen Tönen gehaltenen, Coverbild bedruckt. Autor und Hörbuchtitel wurden mit silberner Schrift aufgebracht. Ein olivfarbener Rahmen ergänzt die Beschriftung und grenzt die Angaben zum Hörbuch gekonnt vom Coverbild ab. Inneliegend ist ein vierseitiges Booklet vorzufinden, das neben dem Coverbild und vier weiteren Neuerscheinungen des Verlages eine Kurzvita von Autor und Sprecher enthält.


Fazit
Getragen von einem brisanten Thema und gut recherchiert, ist „Allwissend“ ein Hörbuch, das trotz moderater Spannung zum Nachdenken anregt. Überzeugend gelesen von Dietmar Wunder, ist es vor allem den Fans von Jeffery Deaver zu empfehlen


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Hörbuch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Teil 1: Die Menschenleserin

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