Washington. Pat Trymore, die schnell Karriere machende junge Fernsehjournalistin, die von Potomac Cable beauftragt wurde, eine Fernsehsendung über Senatorin Jennings zu machen, ist in Briefen, Anrufen und bei einem Einbruch mit dem Tode gedroht worden, falls sie die Arbeit an der Sendung fortsetzt.
Zu Gast auf der exklusiven Heiligabend-Party bei Botschafter Cardell, gestand die entzückende Pat, daß in dem von ihr gemieteten Haus vor vierundzwanzig Jahren das Ehepaar Adams durch Mord beziehungsweise Selbstmord zu Tode kam.
Pat behauptete, die düstere Vergangenheit des Hauses störe sie nicht, aber andere Gäste, die schon lange in der Nachbarschaft wohnen ...
Originaltitel: Still Watch |
Die Grundidee der Handlung
Die junge Patricia Traymore zieht von Concord nach Washington, um dort für einen Sender ein neues Fernsehmagazin zu moderieren. Ausgerechnet als ersten Teil der Sendung soll sie die Senatorin Abigail Jennings interviewen, die aber so gar nicht gewillt ist, kooperativ zu sein. Patricia zieht in das Haus am Potomac ein, in dem sie die ersten Jahre ihrer Kindheit verbrachte und beginnt von dort ihre Recherche und Vorbereitung für die Sendung. Im Verlaufe der einwöchigen Arbeit findet sie aber immer mehr Dinge, die irgendwie nicht zusammenpassen und kurz vor Ausstrahlung der Sendung kommt Patricia nicht nur dahinter, dass sie von einem ihrer Kollegen beruflich aufs schändlichste missbraucht wurde, sie erkennt auch so langsam, was sich wirklich in jener verhängnisvollen Nacht in ihrer Kindheit abgespielt hat. Doch einigen Menschen in ihrem Umfeld ist das Wiederkehren ihrer Erinnerungen ein Dorn im Auge und sie tun alles, jeder auf seine Weise, um Patricia am Erkennen der Wahrheit zu hindern bzw. um sie zu beschützen. Doch wie passt das alles zusammen? Um Weihnachten herum überschlagen sich plötzlich die Ereignisse, es gibt eine Tote und Patricia befindet sich plötzlich in einer lebensgefährlichen Situation.
Stil und Sprache
Mary Higgins Clark hat in einfachen Worten einen raffinierten Plot zu einer etwas seichten Handlung verarbeitet, die zwar spannend zu lesen und in gewohnt kurze Kapitel aufgeteilt ist, der es aber an Dramatik und Faszination etwas fehlt. Erst fast am Schluss wird es dramatisch und man beginnt der Lösung entgegen zu fiebern, welche man aber irgendwie schon ahnt und die sich dann auch bestätigt. Mary Higgins Clark lässt bei ihren Beschreibungen, ob es sich nun um einen Charakter oder einen Schauplatz handelt, dem Leser Spielraum für dessen eigene Fantasie und gibt in wenigen, prägnanten Worten einen Rahmen dazu, der aber die jeweilige Figur genau beschreibt, und lässt die Figur den Rest durch deren agieren selbst erledigen.
Figuren
Gewohnt einfach hat die Autorin ihre Charaktere dargestellt und diese mit wenigen Worten dem Leser beschrieben. „Das Haus am Potomac“ hat zwei Bösewichte, wovon der eine eine sehr unscheinbare Figur ist und der andere etwas mehr Farbe besitzt. Besonders fällt die Protagonistin Pat Traymore auf. Sie ist einerseits als zierliche Schönheit (als die sie sich aber nicht sieht) und mit einem festen Willen dargestellt, andererseits hat aber auch sie ihre Schwächen und muss um ihr Glück kämpfen. Eine Figur, die man unweigerlich bewundern muss.
Aufmachung des Buches
Das Cover der Taschenbuchausgabe von „Das Haus am Potomac“ zeigt einen amerikanischen Briefkasten vor grau bewölktem Hintergrund. Über dem Briefkasten steht in dunkelroten Buchstaben der Buchtitel und darüber in großen weißen Buchstaben der Name der Autorin.
Fazit
Obwohl der Plot von „Das Haus am Potomac“ sehr raffiniert ist, kommt der Thriller nicht an die Raffinesse der anderen Werke von Mary Higgins Clark heran. Irgendwie war mir die Handlung zu seicht, was schade ist, da die Geschichte selbst sehr gut ist.
Hinweise
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