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Der Quell aller Magie ist entdeckt – jetzt soll er für immer versiegen

In einem Ozean aus geschmolzenem Sand, tief in den südlichen Wüsten, liegt die Ruinenstadt Skarabapur. Dort, wo alle Wunschmacht zusammenfließt, planen die Dschinne ihren Sieg über die Menschheit.

Tarik und Sabatea stoßen auf fliegenden Teppichen ins Zentrum der Dschinninvasion vor. Gemeinsam mit dem Magier Khalis, dem Ifritjäger Almarik und den Dieben Nachtgesicht und Ifranji wollen sie das Rätsel des Dritten Wunsches lösen. Ihnen bleibt nicht mehr viel Zeit, denn die Dschinne ziehen in die Schlacht um Bagdad – und ein neuer, unbekannter Gegner beschwört die Allmacht der Stürme …

GLUTSAND ist der spannende Abschluss von Kai Meyers fantastischer Trilogie DIE STUMRKÖNIGE.

 

  Autor: Kai Meyer
Verlag: Lübbe
Erschienen: 15.09.2009
ISBN: 978-3-7857-2375-3
Seitenzahl: 476 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Der obige Text der Buchrückseite liefert einen guten Überblick über die Geschehnisse, die den Leser in dem abschließenden Abenteuer erwarten. Kai Meyer entführt in dieser Trilogie den Leser scheinbar mit Leichtigkeit in eine orientalische Welt, in der Magie und grausame Dschinne zum Alltag gehören und der Kampf um das Überleben zum Leben dazu gehört. Eine brutale Welt, in der die Dschinne nunmehr zum letzten Schlag ausholen, um die Menschheit endgültig zu vernichten …


Stil und Sprache
Ohne groß Worte zu verlieren, nimmt Kai Meyer den Leser direkt wieder mit in die Wüste, an die Seite der Gefährten, die um Maryam trauern. Doch viel Zeit zur Trauer bleibt nicht, denn schon nähert sich ein Spähtrupp der Dschinne … So spannend, wie das Buch beginnt, so spannend bleibt es auch, was – zusammen mit den angenehm kurzen Kapiteln – für ein enorm hohes Erzähltempo sorgt. Kurze Rückblicke auf wichtige Details der ersten beiden Bücher wurden geschickt in den Text eingeflochten, sodass die Erinnerung aufgefrischt, die Erzählung jedoch nicht unnötig unterbrochen wird.
Wiedergegeben wird der Roman in der dritten Person, wobei sich der Handlungsstrang schon bald splittet. So belgeitet der Leser einmal Tarik, Sabatea, den Magier Khalis, den Ifritjäger Almarik und die Diebe Nachtgesicht und Ifranji auf ihrer scheinbar aussichtslosen Suche nach der geheimnisvollen Stadt Skarabapur und auf der anderen Seite Junis bei seinem hoffnungslosen Versuch, Jibril aus der Gefangenschaft der Dschinne zu befreien. Dabei versteht Kai Meyer es hervorragend, die Handlungsstränge immer an überaus spannenden Stellen zu wechseln, sodass er den Leser regelrecht dazu zwingt, immer weiter zu lesen und tiefer in die Geschichte einzutauchen … All die Abenteuer, die Fehlschläge und Gefahren steuern dabei unaufhaltsam auf ein fulminantes Finale zu – spannend in jeder einzelnen Zeile. Doch an dieser Stelle noch ein Hinweis: Das Buch ist aufgrund der herrschenden Brutalität und Grausamkeit nichts für zartbesaitete Leser.

Kai Meyers Schreibstil ist einfach wunderbar: flüssig zu lesen, nicht zu hochgestochen, aber auch nicht zu seicht. Er trifft genau das richtige Mittelmaß, um den Leser mit seinen Worten gefangen zu nehmen und dabei noch eine entspannende Atmosphäre zu schaffen. So heißt es beispielsweise auf Seite 46: „Es war nicht das erste Mal, dass Khalis solche Töne anstimmte, irgendwo zwischen abgegriffenen Weisheiten, papierdünner Philosophie und der einen oder anderen klugen Beobachtung.“ Meyers Sprache ist dabei sehr bildlich: „Archipele aus Wolkendunst faserten aus dem dunklen Umriss einer Unwetterfront am südlichen Horizont.“ (Seite 51). Wer sieht bei diesen Worten nicht die dunklen Wolken, das drohende Unwetter am Horizont immer näher kommen? Es ließen sich noch zahlreiche solch wunderbarer Beschreibungen aufführen, doch da ist es sinnvoller, einfach selbst zu dem Buch zu greifen und in die Weite der Wüste, in den Krieg um Bagdad einzutauchen, den kochenden, totbringenden Schlamm zu riechen, die Schreie der Menschen zu hören und gemeinsam mit den Gefährten Skarabapur zu suchen.


Figuren
Die Figuren sind ebenso tiefgründig und facettenreich wie die Geschichte. Ob es nun die Protagonisten, die Antagonisten oder die Nebenfiguren sind, alle fügen sie sich in die Handlung ein und verstehen es, ihren Platz in dem Roman zu behaupten. Von den zahlreichen Figuren möchte ich an dieser Stelle jedoch nur auf ein paar wenige näher eingehen, da alles andere den Rahmen dieser Rezension sprengen würde.
Tarik hat sich im Verlauf der Geschichte sehr verändert und tut dies auch im abschließenden Band der Trilogie. Dabei ist sein Wandel gut nachvollziehbar dargestellt. Seine Beziehung zu dem Ifritjäger Almarik ist sehr seltsam und schwankt mal zwischen Hass und dem Wissen, dass er ihn umbringen wird, dann wiederum hat man das Gefühl, dass eine Freundschaft die beiden ungleichen Gefährten verbindet. Ebenso ungewöhnlich ist seine Beziehung zu Sabatea: sie streiten sich recht regelmäßig, doch gerade im Zorn findet Tarik sie besonders anziehend. Sie sind sich so gleich und doch wieder so unterschiedlich. Aber auch Tariks Bruder Junis bestreitet seinen eigenen schweren Weg mit viel Mut und gewinnt dabei neue Erkenntnisse über die ‚leeren‘ Sklaven der Dschinne und die Dschinne selbst.
Die Dschinne wollen die Menschheit vernichten und holen nun zum endgültigen Schlag aus. Sie sind brutale und grausame Wesen, die auf Seite 17 perfekt beschrieben werden: „[…] ihrer purpurne Haut mit den schillernden Mustern, die beinlosen Leiber, die an den Hüften in einem fleischigen Zapfen endeten, vor allem aber die spinnenbeinartigen doppelten Ellbogen.“ Hier trieft aus jedem Wort der Abscheu, sodass auch der Leser nicht anders kann, als den Dschinnen gegenüber Antipathie zu empfinden. Doch sind sie so abgrundtief Böse, wie es nach außen scheint?


Aufmachung des Buches
Das Buch ähnelt optisch sehr den ersten beiden Bänden der Trilogie und ist auch wieder eigenständig. Ein schöner Mix aus der Silhouette einer Stadt, einem orange-rotem Himmel und waberndem Nebel(?). Ein wahrer Blickfang und bei dem ebenso gestalteten Buchrücken auch ein Schmuckstück im heimischen Bücherregal.

Auf den Vorsatzpapieren vorne und hinten sind jeweils dieselbe Karte Persiens und ein vergrößerter Abdruck Skarabapurs abgedruckt. Ein Inhaltsverzeichnis ist ebenfalls vorhanden. Fehlt leider nur das Lesebändchen zum vollendeten Glück eines Bücherliebhabers …


Fazit
Eine durchweg spannende Geschichte, die unaufhaltsam auf ein grandioses Finale zusteuert und so einen würdigen Abschluss dieser außergewöhnlichen Trilogie bildet. Unbedingt lesen!


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Wunschkrieg
Band 2: Dschinnland

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