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Dieses Buch erzählt die Geschichte eines kleinen Jungen, der viel träumt, dessen Gedanken oft auf Wanderschaft gehen und der noch offen ist für die Dinge, die nicht alltäglich sind.

Eine Geschichte um und über Kinder und ihre herrliche, unvergleichliche Fantasie, denn Träume und Fantasie sind lebenswichtig.

 

  Autor: Gabriela Patrizia Taschner
Verlag: Edition Zaunreiter
Erschienen: 03/2007
ISBN: 978-3-9502233-8-5
Seitenzahl: 256 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Eine Traumreise, um die Fantasie nicht aussterben zu lassen, dürfte die Hauptidee des Werkes „Florian, die Elfe Tatü und das Krullemuck“ sein. Dabei wird die Hauptfigur Florian aus dem gewohnten Alltag herausgerissen und erlebt mit seinen neugewonnen Freunden Tatü und Krullemuck allerhand Abenteuer, reist er doch um die halbe Welt – in nur einer einzigen Nacht – um schließlich sogar im Land der Fantasie zu landen. An jedem Ort lernt er neue Freunde kennen und was es heißt, ein Kind in einer völlig anderen Kultur zu sein.
Nicht alles, was das seltsame Gespann erlebt, ist harmlos, Florian kommt schließlich sogar in große Gefahr.


Stil und Sprache
Die Geschichte wird meist aus Florians Sicht erzählt, doch je nach Bedarf werden auch Gedanken und Gefühle anderer Figuren wieder gegeben. Daher handelt es sich um einen auktorialen Erzähler.

Auffallend ist die doch sehr kindliche Sprache, die insbesondere bei der Verwendung von Verniedlichungsformen stark übertrieben ist. Die Sätze strotzen teilweise nur so vor „klein“ und „-chen“, was ich an einem Beispiel verdeutlichen möchte:
„Ihr Gesichtchen erinnerte Florian an eines der kleinen Püppchen, mit denen seine Cousine Melanie immer spielte. An den klitzekleinen Füßchen trug sie goldene Schühchen und über der Schulter trug auch sie ein kleines Täschchen.“ (Seite 20 des Buches)
In einem gewissen Rahmen sind Verniedlichungen durchaus angebracht, doch wenn etwas schon klein ist, braucht es kein „-chen“ mehr. So hätte es ausgereicht, „Täschchen“ zu schreiben, statt „kleines Täschchen“ und der Leser hätte trotzdem gewusst, dass die Tasche klein ist.

Besonders negativ muss ich die vielen Zeichensetzungsfehler anmerken, die meiner Meinung nach insbesondere bei einem Kinderbuch nicht in solcher Menge auftreten sollten. So gibt es ab und an Kommas, die einfach überflüssig sind, doch noch viel häufiger wurden Kommas an wichtigen Stellen weggelassen, wodurch das Satzverständnis verloren geht und man diesen Satz durchaus zweimal lesen muss, um ihn zu verstehen. Auch treten immer wieder Tippfehler in Form von verdrehten oder fehlenden Buchstaben auf. Diese Anhäufung von Fehlern schmälert das Leseerlebnis enorm und macht das ganze Buch weniger kindertauglich. Denn einerseits schauen die kleinen Leser sich diese Fehler womöglich ab und andererseits verstehen sie manche Sätze noch viel weniger als ein erwachsener Leser.

Doch ich möchte auch etwas Positives anmerken: Die Autorin beschreibt die Florian – und den meisten Lesern – fremden Welten, wie beispielsweise Afrika, sehr schön und nachvollziehbar. Sie geht dabei auch auf andere Sinne ein, als nur sehen und hören, wodurch der Leser sich die beschriebene Umgebung bildlich vorstellen und die Räucherstäbchen beinahe riechen kann.


Figuren
Der 4-jährige Florian ist die Hauptfigur dieses Buches. Er ist liebenswert, mutig und neugierig. Doch dass er immer das macht, was seine Mama sagt, macht ihn auch ein Stück weit unglaubwürdig. So würde er niemals an die großen Gartengeräte gehen, da dies ja gefährlich ist. Wenn ich ehrlich bin: gerade dann ist es doch spannend! Florian sagt artig „Danke“, da Mama ihm erklärt hat, dass das eine wichtige Sache ist, er verabschiedet sich artig, da er genau weiß, dass Mama es nicht mag, wenn er sich wortlos verkrümelt. Selbstverständlich machen Kinder auch das, was ihnen von den Eltern beigebracht wird, doch in diesem Buch wird das besonders betont, was einen sehr belehrenden Nachgeschmack hat. Denn mal ganz im Ernst: Welches 4-jährige Kind macht sich Gedanken darüber, dass die Mama viel Waschen muss, weil er mit dem Joghurt auf seine Anziehsachen gekleckert hat?

Florians Eltern werden dem Leser nur als „Mama“ und „Papa“ vorgestellt, Namen haben sie keine. Dies mag daran liegen, dass sie nur eine nebensächliche Rolle spielen und stört beim Lesen keineswegs.

Das Krullemuck ist der Hüter der Fantasie. Er tut recht streng, ist dabei jedoch stets freundlich. In ihm stecken ein gutes Herz und sehr viel Hilfsbereitschaft. Tatü ist eher das Gegenteil vom Krullemuck: sie ist frech, sehr wissbegierig und denkt nicht unbedingt über die Folgen ihres Handelns nach. Diese beiden Figuren ergänzen sich in dem Buch ganz hervorragend.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch hat eine große, auch für Kinder gut lesbare Schrift. Viele Kapitel beginnen mit einem farbigen Bild, das zum Inhalt der Geschichte passt, und die ganze Buchseite einnimmt.
Das Cover zeigt Florian und das Krullemuck, wie sie durch die Nacht fliegen, während die Elfe Tatü in der rechten unteren Ecke des Buches auf einer Blume sitzt. Zudem sieht man ein Schiff und Indianerzelte.


Fazit
„Florian, die Elfe Tatü und das Krullemuck“ ist ein Kinderbuch, hinter dem eine wirklich schöne Idee steckt, doch die Umsetzung ist leider nicht allzu überzeugend. Die Autorin aus dem Buch deutlich mehr herausholen können. Doch durch diesen belehrenden Charakter der Geschichte wirkt einiges einfach zu erzwungen.


2 5 Sterne


Hinweise
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