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London in den 1890er Jahren: Basil Hallward, ein talentierter Maler, verliebt sich in den jungen Dorian Gray und will seine faszinierende Jugend und Schönheit in einem Portrait festhalten. Dorian, durch den Anblick seiner selbst hingerissen, äußert den kühnen Wunsch, dass er nie altern, sondern das Bild dieses Schicksal auf sich nehmen solle. Dafür wäre er sogar bereit, seine Seele zu opfern …

 

  Autor: Oscar Wilde
Sprecher: David Turba, Tom Vogt, Axel Malzacher, Hasso Zorn
Verlag: Titania Medien
Erschienen: 9. Oktober 2009
ISBN: 978-3785741429
Spieldauer: 152 Minuten, 2 CDs; Hörspielfassung


Die Grundidee der Handlung
Basil Hallward, ein sehr talentierter Maler, lernt den jungen Dorian Gray während einer Gesellschaft bei Lady Brendon kennen. Fasziniert von dessen überirdischen Schönheit bittet er ihn, für ein Portrait in seinem Atelier Modell zu sitzen. Während einer dieser Sitzungen taucht unangemeldet Basil Hallwards aristokratischer Freund Lord Henry Wotton auf, der den jungen Mann nach und nach in seinen Bann zieht und ihn dazu animiert, ein exzessives Leben zu führen. Ein Leben, das schon bald seine ungnädigen Spuren bei dem jungen Mann hinterlässt, der sich ewige Jugend und ausschweifende Genüsse im Überfluss wünscht. Geblendet von der Schönheit seines eigenen Portraits, geht er deshalb einen Pakt mit dem Teufel ein und lässt anstelle seines Körpers das Gemälde für seine Sünden bezahlen. Von diesem Zeitpunkt an, beginnt sich dieses auf grauenhafte Weise zu verändern und zeigt einem jeden Betrachter das wahre Antlitz des Dorian Gray.

Im Jahr 1890 erschienen, ist „Das Bildnis des Dorian Gray“ der einzige Roman, den der irische Schriftsteller Oscar Wilde neben Erzählungen, Gedichten, Bühnenstücken, Märchensammlungen und Essays veröffentlicht hat. Als Klassiker der Literatur bekannt, wurde es bereits mehrfach vertont und begeistert vor allem durch die Wortgewandheit des Autors und seine Fähigkeit, tief in die menschliche Seele zu schauen.


Darstellung des Hörspiels
„Das Bildnis des Dorian Gray“ wurde in zwei Folgen aufgenommen und besticht vor allem durch seine lebendig inszenierten Dialoge und eine unvergleichlichen Atmosphäre. Während andere Hörbücher dieser Reihe vor allem Schauergeschichten zum Ursprung haben, sind es bei diesem Hörbuch die menschlichen Abgründe, die in den Mittelpunkt des Geschehens rücken. Gleichwohl ist die Entwicklung des Dorian Gray von einem naiven, unverbrauchten Charakter zu einem skrupellosen Lebemann nicht weniger gruselig. Ein Hörbuch, das seinen Platz zurecht in dieser Hörspielreihe gefunden hat. Aber nicht nur die Geschichte an sich erschreckt und fasziniert gleichermaßen, auch die Umsetzung dieser ist hervorragend gelungen und lässt einen unterschwelligen Schauer beim Hörer zurück. Bereits zu Beginn des Hörspiels wird klar, welche Auswirkungen es hat, wenn tiefergehende Gefühle verletzt werden und unlautere Einflüsse Illusionen vorgaukeln, die das Leben eines Menschen gravierend verändern. Denn genau an dem Punkt, an dem Dorian Gray bewußt gemacht wird, wie vergänglich seine Schönheit und mit ihr sein Stand in der Gesellschaft ist, ändert sich dessen Charakter und wird zunehmend abstoßend und häßlich. Eine Entwicklung, die der Sprecher David Turba überaus deutlich zum Ausdruck bringt. Während er zu Beginn des Hörspiels seiner Stimme einen naiven und verspielten Klang verleiht, entwickelt sich diese im Verlaufe des Geschehens immer mehr in einen harschen, gefühllosen Ton, bis sie letztendlich einer inneren Verzweiflung weicht. Ein Vortrag, der, wunderbar ergänzt durch die schaurige Musik, für sich allein gesehen schon einen Höhepunkt darstellt. Aber auch alle anderen Sprecher liefern solide, professionelle Leistungen ab. So brilliert Tom Vogt in der Rolle des zynischen Lord Henry Wotton, der als Verführer des liebreizenden Jünglings zu seiner Höchstform aufläuft oder auch Axel Malzacher, dem man als Maler Basil Hallward die depressive Stimmung förmlich anmerkt, als er feststellen muss, dass Dorian Gray für ihn für immer verloren ist.


Aufmachung des Hörspiels
Passend zur Handlung des Hörspiels zeigt das Coverbild einen Maler, der darin vertieft ist, ein Portrait zu erstellen. Ein Portrait von einem blond gelockten Jüngling, der, nur mit einem Morgenmantel bekleidet, in einem Sesseln am Fenster sitzt. Umrahmt wird das in dezenten Farben gehaltene Bildnis von einem gemauerten Torbogen, in dessen oberen Teil der Titel der Hörspielreihe aufgebracht ist. Der Name des Autors und der Hörbuchtitel, beides in weißer Schrift gehalten, ergänzen das wirklich gelungene Arrangement.
Die zwei in einem Pappschuber untergebrachten Hörspiel-CDs befinden sich jeweils in einer eigenständigen Kunststoffhülle, die analog der Gesamtbox beschriftet ist. Auf der Rückseite der Box befinden sich unterhalb des Titels der Hörspielreihe einige Daten zum Hörbuch, der Klappentext, die Auflistung der Sprecher sowie zwei Ausschnitte aus dem Coverbild. Die beiden, mit dunkelgrüner Farbe bedruckten CDs, besitzen eine silberne Umrahmung und weisen neben Angaben zu Autor, Titel und Folge weitere Daten zum Hörbuch auf. Beide Kunststoffhüllen enthalten ein vierseitiges Booklet, das neben der Angabe der Sprecher eine Auflistung der bereits erschienen und für das Frühjahr 2010 geplanten Folgen der Gruselkabinett-Reihe beinhaltet.


Fazit
„Das Bildnis des Dorian Gray“ ist ein Klassiker mit viel Tiefgang, der, hervorragend inszeniert, auch heute noch seine Daseinsberechtigung hat. Ein Hörgenuss, der unterschwelliges Grauen erzeugt und nachdenklich werden lässt.


5 Sterne


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