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Sie ist zwar klein und lediglich ein Binnenmeer, doch die Naturschönheiten an ihren Ufern und die kulturelle Vielfalt ihrer Anrainer machen die Ostsee zu einem großen Erlebnis. Wer einmal den Sonnenaufgang an Rügens Küste oder die „Weißen Nächte“ in St. Petersburg erlebt hat, wird Sehnsucht nach mehr bekommen. Das sommerliche Vergnügen an den endlosen Sandstränden in Polen, Schweden oder den Baltischen Staaten ist nur ein Höhepunkt von vielen. Auf relativ engem Raum mischen sich unberührte Landschaften mit dem Charme pulsierender Städte: eine Region, bestimmt durch spannende Kontraste.

Dieser Bildband aus der Reihe „Faszination Erde“ zeigt die ganze Vielschichtigkeit der gesamten Ostseeregion in spektakulären Farbbildern – vielfach im Panoramaformat – und informativen Texten. Den umfangreichen Bildteil ergänzen neu entwickelte Reisekarten, die über die geografischen Details hinaus ein ausführlich dargestelltes Verkehrsnetz und zahlreiche touristische Hinweise bieten. Ein abschließendes Register ermöglicht es, Sehenswürdigkeiten und Orte in den Karten aufzufinden und über ausgewählte Internet-Adressen weitere aktuelle Informationen abzurufen.

 

 

Autor: Dietmar Falk, Heidrun Kiegel
Verlag: Wolfgang Kunth
Erschienen:  2009
ISBN: 978-3-89944-431-5
Seitenzahl: 256 Seiten

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Stil, Bilder- und Textdarstellung
Dieser Bildband macht seinem Namen alle Ehre, denn er lebt wirklich von seinen doppelseitigen Panoramafotos. Die Gestaltung dieses Buches folgt dem gleichen, einheitlichen Konzept wie alle anderen Bände der Reihe „Faszination Erde“: Im oberen Viertel der Doppelseite befindet sich in der linken Ecke eine knappe Bildbeschreibung, daneben ein kleinformatiges Foto und rechts ein etwas ausführlicherer Begleittext zum jeweiligen Thema. Auf den restlichen drei Vierteln der Doppelseite nehmen die Panoramafotos entsprechend viel Raum ein und sind auch die unumstrittenen Blickfänger des Buches.
Ganz toll finde ich, dass hier wirklich alle Anrainerstaaten der Ostsee berücksichtigt werden, angefangen mit Dänemark, Schweden, Finnland, Russland, Estland/Lettland/Litauen, Polen und zuletzt Deutschland. Zusätzlich zu den großen Städten, den Inseln und sehenswerten Küstengebieten an der Ostsee, finden sich in dem Band auch Exkurse zu berühmten Persönlichkeiten wie z.B. Hans-Christian Andersen, Jean Sibelius, Peter der Große, Alexander Puschkin, Nikolaus Kopernikus oder zu speziellen, charakteristischen Themen rund um die Ostsee, von den Wikingern, über die Hanse bis hin zum Bernstein oder dem Fischfang, so dass sich die Bildauswahl thematisch wie optisch sehr vielfältig und abwechslungsreich präsentiert.


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Die Begleittexte sind leicht verständlich, beschränken sich aber aufgrund „Platzmangel“ nur aufs Nötigste. Der Band ist nicht dazu konzipiert worden umfassendes Wissen zu vermitteln, sondern dem Betrachter die ganze Vielfalt der Ostsee visuell nahe zu bringen, Lust aufs eigene Erkunden dieser Gegenden zu wecken oder einfach nur die Seele baumeln zu lassen.
Die ausgewählten Fotos stammen von keinem bestimmten Fotografen, sie wurden vom Herausgeber bzw. dem Verlag zusammengestellt. Die Bildqualität ist durchweg hoch, in kräftigen, leuchtenden Farben und gestochener Schärfe, für meinen Geschmack bewegen sie sich allerdings auf allzu gefälligem, effektheischendem Postkartenniveau. Gut die Hälfte der Fotos wurden entweder nachbearbeitet und leuchten in total unnatürlichen Rot- und Blautönen oder Gebäude in Städten sind im Dämmerlicht angestrahlt. Ich finde, die Motive dieses Buches besitzen so viel natürliche Schönheit und Ästhetik, dass sie es nicht nötig haben, bis zum Abwinken mit Lichteffekten aufgemotzt zu werden. Weniger wäre hier mehr gewesen.


Aufmachung des Buches
Bei dem Bildband handelt es sich um eine gebundene Ausgabe, die im Format einen Tick größer als A4 ausfällt und mit einem hochglänzenden Schutzumschlag ausgestattet ist. Das dreigeteilte Coverbild verdeutlicht sehr gut was ich vorhin ausführte, denn bei allen drei Motiven werden Lichteffekte eingesetzt. Ob man diese Optik nun „spektakulär“ (Verlag) findet oder nicht, obliegt dem jeweiligen Geschmack des Betrachters. Die Seiten sind matt glänzend, ihre Beschichtung macht sie angenehm griffig, für einen Bildband fallen sie aber sehr dünn aus, so dass sie bei häufigem Durchblättern schnell knittern.
Vor dem Bildteil hat der Herausgeber, Herr Wolfgang Kunth, ein paar einleitende Worte geschrieben, im Anhang finden sich auf mehreren Seiten Karten des gesamten Ostseeraumes sowie ein umfangreiches Register mit Orten, Sehenswürdigkeiten etc., jeweils mit Nennung von Internetadressen für eigene Recherchen und zum Schluss der Bildnachweis. Mit Angabe der Webadressen ist das Buch topaktuell, schade finde ich nur, dass in den Karten die Orte aus dem Bildteil nicht besonders hervorgehoben sind.


Fazit

Das einheitliche Konzept der Reihe „Faszination Erde“ mit seinen großformatigen Fotos über zwei Seiten und den kurzen Begleittexten begeisterte mich schon in anderen, früher veröffentlichten Bänden. Die dünne Papierqualität ist für Bildbände zwar eher unzureichend, dafür haben die Bücher mit ca. 20 Euro einen unschlagbar günstigen Preis, da sieht man über die kleine Schwäche gerne hinweg. Speziell in diesem Band störte ich mich aber an der kitschigen, effektheischenden 'Postkartenromantik', die mit - für mein Empfinden - unnötigen Illuminationen bei einem Großteil der Fotos zum Tragen kommt (s. Coverbild), wer also gerade daran Gefallen findet, wird mit dem Buch viel Freude haben.


3 Sterne


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