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Jede Familie hat ein dunkles Geheimnis – doch keines ist sicher vor Kommissarin Gottberg.
Ein totes Mädchen im Hof eines Schwabinger Mietshauses gibt Kommissarin Laura Gottberg viele Rätsel auf. Das Opfer ist eine junge Italienerin, die als Au-pair bei einer Münchner Ärztefamilie arbeitet. Um den Fall zu lösen, muss Laura in die Heimat des Mädchens fahren: ein kleines Dorf in Cinque Terre, wo die Frauen der Familie Cabun ein dunkles Geheimnis hüten …

 

  Autor: Felicitas Mayall
Verlag: Rowohlt
Erschienen: 2009
ISBN: 978-3-499-24044-7
Seitenzahl: 411 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Laura Gottberg, Hauptkommissarin bei der Münchner Kripo, wird an den Schauplatz eines Verbrechens gerufen. Obwohl alles auf einen Selbstmord hindeutet, hat sie, als sie das junge Mädchen betrachtet, eine dunkle Vorahnung, dass mehr hinter diesem Fall stecken könnte. Wie Laura schon vermutet hatte, kommt die Tote aus Italien, aus einem Dorf der Cinque Terre. Als Au-pair war sie bei einer Münchner Ärzte-Familie untergekommen, um sich um den Haushalt und die zwei Kinder zu kümmern. Nebenher lernte sie in einer Schule Deutsch. Jeder, der sie kannte, war sich sicher, dass dieses starke, vor Leben strotzende Mädchen sich nicht selbst umbringen würde. Doch wirkliche Hinweise auf eine Tat oder gar Täter und Motiv fanden Laura und ihr Kollege Baumann nicht. Als dann die Familie der Toten nach München kommt, um ihr Mädchen Heim zu hohlen, passieren merkwürdige Dinge. Der Freund der Toten, ein Afrikaner, wird zusammengeschlagen, der Arzt, bei dessen Familie sie als Au-pair war, wurde mit einem Messer attackiert und schwer verletzt und sein Bruder ermordet. Der Arzt und seine Frau schwören, dass es sich bei der Täterin um die Tote Valeria, ihr Au-pair Mädchen handelte. Laura Gottberg beschließt in die Cinque Terre zu fahren und dort das Geheimnis zu lüften. Zusammen mit ihrem italienischen Freund bekommt sie schon bald zu spüren, dass die deutsche Commissaria unerwünscht ist. Sie muss das Vertrauen der Löwinnen der Familie Cabun erlangen, sonst bleibt der Fall für immer ungeklärt.


Stil und Sprache
Das besondere bei der Serie um Laura Gottberg von Felicitas Mayall ist, dass der Leser neben einem spannenden und mitreißenden Kriminalfall auch noch in die Familiengeschichte der Hauptdarstellerin eintauchen darf. Sie mischt dabei deutsche und italienische Elemente sehr gekonnt und kocht daraus eine extrem atmosphärische Story. Man sagt ja eh München sei die nördlichste Stadt Italiens und so ist es nur logisch, dass auch die Kriminalfälle in eine entsprechende Richtung tendieren. Auch diesmal, dem immerhin 3. Fall, spielt Italien eine große Rolle. Laura, die ja Halbitalienerin ist, wird durch den Fund einer jungen toten Italienerin mit deren Familie konfrontiert. Dabei wird der kulturelle Unterschied zwischen den doch sehr unterschiedlichen Völkern, also Deutsche und Italiener, in den Mittelpunkt gerückt. Sehr detailliert und umfangreich wird der Zusammenhalt in der Familie gezeigt und der Leser erfährt, wie schwer es selbst als Vertrauter ist - denn auch ihr italienischer Freund ist in den Fall involviert - diese Mauern zu durchbrechen. Dabei beschreibt die Autorin liebevoll und mit viel Atmosphäre die Szenen und Orte, speziell die Italienischen, wie hier die Cinque Terre. Wer die Landschaft südlich von Genua kennt, wird begeistert sein wie genau das besondere Flair dieser Gegend von Felicitas Mayall an den Leser gebracht wird. Man spürt förmlich die Wildheit der Natur und die Eigenwilligkeit der Bewohner. Bei all der Stimmung bleibt die Spannung aber nicht auf der Strecke. Auch die Lösung des Falles bleibt lange im Dunkeln und sorgt am Ende für einen Überraschungseffekt.


Figuren
Was nutzt einem die ganze schöne Landschaft und die mediterranen Orte, wenn die Charaktere flach und nichtssagend sind? Eine Stärke von Felicitas Mayall ist dann auch, genau die richtige Tiefe bei ihren Figuren zu erzeugen. Bei Laura Gottberg ist dies noch relativ einfach. Der Leser erfährt sehr viel über ihre Lebensweise, über ihre privaten Probleme, Ängste aber auch Glücksmomente. Die Autorin lässt den Leser sozusagen am Leben von Laura teilhaben und strickt die Kriminalfälle um diese Geschichte herum. Dabei sind ihre Kinder genauso wichtig wie ihr Vater und ihr italienischer Freund, den sie im ersten Fall kennen gelernt hat. Dieser ist dann auch immer wieder Bestandteil ihrer Ermittlungsarbeit, auch in ‚Die Löwin aus Cinque Terre‘ hilft er Laura, die - um zu Ostern doch noch etwas Zeit mit ihm verbringen zu können - kurzerhand beschließt ihn in die Cinque Terre mit zu nehmen. Er hilft ihr dort sich in die Lebens- und Denkweise der Bewohner, im speziellen der Familie Cabun, einzufinden. Obwohl Laura ihr Leben gut im Griff hat, erfährt der Leser, wie schwer es ist, zwei pubertierende Kinder allein groß zu ziehen und dabei das eigene Privatleben sowie den alles einnehmenden Beruf unter einen Hut zu bringen. Laura wird dabei nicht nur als starke Frau gezeigt, auch ihre Ängste und ihre Unsicherheit werden nicht außer Acht gelassen.


Aufmachung des Buches
Das rororo-Taschenbuch ist in Violett-Tönen gehalten und zeigt auf dem Cover ein typisches Landschaftsbild aus der Region Cinque Terre. Neben Autor und Buchtitel befindet sich noch der Hinweis, dass es sich um Laura Gottbergs 3. Fall handelt. Neben einigen Rezensionszitaten und einer Widmung befindet sich vorne im Buch noch ein Gedicht von Marie Luise Kaschnitz.


Fazit
Felicitas Mayall setzt mit diesem Buch ihre erfolgreiche Serie um Laura Gottberg fort. Dabei ist ein gefühlvolles, atmosphärisches und mitreißendes Meisterwerk entstanden. Für Liebhaber des tiefgehenden Krimis ein absolutes Muss.


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist
Fall 1: Nacht der Stachelschweine
Fall 2: Wie Krähen im Nebel

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