Der Ritter Rost ist krank. Jedenfalls behauptet er das von sich, denn sein Gesicht ist voller roter Punkte. Oder sind die etwa nur aufgemalt, weil er sich wieder mal vor der Hausarbeit drücken möchte? Um dies herauszufinden, besuchen Burgfräulein Bö und Koks der Drache gemeinsam mit Ritter Rost das "Rostpital", ein Krankenhaus speziell für Ritter. Dort kommen die drei einem erstaunlichen Geheimnis auf die Spur...
Auf der beiligenden CD mit dabei: Comedian Herbert Knebel, Jazz-Sängerin Anne Haigis, Kinder-Rapper Tom Lehel u.v.a. mehr.
Fritz Stavenhagen erzählt
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Autor: Jörg Hilbert; Felix Janosa |
Die Grundidee der Handlung
Ritter Rost ist krank. Er hat das pfeifende Dosenfieber. Auf alle Fälle viele rote Punkte im Gesicht. Oder hat der faule Blechritter einfach nur mal wieder keine Lust darauf, Burgfräulein Bö bei der Hausarbeit zu helfen? Gemeinsam mit Bö und dem Hausdrachen Koks geht's ab ins Rostpital, in dem kranke Ritter von Dr. Quacksilber kuriert werden. Auf dem Weg kommen die Helden an einem Plakat vorbei: Ein Schönheitswettbewerb wird ausgerufen.
Im Rostpital gehen seltsame Dinge vor sich. Das Wartezimmer ist voll und während Ritter Rost eine Narkose bekommt und auf sein "Verschönerungs-Zäpfchen" wartet, wundern sich Bö und Koks über die vielen eselsohrigen Mumien im Rostpital. Als Bös sprechender Hut auch noch das "Verschönerungs-Zäpfchen" vom Ritter verspeist und ihm daraufhin Eselsohren wachsen, wird ein Teil des Rätsels schon gelöst. Der Rest wird dann auf dem Schönheitswettbewerb klar, denn hier tritt Ritter Rost, der als einziger "normal" aussieht, gegen seltsame Gesellen an...
Darstellung der Bildgeschichte
Die neue Geschichte um Ritter Rost und seine Freunde ist wieder mal typisch "Ritter Rost"! Die Geschichte ist witzig und weist teilweise sogar satirische Züge auf. Die Stories um den Schrottritter sind ja immer mit einem Augenzwinkern geschrieben. Es sind gerade die Schwächen und Fehler von Ritter Rost (z.B. seine Faulheit, sein Egoismus etc.), die ihn so witzig machen. Bei dieser Geschichte geht es auch noch um den Schönheitswahn und den Hang zur Normierung. Hier wird also sogar ein gesellschaftskritisches Thema schon für Kinder verständlich verpackt.
Besonders hervorzuheben sind natürlich die Lieder. Ich bin eigentlich alles andere als ein Musical-Fan, aber der Ritter Rost hat's mir einfach angetan. Musical-Fans kommen hier auf ihre Kosten und Musical-Hasser können sich über eine Art Musical-Persiflage freuen. Das hat noch niemand so gut hinbekommen, wie die Macher von Ritter Rost. Hut ab! 11 Lieder sind in die Handlung mit eingeflochten und treiben diese auch voran. Da geht es z.B. um eine Spritze, die der Ritter bekommt oder um die Narkose. Die Lieder sind alle sehr unterschiedlich arrangiert. Manchmal klingt es eher rockig, manchmal metal-mäßig, punkig und das Narkoselied erinnert absolut an die Beatles. Auch die Texte der Lieder sind oft zum kaputtlachen. Was die CD angeht, muss man auch unbedingt die tolle Stimme und Erzählweise von Fritz Stavenhagen erwähnen. Wir sind jedesmal aufs Neue begeistert!
Die Bilder im "Ritter Rost"-Buch finde ich allesamt sehr witzig und irgendwie besonders. Wenn man die Bilder sieht, denkt man sich sofort: "Aaahh! Der Ritter Rost!" Auf den einzelnen Bildern gibt es viele schöne Details zu entdecken, z.B. auch den Beruhigungsteddy bei der Spritzenszene. Das Narkosebild und einige weitere sind total hippiemäßig und erinnern ebenfalls an die Beatles. Das Rostpital erinnert auch sehr stark an "Yellow Submarine" - schöner Einfall.
Die einzelnen Figuren sind sehr schön herausgearbeitet. Sie wirken sehr echt. Der selbstverliebte Doktor Quacksilber, Bö und ihr sprechender Hut, der kleine Hausdrache Koks (mit der Feuerzeugnase) und natürlich der Ritter Rost.
Bilder, Text und Liedtext harmonieren hervorragend. Jedem Lied ist eine ganze Seite (Noten, Text und Illustrationen) gewidmet.
Aufmachung des Buches
Das großformatige Bilderbuch ist fest gebunden. Im Innendeckel findet man die beiliegende CD, die in einer Plastiktasche untergebracht ist. Auf dem Cover ist der Ritter Rost zwischen den vermeintlich "gazellenhaften" Mumien zu sehen, gegen die er beim Schönheitswettbewerb antritt. Unter dem Arm trägt er seinen Beruhigungsteddy. Er guckt ganz bedröppelt - man muss ihn einfach lieben.
Fazit
Wieder mal ein Abenteuer von "Ritter Rost", das unser Sohn immer wieder hören möchte. Das Konzept ist einfach genial (Bild, Text, Noten) und die Idee zu witzig. Ritter Rost ist so menschlich in seinen Schwächen und Fehlern, dass man ihn einfach gut finden muss. Sehr zu empfehlen!
Hinweise
Rezension von Sigrid Grün
Herzlichen Dank an den Terzio-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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