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Sie sind schön, reich und unsterblich…

Langes dunkles Haar, tiefblaue Augen, cooles Outfit – Skyler ist das schönste Mädchen auf der Duchesne Highschool in Manhattan. Schön wie ein Engel. Doch Skyler ist kein Engel: Sie ist die Nachfahrin einer jahrtausendealten Familie von Vampiren.

 

  Autor: Melissa de la Cruz
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Erschienen: August 2009
ISBN: 978-3473582853
Seitenzahl: 315 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Die Grundidee ist in der Entstehungsgeschichte der Vampire verankert. Einst wurden sie mit der Verbannung bestrafft; Als Gott Luzifer und dessen Getreue zur Strafe für ihre Sünden aus dem Himmelreich verstieß, wurden sie verurteilt, als Vampire auf Erden zu leben. Dort zerstritten sich Luzifer und einige seiner Anhänger mit dem Rest der Vampire. Sie verachteten Gott und hassten ihn für ihre Verbannung. Sie wollten seine Gnade nicht zurückgewinnen und missachteten den Kodex der Vampire. Sie wollten sich keinem Gesetz unterwerfen. Sie waren auf Erden so stolz und arrogant, als wären sie noch im Himmel. Luzifer und seine Anhänger fanden heraus, dass ihnen der Vollzug des „Osculum Sanctum“ an Vampiren enorme Macht verlieh. Sie saugten ihre Opfer schonungslos leer. Ihr eigenes Blut verwandelte sich dabei und wurde silbern. In ihnen steckt das Wissen all ihrer Opfer, denn mit dem Blut haben sie auch deren Erinnerungen geraubt!

Nur zwei – Gabrielle (Allegra van Alen) und Michael (Charles Force) – von den Erzengeln stiegen freiwillig aus dem Paradies mit den Verfluchten auf die Erde hinab, um sie zu schützen. Sie haben seit Tausenden von Jahren gemeinsam geherrscht, doch Allegra van Alen durchbrach diesen ewigen Kreislauf. Sie verliebte sich in ihren menschlichen Vertrauten Stephen und dies war ihr Untergang.

Und nun zur Gegenwart; Skyler van Alen (Allegras Tochter) ist Schülerin der Eliteschule Duchesne in Manhattan. Hier versammeln sich die schönen und reichen Teenager, unter ihnen eine Vielzahl von Vampiren. Skyler und ihr bester Freund Oliver Hazard-Perry gellten als Außenseiter, weil sie nirgends rein passen. Schulalltag, Krankenhausbesuche bei ihrer Mutter und mit Oliver rumhängen ist der Inhalt von Skylers Leben. Bis sie - und einige ihres Alters - eine Einladung vom „Komitee“ erhält und endlich erfährt, welches Erbe in ihr so lange geschlummert hat. Bei dieser Versammlung wird den Teenagern offenbart, dass sie Vampire sind und sich als „Blue Bloods“ bezeichnen. Was für Veränderungen ihnen bevorstehen und wie gefährlich es sich für Skyler erweist, in dieser Gesellschaft zu überleben, findet sie sehr schnell im Verlauf der Geschichte heraus. Denn die Silver Bloods – auch Croatan genannt - sind zurück und machen sich durch Morde an jungen Blue Bloods bemerkbar. Da stellt sich doch die Frage auf, wieso das Komitee alles verschweigt?


Stil und Sprache
Melissa de la Cruz hat in richtig kurzen Kapiteln und einer oberflächlichen Schilderung eine erfrischend neue Idee, die sich mit der Vampirgesellschaft befasst, ganz passabel umgesetzt. Die Idee zum Buch wurde anscheinend aus realen Begebenheiten und einer Menge Fantasie gebastelt. Der Inhalt verspricht spannend zu werden, doch in diesem Text ist kaum etwas davon wahrzunehmen. Für ein so kurzes Buch sind zu viele Hauptpersonen vorhanden, der Perspektivenwechsel macht darin nur eine chaotische Übersicht möglich. Auf Grund dessen entsteht ein schlecht fließender Text und das Geschehen wird so durcheinander gebracht. Allein aus Skylers Sicht zu erzählen hätte ihr in dieser Ausgabe genug Raum gelassen, um sich zu entfalten, schließlich wird sie hier doch als etwas Besonderes dargestellt. Sie kommt als eine der vielen Hauptpersonen zu Wort, doch auch andere (Jack, Mimi, Dylan & Bliss) werden „unter die Lupe“ genommen. Mit ihren Handlungen werden ihre Gedanken ganz offen dargelegt, was mir dann schon auf die nerven geht, denn dadurch erscheint die Handlung naiv und zumeist auch vorhersehbar. Außerdem empfinde ich den Schreibstil ziemlich monoton, so fällt der Spaßfaktor ganz weg.

Obwohl das Buch von der Gesellschaft der Vampire handelt, wird dies etwas nebenbei wiedergegeben. Beachtung erlangt hier mehr der menschliche Alltag der Schönen und Reichen. Der Grund dafür liegt wahrscheinlich darin, dass die Blue Bloods ihre Probleme – die Morde an jungen Vampiren – krampfhaft zu verdrängen versuchen. Gleichzeitig sind sie damit beschäftigt ihren Machteinfluss in der Menschenwelt auszuweiten.


Figuren
Die Autorin hat an die Vampire eine außergewöhnliche Möglichkeit zur Fortpflanzung vergeben: Die sterbliche Hülle verfällt nach ein paar Jahrzehnten und dann muss man ruhen, bis man wiedergeboren wird. Wiederum ist dies nur möglich, wenn die DNA in einem Blutstropfen aufbewahrt wird, ansonsten erlischt ein Vampir auf ewig. Doch es ist etwas skurril, dass die Teenager quasi über Nacht heran reifen und sich schon regelrecht erleichtert fühlen Vampire zu sein, statt sich damit abfinden zu müssen, dass irgendwas mit ihnen nicht in Ordnung sei.
Ich wünschte mir eine authentischere Darstellung der Charaktere, denn an deren Stelle würde ich ausflippen und nicht so tun als wäre es das natürlichste der Welt, wenn ich gesagt bekommen hätte „ich sei ein Vampir“.

Skyler van Alen ist ein sehr hübsches Mädchen und gilt als einzig existierendes Halbblut (Tochter eines Menschen und einer Vampirin) für einige andere Vampire als etwas Abnormales, dass es zu vernichten gilt. Vor allem, weil ihnen ihre Existenz ein Dorn im Auge ist. Die Autorin verpasst Skyler zuerst eine Eigenart und setzt sie dann sehr geschickt ins Geschehen. Dabei dient ihr Oliver Hazard-Perry, ein Conduit der Familie van Alen, als Verbündeter, der immer an ihrer Seite ist.

Zu den meisten Figuren kann wirklich nur gesagt werden, dass sie das typische Leben von 15 bis 16-jährigen Teenagern führen, noch dazu unter keinem Geldmangel leiden, super einflussreich sind und außergewöhnlich hübsche Mädchen und Jungen darstellen. So wie das Geschwisterpaar (Zwillinge), Jack und Madeleine (Mimi) Force, Modepüppchen, die den nächsten Adrenalinschub anstreben. Er ist eher ein schweigsamer und abwartender Typ und sie total geschwätzig und intrigant. Merkwürdige Andeutungen machen es einem nun wirklich nicht schwer zu denken, da sei mehr als Geschwisterliebe im Spiel.

Zusammengefasst wird der moderne Vampir hier mit praller Börse und größer Klappe auf die Menschheit losgelassen.


Aufmachung des Buches
„Tochter der Finsternis – The Immortals“ ist als Klappenbroschur schon seit dem letzten Jahr im Handel erhältlich. Auf Qualität wurde bei dem Papier geachtet, was die alten Tagebucheinträge von C.C. ins bessere Licht stellt. Auf jeden fall gefällt mir das Cover, weil es nicht diese verspielte Düsternis besitzt, so wie viele andere aus diesem Genre. Vor allem gefällt mir, dass das Mädchen auf dem Cover Skylers Beschreibung entspricht.
Aber, und das ist wirklich ärgerlich, wie kommt der Verlag vom Originaltitel „Blue Bloods“ zu der Übersetzung „Tochter der Finsternis“?  Zumal ich da keinen Zusammenhang zum Buchinhalt sehe.

Außerdem hätte das Buch statt der 315 locker, bei so vielen Geschehnissen, doppelt so viele Seiten haben können. Mängel sind auch im Platztechnischenbereich vorzuweisen, zu viele halbvolle oder gar ganz leere Seiten, große Schrift und viele Absäzte dazwischen, die reinste Platzverschwendung ist das.


Fazit
Ich finde, die Autorin hat das Potenzial der Idee zum Buch nicht ausreichend ausgeschöpft und ein recht flaches Ergebnis geliefert. Ich habe mir mehr von dem Buch versprochen, doch vielleicht geschehen noch Wunder und der nächste Band (2) entpuppt sich als eine wunderbare Verbesserung. Da die Silver Bloods hier wegen der spärlichen Informationen ein Rätsel bleiben, freue ich mich auf die Fortsetzung dieser Serie und irgendwie ist da noch etwas an dieser Geschichte, das einen zum Lesen animiert!


3 Sterne


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