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Ein Junge, der Verbrecher in blauen Flammen aufgehen lässt...
… und ein Mädchen hat zuviel gesehen!

Das Aufeinandertreffen der beiden wird die Welt in Chaos stürzen.

 

Autor: Akimine Kamijyo
Illustration: Akimine Kamijyo
Verlag: Ehapa Comic Collection - Egmont Manga & Anime
Erschienen: 15.11.2009
ISBN: 978-3-7704-7172-0
Seitenzahl: 208 Seiten
Altersgruppe: für Erwachsene (Verlagsempfehlung)


Die Grundidee der Handlung
Rei Ogami ist ein smarter und freundlicher Junge mit einem dunklen Geheimnis – nachts tötet er Verbrecher mit einer blauen Flamme. Und hierbei wird er ausgerechnet von Sakura Sakurakojisan beobachtet. Das vordergründig still wirkende, insgeheim aber taffe und in mehreren Kampfsportarten trainierte Mädchen möchte den Mörder zur Strecke bringen und spioniert ihm nach – was sie in Gefahr bringt. Währenddessen vermuten ihre Klassenkameraden durch Zweideutigkeiten und Missverständnisse eine Liebschaft zwischen den beiden...

Akimine Kamijyo hat mit dem ersten Band den Einstieg in eine sowohl spannende, als auch mystische und brutale, nicht zuletzt aber auch witzige Manga-Serie geschaffen, die sich nicht nur für Fans düsterer Helden lohnt...


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Mit einer Art Prolog beginnt der direkte und schnörkellose Einstieg in die Geschichte, so dass Kamijyo sofort die Spannung schürt. Diese hält er im Laufe des Mangas nicht nur aufrecht, sondern versieht die Handlung mit einem gekonnten Mix aus schnellen und ruhigeren Abschnitte. Diejenigen Szenen, in denen die Straßengangs Obdachlose, aber auch Tiere quälen und töten, fallen brutal aus, so dass ich mich der Empfehlung des Verlages anschließe – es handelt sich hierbei ganz klar um einen Manga für reife Jugendliche und Erwachsene. Trotz der ernsten Hintergründe sorgt der Autor aber auch für reichlich Spaß: es ist einfach köstlich, wie alle Teenies – männliche wie weibliche – sich nur mit der Frage beschäftigen, wer mit wem geht, und die Jungen mit Verzweiflungstränen und Eifersucht und die Mädchen mit Begeisterung reagieren, wenn sämtliche Bemerkungen von Sakura und Rei so ausgelegt werden, als wären diese zusammen und hätten eine heimliche Affäre. Und so jagt ein Missverständnis das andere, stolpert man über eine Zweideutigkeit nach der nächsten.

In seinen schwarz-weiß gedruckten Zeichnungen nutzt der Mangaka den vollen Bereich der Kontraste aus, mal sind seine Bilder so luftig und zart, dass selbst die dunkelrothaarige Sakura und der brünett- bis schwarzhaarige Rei stellenweise schon blond wirken, mal kräftig und stark bis hin zur Silhouettierung der Figuren. Die Bildhintergründe fallen tendenziell weich und hell aus, außer die Umgebung selbst ist das Hauptmotiv. Statisten im Hintergrund, die keine weitere Bedeutung für die Handlungen haben, werden nur grob oder gar gesichtslos gezeichnet, um die Konzentration auf die bildwichtigen Charaktere zu lenken. Zudem nutzt der Illustrator immer wieder verschiedene Techniken, z.B. stellt er Rei und Sakura als einzige fertig gezeichnete Charaktere auf einem belebten Platz dar, während alle anderen Menschen nur mit Konturen „ohne Füllung“ gezeigt werden. Einige Bilder erinnern an starkes Bildrauschen bei Fernsehern.
Die grafische Qualität ist ansprechend und hochwertig, besonders die Figuren sind überwiegend ausdrucksstark und fein gezeichnet, die Mimik ist immer passend, die Charaktere glaubhaft. Nur Rei und die eine oder andere Nebenfigur haben eine asiatisch wirkende Augenpartie, ansonsten gibt es die in diesem Genre üblichen großen Augen. Wie für Mangas typisch, finden sich in besonders lustigen, traurigen oder peinlichen Situationen Vereinfachungen von Gesichtern mit einem dümmlichen Ausdruck und einem plumpen Aussehen und Sturzbächen von Tränen. Die Ausarbeitungen seiner beiden Protagonisten sind dem Autor besonders gut gelungen. Sakura ist ein attraktives Mädchen, dass auf den ersten Blick schwach aussieht und die Beschützerinstinke der für sie schwärmenden Jungs weckt. Und doch ist sie überraschend stark und in diversen Kampfsportarten geschult. Währenddessen scheint Rei Ogami zwei Gesichter zu haben, zwischen denen er blitzschnell hin und her schalten kann – mal ist er ein attraktiver Junge mit einem umwerfenden Lächeln, mal tötet er unerbittlich, gnadenlos und konsequent. Doch wer oder was mag er sein, ist er überhaupt ein Mensch?
Nur bei einigen wenigen Kampfszenen, z.B. als die G-Falkons einen Obdachlosen foltern, sind die Bildinhalte so schnell oder auch verwirrend, dass der Leser nicht klar erkennen kann, was genau da gerade passiert. Ansonsten kann man den Handlungen jederzeit folgen.

Die reichhaltige Darstellung der Geräusche, aber auch „Tätigkeiten“ wie „starr“ (das Lieblingswort des Autors) oder „schwitz“ werden sowohl in deutsch, als auch in japanischen Schriftzeichen dargestellt. Bei den Dialogen ist manchmal nur zu erraten, zu wem diese gehören, da sie nicht selten in Form von Kreisen ohne eine direkte Zuordnung als Sprechblase eingefügt werden. Mir fiel hierbei auf, dass sich die Personen nur mit den Nachnamen anzureden scheinen. Gedanken werden als Text ohne Umrandung in das Bild eingefügt oder aber – häufiger zu finden – in einem Kreis, von Strahlen wie von einer Sonne ausgehend, umrandet.


Aufmachung des Comics
Der Comicband ist in Taschenbuchform als Softbroschur erhältlich. Wie für Mangas typisch, wird er von hinten nach vorne und von rechts nach links gelesen. Farbig stellt sich lediglich das Cover dar, welches Sakura Sakurakojisan und Rei Ogami Rücken an Rücken zeigt - Rei mit seinem schwarzen Handschuh an der linken Hand, Sakura mit grimmigem Blick und wehendem Rock. Der Titel in einer futuristisch anmutenden Schriftart prangt darüber.
Die Verarbeitung des Buches macht einen guten Eindruck, im Innern wurde – dem Genre typisch – gräuliches Papier verwendet, dass aber dick genug ist, um ein Durchscheinen der auf den Rückseiten aufgedruckten Bilder fast immer zu verhindern.

Vor Kapitel 4 stellt der Mangaka sich und die Idee zur Serie kurz vor und unterlegt dies mit einem witzigen, kurzen Comicstrip. Zum Abschluss gibt es dann noch ein paar Worte vom Autor mit einem zweiten Strip.


Fazit
„Code Breaker“ ist ein cooler Mix aus – manchmal brutaler – Action, einem dunklen, aber mysteriösen Helden mit einem undurchsichtigen Geheimnis, und reichlich Fun – ein Konzept, das mit anspruchsvollen Zeichnungen zu Fesseln vermag und für Unterhaltung sorgt. Eine klare Empfehlung für (erwachsene!) Manga-Fans, die es actionreich mögen.


4 Sterne


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