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Zweihundert Jahre ohne echtes Date
Justine Bennett führt als Wächterin des Kelchs der ewigen Jugend ein ziemlich eintöniges Leben. Doch das ändert sich schlagartig, als der gut aussehende Derek LaValle vor ihrer Tür steht. Um einen Fluch zu brechen, muss er die Hüterin des Kelchs töten. Eigentlich eine seiner leichtesten Übungen, wäre die nicht so verdammt sexy ...
Ein irrwitzig komisches Katz-und-Maus-Spiel beginnt.

 

  Autor: Stephanie Rowe
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: 15. Februar 2010
ISBN: 978-3-8025-8298-1
Seitenzahl: 334 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Justine Bennett ist keine normale New Yorkerin, denn sie ist die Hüterin des Kelchs der ewigen Jugend, und das schon seit 200 Jahren. Sie wohnt mit ihrer offiziellen Nachfolgerin Theresa Nichols zusammen, die durch ein „Missgeschick" zu einem Drachen wurde. Es interessieren sich allerei Leute für den Kelch. So auch Derek LaValle, auf dessen Familie ein Flucht lastet: Alle männlichen Familienmitglieder sterben, wenn sie 31 Jahre, 66 Wochen, vier Tage, 6 Stunden, 33 Minuten und 5 Sekunden alt sind. Tötet er die Hüterin, dann kann er angeblich den Fluch brechen. Es gelingt ihm sogar sie zu finden. Wird er Justine töten? Oder schafft sie es vorher ihn umzulegen? Kein einfaches Unterfangen, wenn plötzlich Hormone ins Spiel kommen und Leidenschaften zu flackern anfangen. Vielleicht gibt es aber auch ein Schlupfloch und alle Parteien sind zufrieden? Man darf gespannt bleiben.


Stil und Sprache
In dritter Person Singular wird abwechselnd aus Sicht von Justine, aber auch aus Sicht von Derek geschrieben. Dabei erfährt man auch Gedanken und Gefühle der betreffenden Person. Der grundlegende Konflikt zwischen Justine und Derek, nämlich die Frage, wer wen zuerst tötet, zieht sich als Haupthandlungsstrang durch das ganze Buch und wirst erst am Ende aufgelöst. Ferner gibt es auch Nebenhandlungen, z.B. das wiederholte Werben von Satan um die Gunst von Iris, der Mutter von Justine. Die Spannung wird von Anfang an erzeugt und zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch. Durch zahlreiche, mal mehr, mal weniger erwartete Wendungen geht sie nie verloren.

Das Buch ist flüssig geschrieben und lässt sich leicht lesen. Am Anfang wird man in das Geschehen direkt eingesogen und bis zum Ende mitgenommen. Dann hat mal alle Puzzleteile zusammengesetzt und versteht, was vorher unklar war. Dabei entwickelt die Autorin ihre ganz eigene, schon fast eigenwillige Art von Humor, mit bisweilen sarkastischem Unterton. Es ist herrlich schräg, manchmal schon total abgedreht und einfach nur toll. Man kann es nicht wirklich beschreiben, man muss es erleben ... selber lesen!


Figuren
Im Zentrum des Romans stehen die beiden Hauptfiguren Justine und Derek. Justine ist schon seit 200 Jahren die Hüterin des Kelchs der ewigen Jugend: Desdemona oder kurz „Mona". Und weil man als Kelch natürlich mit der Zeit gehen muss und seine Gestalt ändern kann, ist Mona momentan eine supermoderne Espressomaschine. Neben ihrem inoffiziellem „Job" hat Justin auch eine „normale" Beschäftigung als Animationsdesignerin für ein Filmstudio. Durch 200 Jahre Enthaltsamkeit in jeder Hinsicht (gemäß der Hüterinnen-Verordnung ist nicht mal ein harmloses Date ist erlaubt), ist sie sehr erschöpft davon und würde ihren Pflichten/Privilegien gerne mal entfliehen. Mitbewohnerin Theresa, offizielle Nachfolgerin als Hüterin, ist durch den unglücklichen Umstand ein Tässchen von Mona getrunken zu haben, zu einem fast drei Meter großen Drachen geworden; besser gesagt eine DrachIN - mit Wimperntusche und rotem Lippenstift. Auch sie kann ja schlecht Dates haben, so begnügt sie sich – vorerst – mit Internetdating und Cybersex.
Derek, der Brezel-Mogul, ist der Leiter von „Vics Brezeln", die die kohlenhydratfreien Brezeln erfunden haben. Er ist einerseits Geschäftsmann, andererseits sehr interessiert an übersinnlichen Dinge und daran, den LaValle-Fluch endlich zu brechen. Sein Bruder Quincy, mit dem er das Unternehmen leitet, würde ihn dafür gerne mal in die Psychiatrie einweisen. Er ist Wissenschaftler und glaubt nicht an so was wie Kelche, Hüterinnen oder Drachen.

Es gibt zahlreiche Nebencharaktere, die für Vielfalt und Abwechslung sorgen. So z.B. den Türsteher Xavier, der Suggestionskräfte besitzt.
Aber am genialsten ist immer noch Satan himself, der es immer wieder versucht, Iris (=Justines Mutter) anzubaggern. Schließlich sitzt sie aufgrund eines Fehlers im Fegefeuer fest, so lange bis entschieden wird, ob sie in den Himmel oder die Hölle kommt. Satan hätte sie am liebsten als Frau, als Herrscherin der Unterwelt an seiner Seite. Sein immer wiederkehrendes Werben ist einfach nur zum Brüllen komisch!


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch mit Klappbroschur ist in einem hellen Grünton gehalten. Darauf kann man Teresa erkennen, die Mona in der Hand hält und eine Rose in einem Weinglas auf dem Kopf balanciert. Und Justine ist zu sehen, wie sie sich gerade an ein männliches Wesen schmiegt, vermutlich Derek. Die Gestaltung ist perfekt auf den Inhalt abgestimmt. Auch findet man bei den Kapitelanfängen immer einen kleinen Drachen neben der Kapitelzahl.


Fazit
Ich finde es ja mal herrlich erfrischend, einen Fantasy-Roman zu lesen, in dem keine Vampire vorkommen. Und dazu bietet der Roman eine super romantisch-komische Story mit viel Spannung, erotischem Knistern und einer schönen Abrundung. Leider hat mich die wiederholte, teils überflüssige Erwähnung des Themas Sex ein wenig gestört. Trotzdem ist das Buch ein sehr gelungener Auftakt zu einer neuen, witzigen Romantic Fantasy-Reihe.


4 Sterne


Hinweise
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