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Frohe Weihnachten? Die besten deutschen Krimiautoren bescheren uns Leichen unterm Christbaum, gefährliche Gäste und tödliche Geschenke. Mit neuen Erzählungen von Friedrich Ani, Anne Chaplet, Zoran Drvenkar, Sebastian Fitzek, Elisabeth Herrmann, Robert Hüttner, Linus Reichlin, Andrea Maria Schenkel, Heinrich Steinfest, Michael Theurillat und Jan Costin Wagner.

 

  Autor: diverse
Verlag: Ullstein
Erschienen: 11/2009
ISBN: 978-3550087417
Seitenzahl: 248 Seiten


Die Idee, Stil und Sprache
Krimigeschichten rund um Weihnachten, das ist an sich nicht neu. Neu ist für mich jedoch, dass hier die Creme de la Creme der deutschen Krimi- und Thriller-Autoren versammelt ist. Andrea Maria Schenkel ("Tannöd") hat zehn ihrer Kollegen gebeten, je eine Kurzgeschichte zum Thema Weihnachten beizusteuern. Dabei herausgekommen ist eine bunte Mischung, die von der Suche nach einem weggelaufenen Kind bis zur in süddeutscher Mundart geschriebenen Chronik eines Mordes während der Christmette viele Themen umspannt. Dabei sind einige Geschichten nicht auf den ersten Blick als Krimis zu erkennen, beginnen sie doch sehr subtil und steigern sich unaufhaltsam bis zum bitterbösen Ende.

Unterschiedlich wie die Themen selbst sind auch die Schreibstile der Autoren, ein Zoran Drvenkar lässt sich nun mal nicht mit Andrea Maria Schenkel verwechseln. Bis auf eine Ausnahme, die mir gar nicht zusagte, sind jedoch alle Stories leicht und flüssig zu lesen, ziehen den Leser mit wenigen Worten in die Handlung hinein und zwingen ihn, die jeweilige Geschichte auch in einem Rutsch zu Ende zu lesen. Dabei sind nachdenkliche Abschnitte ebenso dabei wie eher unterhaltsame, soweit man das von oft tödlich endenden Stories sagen darf. Einzig die Geschichte "Das Echo der Schüsse" von Jan Costin Wagner fällt sowohl stilistisch als auch thematisch aus dem Rahmen. In abgehackten Halbsätzen, teilweise regelrechten Erzählbrocken, wirft er dem Leser eine Story hin, die zwar zu Weihnachten spielt, aber weder mit Mord noch mit den titelgebenden Schüssen etwas zu tun hat. Der Sinn erschließt sich mir überhaupt nicht und Wortschöpfungen wie "Cumshot" oder "Gangbang" tragen nicht zum Verständnis bei. Da bleibt einfach nur ein großes Fragezeichen am Ende.

Zum Glück bleibt diese Story der einzige Totalausfall, schade ist lediglich insgesamt, dass nicht alle Geschichten wirklich mit Weihnachten zu tun haben, da fehlte mir manchmal etwas der Bezug zum Titel. Winter allein ist eben nicht gleich Weihnachten…


Figuren

Kurz, knapp und präzise, so müssen Figuren in Kurzgeschichten umrissen werden. Das ist hier ausgesprochen gut gelungen, so unterschiedlich die handelnden Personen auch sind. Mal ist es das Opfer, aus dessen Perspektive erzählt wird, mal der Täter. Allen gemeinsam ist es jedoch, dass man als Leser sofort merkt, hier ist ein Erzählprofi am Werk gewesen - und so muss es auch sein.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch mit Schutzumschlag ist sehr hochwertig aufgemacht, liegt aufgrund seiner geringen Größe und Dicke sehr gut in der Hand und gehört mit zum Ansprechendsten, was mir in letzter Zeit untergekommen ist. Schrift und die auf dem Cover zu sehenden Eisblumen sind abwechselnd in weiß und rot gehalten, passend zum Titel. Die Geschichten sind alphabetisch nach Autoren geordnet, am Ende findet sich außerdem eine kurze Biographie der Beteiligten.


Fazit

Ein wunderschönes Büchlein für den Nachttisch, optisch ansprechend und mit perfekter Einschlaflektüre in Häppchenform. Für Krimifreunde sicher ein nettes Geschenk unterm Weihnachtsbaum!


4 5 Sterne


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