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Seit tausend Jahren dient der Schattenwandler Gideon seinem Volk als Heiler und wurde stets für seine Weisheit und Besonnenheit geachtet. Doch er verfiel Magdalegna, der Schwester des Dämonenkönigs, und bedrängte sie mit seiner Leidenschaft. Beschämt über seinen Mangel an Beherrschung zog sich Gideon von seinem Volk zurück. Als jedoch Nekromanten Magdalegnas Leben bedrohen, muss Gideon erneut ihr Vertrauen gewinnen, um sie und sein Volk zu retten ...

 

 

Autor: Jacquelyn Frank
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: Dezember 2009
ISBN: 978-3-8025-8237-0
Seitenzahl: 351 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Gideon, der als größter Heiler seines Volkes angesehen wird, hat sich vor acht Jahren selbst ins Exil geschickt, da auch er der verbotenen Fleischeslust verfallen war, indem er sich in die schöne Magdalegna verliebte - der Schwester des Königs der Dämonen. Nun, nach diesen acht Jahren, ist er zurückgekehrt, weil eine erneute Gefahr seinem Volke droht: die Nekromanten. Nekromanten sind dunkle Magier der Menschen. Sie sind in der Lage, die Dämonen abzurufen und sie in willen- und hirnlose Sklaven zu verwandeln und sie zu transformieren. In jüngster Zeit gab es vermehrt solche Abrufungen und Noah, der Dämonenkönig, sowie die Vollstrecker Jacob und Bella aber auch Gideon, suchen nun umso mehr nach einer Lösung, wie sie diese Gefahr der Nekromanten entgültig bannen können.

Wie auch im ersten Band finde ich die Idee sehr gelungen. Die Welt der Schattenwandler ist aufregend, sexy, düster und atemberaubend. Jacquelyn Frank hat es auch mit diesem zweiten Roman geschafft, mich zu überzeugen, sie in ihre Welt der Dämonen, Lycanthropen und Druiden zu begleiten.


Stil und Sprache
Frau Frank hat einen flüssigen Schreibstil, der wie im ersten Buch "Jacob" auch bei "Gideon" erneut zum Tragen kommt. Es ist keine schwere Lektüre, sondern eher ein 'Happen für zwischendurch". Locker und leicht kann man als Leser durch die Seiten kommen und hat Spaß an jedem Wort. Den Stil dieser Autorin machen überwiegend sinnvolle und passende Dialoge aus, die die Geschichte vorantreiben und nicht aufhalten. Die beiden Hauptcharaktere Gideon und Magdalegna nutzen zudem die Kraft der Gedankenübertragung, die mentalen Dialoge der beiden werden kursiv dargestellt, was dazu beiträgt, dass der Lesefluss nicht unterbrochen wird und die teilweise komischen und herzerweichenden Diskussionen gut in den Text eingegliedert werden. Zudem versucht die Autorin, die Beweggründe ihrer Charaktere zu erklären und sie logisch handeln zu lassen, was ihr, meiner Meinung nach, gut gelungen ist.

Mit Spannung wurde natürlich nicht gespart und selbst wenn das Ende nach einer Weile nicht mehr allzu überraschend kommt, hat man zwischendrin doch nicht das Bedürfnis, aufhören zu wollen oder das Buch vorerst ruhen zu lassen. Die Spannung wird aufgebaut, indem beispielsweise eine Szene erzählt wird, in welcher es nur so vor Erotik und Leidenschaft knistert, dann jedoch diese Szene abrupt ein Ende findet; sei es nun durch die anfängliche Sturheit Gideons, sich auf eine Frau wie Magdalegna einzulassen, oder durch äußere Störfaktoren.

Die Geschehnisse werden in der dritten Person beschrieben. Es handelt sich nicht um einen allwissenden Erzähler, sondern einen eingeschränkt allwissenden Erzähler, da man je nach gegebener Situation zwar die Gedanken und Emotionen von der Person erfährt, aus deren Sicht gerade erzählt wird, nicht jedoch die des Gesprächspartners.


Figuren
Alle dargestellten Figuren in diesem Buch wirken äußerst lebendig und vielseitig. Besonderer Fokus liegt dabei natürlich auf Gideon und Magdalegna. Gideon ist ein sehr komplexer Charakter und gleich von Anfang an merkt der Leser, dass dieser Dämon mit seinen ganz eigenen inneren Dämonen zu kämpfen hat. Besonders schwer lasten auf ihm seine Taten in der Vergangenheit. Er selbst kann sich Entscheidungen nicht vergeben, die er in seiner eigenen 'Jugend' traf und für welche sein Volk hatte bitter zahlen müssen. Man kann ihn als einen Mann bezeichnen, der eigentlich nur nach einem strebt: Absolution. Ihn fand ich von Anfang an symphatisch und fühlte mit ihm mit. Auch wenn man ihn an so manch einer Stelle für seine Sturheit und Blindheit, was seine Gefühle angeht, gegen die Wand befördern möchte.

Magdalegna ist die Tochter des Dämonenkönigs Noah und eine Geistdämonin. Auch Legna hat kein leichtes Schicksal; erst vor Kurzem wurde sie abberufen. Nur dank Bella, Jacobs Gefährtin, konnte sie befreit werden und wurde vor einem tragischen Ende bewahrt. Seitdem fühlt sie sich mit der Halbdruidin (und gleichzeitig neuen Vollstreckerin ihres Volkes) Bella verbunden und hat eine tiefe Freundschaft zu ihr entwickelt. Es scheint eine sehr harmonische und liebevolle Beziehung, was noch durch den Umstand verstärkt wird, dass Isabella von Jacob ein Kind erwartet. Bei Magdalegna fiel es mir nicht schwer, mich in sie hineinzufühlen und sie auf ihren Höhenflügen aber auch Tiefpunkten in diesem Buch zu begleiten.

Interessant sind beispielsweise auch die Darstellung Charaktere anderer Rassen wie der Königin der Lycanthropen oder Damien, den Prinzen der Vampire. Jede Figur zeigt ausgeprägte, ansprechende Züge, die ihn oder sie einzigartig machen und ich hoffe, sie auch im nächsten Band der Reihe wiederzutreffen.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich um eine Taschenbuchausgabe mit der für den Lyx-Verlag typischen Softcovervariante. Wie auch bei dem ersten Band, ist auf Gideons Buch sein Name in grüner Farbe zu sehen und im Hintergrund der nackte Oberkörper eines Mannes. Die Mischung zwischen Hautfarbe und Beige bildet einen guten Kontrast. Zudem passt es gut zum ersten Buch und sieht sehr gut im Bücherregal aus.


Fazit
Jacquelyn Franks "Gideon" ist erfrischend anders und bietet jedem Liebhaber von übersinnlichen Liebesromanen Spannung und leidenschaftliche Lesestunden. Ich kann das Buch guten Gewissens weiterempfehlen und warte gespannt auf den dritten Band.

4 Sterne 


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Jacob

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